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Das Problem von wund gelegenen Stellen

Bei längerer Immobilisation besteht bei der pflegebedürftigen Menschen die Gefahr von Dekubitus, der ursächlich für große Schmerzen und ernsthafte Beschwerden ist und die Lebensqualität der pflegebedürftigen Person verringert.

Was ist Dekubitus?

Dekubitus sind Hautschäden, die einen geschwürartigen Charakter haben. Sie entstehen durch mangelnde Durchblutung des Gewebes. Das ist keine Krankheit, sondern ein koexistierendes Phänomen bei Fällen, in denen eine längere Immobilisierung infolge einer Krankheit auftritt. Genauere Infos zum Auftreten von Dekubitus gibt es nicht, allerdings ist bekannt, dass dieser von mehreren Risikofaktoren und vom Gesundheitszustand des Patienten abhängig ist. Bei bewusstlosen Patienten kann es bereits nach zwei Stunden zu wund gelegenen Stellen kommen,  bei anderen Patienten erst nach 14 Tagen.

Die Bildung von Dekubitus

In der ersten Phase treten erste rote Stellen auf der Haut auf. Unbehandelt und wenn Ischämie lange und ununterbrochen anhält, stirbt das Hautgewebe ab.  Danach beginnt das abgestorbene Gewebe sich zu zersetzen und bildet eine heiße Wunde mit unterschiedlicher Oberfläche und Abständen.   

Die empfindlichsten Stellen

Es gibt Bereiche des Körpers, die anfälliger für die Entstehung von Dekubitus sind. Für gewöhnlich sind es Körperstellen, die nur einen geringen Abstand zu den Skelettknochen haben, was die Bildung von Dekubitus bei längerer Immobilisation begünstigt. Zu diesen Stellen gehören: das Steißbein, das Gesäß, der Rücken und die Fersen. Darüber hinaus sollte man auch die Position des Patienten beachten, wenn die Person längere Zeit auf der Seite liegt, besteht die Gefahr, dass es auf dem Hüftknochen, der Schulter und den seitlichen Fußknöcheln zu wundgelegene Stellen kommt.

Veränderung der Körperposition

Wenn bei einem Patienten die Gefahr besteht, dass es zu wundgelegenen Stellen kommen könnte, sollte man bei der Pflege regelmäßig die Körperlage verändert. Dies ist unerlässlich, um den Dekubitus zu verhindern. Ganz wichtig ist es einen andauernden Druck auf den Gewebebereich zu verhindern, um eine permanente Ischämie zu verhindern. Wenn sich die pflegebedürftige Person in liegender Position befindet, sollte man die Körperlage alle zwei Stunden verändern. Wenn sich die pflegebedürftige Person in sitzender Position befindet, muss diese jede Stunde geändert werden. Die Veränderung der Körperlage soll das Risiko von wund gelegenen Stellen verhindern und prophylaktisch wirken. Dabei ist es wichtig, dass wenn der Patient bereits Hautveränderungen aufweist, man die Person nicht mehr auf diese Stellen legt. Im Falle einer liegenden Körperlage, muss man sämtliche Positionen in Betracht ziehen und dabei den Rücken, die Seite und den Bauch berücksichtigen.   

Es kommt auch zu Situationen, in denen der Patient Schmerzen hat und nur ungern seine Position ändern möchte. Hier sollte man sich mit dem Arzt abstimmen und vor der Veränderung der Körperlage eventuell Schmerztabletten verabreichen.

Man sollte auch daran denken, dass es sich bei der halb-liegenden oder halb-sitzenden Körperhaltung um die gefährdetsten Positionen handelt, da man nach unten rutscht und sich mit den Fersen abstützt und so die Bildung von Druckstellen und die anhaltende Ischämie begünstigt. 

Als hilfreich können sich sämtliche Keilkissen, Polster aus Schafsvlies oder mit Leinsamen gefüllte Kissen erweisen. Dies verhindert einen direkten Kontakt von Knochen zu Knochen oder dem Knochen und der Haut mit dem Boden.

Wenn die pflegebedürftige Person einen Rollstuhl nutzt, empfehlt es sich, dass man die Person alle 15/20 Minuten etwas anhebt, damit so das Blut in die Bereiche gelangen kann, auf denen die Person sitzt. Unter das Gesäß kann man eine Rolle legen oder einen Unterlegkeil unter den Oberschenkeln anbringen.

Überprüfen Sie den Zustand der Haut

Bei der Pflege ist es sehr wichtig, dass man jeden Tag den Zustand der Haut der pflegebedürftigen Person überprüft. Der Schutz der Haut ist von zentraler Bedeutung, um die Eindringung kleinster Bakterien zu verhindern. Man muss auf die kleinsten roten Stellen, Kratzer, Schürfwunden, Wölbungen, aber auch die Feuchtigkeit und die Temperatur achten, insbesondere aber die Hervorhebungen im Knöchelbereich. Man muss auch darauf achten, dass sich der Patient nicht verletzt oder sich stößt, was blaue Flecken oder Schwellungen hervorrufen könnte.  

Die tägliche Körperpflege

Ein sehr wichtiges Element bei der Verhinderung von Dekubitus ist die tägliche Hygiene des gesamten Körpers. Die Haut sollte mindestens einmal täglich gereinigt werden. Während der Durchführung der Pflege und Hygiene sollte man die Druckausübung und Reibung so gering wie möglich halten. Wenn unsere pflegebedürftige Person Probleme mit dem Halten von Urin oder Kot hat, ist es wichtig eine entsprechende Hygiene im Intimbereich vorzunehmen, um Rötungen zu verhindern. Wenn der Bedarf besteht, sollte man spezielle Hygienemittel verwenden, die mehr Feuchtigkeit aufnehmen können und wundgeriebene Stellen verhindern. 

Luftzufuhr

Ein weiterer wichtiger Aspekt im Bereich der Prophylaxe ist die ausreichende Luftzufuhr. Dies hat einen bedeutenden Einfluss auf die Verbesserung des Wohlbefindens des Patienten. Auch die Unterwäsche muss immer trocken und sauber sein, genauso wie die Bettwäsche oder die Decken, mit denen der Patient zugedeckt ist. Das Bett sollte täglich gemacht werden und die Pflegerin muss darauf achten, dass der Patient auf keinen Knöpfen oder Nähten liegt.

Entsprechende Ernährungsweise

Ein äußerst wichtiges Element bei der Prävention von Dekubitus ist eine richtige Ernährungsweise. Ein falsches Körpergewicht kann die Entwicklung von Dekubitus begünstigen. Wenn man es mit Untergewicht zu tun hat, ist der Druck größer, da die geringe Menge an Fettzellen den Druck erhöht. Leider ist es im Falle von Übergewicht ähnlich, da dieses das Risiko von Dekubitus erhöht. Darüber hinaus ist es sehr wichtig, dass der Pfleger darauf achtet, dass die Nahrung alle wichtigen Nährstoffe wie Proteine, Vitamine und Spurenelemente enthält.[1]

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