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Bewusstlosigkeit bei pflegebedürftigen Personen

Wenn wir eine pflegebedürftige Person betreuen kommen wir mit großer Wahrscheinlichkeit früher oder später in die Situation, in der unser Senior das Bewusstsein verliert, da das Gehirn nicht ausreichend durchblutet wird.

Bei 30% der über 70 Jährigen kommt es zu solch einem Vorfall, deswegen sollte man auf solch eine Situation vorbereitet sein. Eine schnelle, richtige Reaktion kann Leben retten. 

Wenn man das Bewusstsein verliert, stellt dies immer eine Bedrohung für das Leben dar, unabhängig von dessen Ursachen. Unter keinen Umständen darf man solch ein Verhalten ignorieren, da es sich um keine normale Situation handelt. Die pflegebedürftige Person ist bewusstlos, wenn sie nicht auf äußere Reize reagiert – Licht, Geräusche, Versuche Kontakt aufzunehmen oder an den Schultern schütteln. Bei Menschen mit Epilepsie oder Erkrankungen des zentralen Nervensystems kündigen Krampfanfälle den Verlust des Bewusstseins an, die sogar mehrere Minuten andauern können.

Wie verhält man sich am besten in solch einer Situation?                                                                 

Als erstes solle man die Atmung überprüfen. Legen Sie zwei Finger an den Hals und beobachten Sie die Bewegungen (oder dessen Fehlen) auf der Brust, so können wir sehen ob die betroffene Person atmet oder nicht. Wenn nicht, sollte man unverzüglich den Notarzt rufen und die betroffene Person auf den Rücken legen, den Kiefer zurücklegen, um die Atemwege frei zu legen und als nächstes beginnt man mit der Reanimation. Denken Sie immer daran Fremdkörper aus dem Mund zu entfernen – bei älteren Menschen wird dies oftmals eine Prothese sein. Die Reanimation führen wir so lange durch, bis die betroffene Person nicht anfängt wieder zu atmen oder bis der Krankenwagen eintrifft. Wenn wir Handschuhe oder ein Mundstücke für die Luftzufuhr zur Verfügung haben, sollte wir diese verwenden. Ein eventueller Kontakt mit Blut oder körperlichen Flüssigkeiten kann sehr gefährlich sein. Es ist äußerst wichtig, dass man sofort mit der Herz-Lungen-Massage beginnt – da schon alleine Minuten ohne Sauerstoff irreversible Veränderungen im Gehirn verursachen können. Man muss schnell und entscheidend reagieren und gleichsam Ruhe bewahren. 

Wenn wir einen Puls bemerken, sollte die Person in die sichere stabile Seitenlage gebracht werden. Man sollte die pflegebedürftige Person nicht an einen anderen Ort bringen, wenn dies nicht notwendig ist. Wenn die Person das Bewusstsein verloren hat z. B. auf dem Boden, reicht es, wenn sie der Person ein Kissen unter den Kopf legen und ihn/sie zudecken. Als nächstes sollte man den Krankenwagen rufen und über den Vorfall berichten und die Situation bis zum Eintreffen des Notarztes beobachten. Wenn die Möglichkeit besteht, sollte man frische Luft ins Zimmer lassen und den Kragen oder die Krawatte öffnen. 

Sollte es zu Zuckungen kommen, muss der Kopf gesichert werden, sodass sich der Patient nicht verletzt, sowie die Atemwege frei machen. Der Verlust des Bewusstseins tritt meistens nach den Zuckungen ein. Auch in diesem Fall sollte unverzüglich der Notarzt kontaktiert werden und überprüft werden ob es zu Verletzungen gekommen ist.

Wenn sich die Wartezeit auf den Krankenwagen in die Länge zieht, dann sollte man den Patienten nach 30 Minuten auf die andere Seite legen. Auch hier sollte der Atem jede Minute überprüft werden. Auch wenn die Raumtemperatur nicht niedrig ist, sollte man den Patienten zudecken, sodass sich die Körpertemperatur nicht verringert. 

Was sollte man nicht tun?

Man sollte auf keinen Fall warten. Hoffen, dass die pflegebedürftige Person gleich wieder ihr Bewusstsein zurückgewinnt ist ein zu großes Risiko. Selbst wenn es nicht zu einem Atemstillstand gekommen ist, sollte der Krankenwagen gerufen werden. Es kann ein Anzeichen für andere schwerwiegende gesundheitliche Probleme sein. Denken Sie nicht darüber nach und analysieren sie nicht. 

Wenn die betroffene Person ihr Bewusstsein zurück gewinnt, versuchen Sie nicht die Person zu heben. Eine plötzliche Positionsänderung kann die Situation verschlimmern. Geben wir der Person einige Minuten, um sich zu erholen und sich wiederzufinden. Derzeit geht man davon aus, dass man auch nicht die Glieder anheben sollte, was noch vor ein paar Jahren eine gängige Maßnahme war. Sagen Sie auch nicht den Krankenwagen ab. Wenn der Patient sein Bewusstsein wiederbekommt, ist dies zwar ein gutes Zeichen, aber schon alleine dessen Verlust ist ein beunruhigendes Anzeichen und Grund den Krankenwagen zu rufen. Die Untersuchung einer Person, die kurz zuvor das Bewusstsein verloren hat, ist eine obligatorische Hilfeleistung. Daneben kann es erneut zu einem Verlust des Bewusstseins kommen.

Vor allem die Zeit und Selbstvertrauen sind wichtig

Die Kenntnis über die Erste Hilfe Leistung hilft uns Nerven zu behalten und gibt uns Selbstsicherheit. Dies ist nicht nur dann wichtig, wenn wir uns um ältere Personen oder kranke Menschen kümmern. Jederzeit können wir uns in solch einer Situation wiederfinden, in der jemand unsere schnelle und professionelle Hilfe benötigt. Man sollte immer daran denken nicht zu zögern und keine Panik zu verbreiten. Beherrschung und Schnelligkeit ist in solchen Situationen das wichtigste. Wenn wir kein breites Wissen über das Retten von Menschenleben haben oder uns nicht sicher fühlen, sollten wir trotzdem versuchen zu helfen. Jede Sekunde zählt und selbst das geringste Wissen verpflichtet uns Erste Hilfe zu leisten. Dies wird immerhin besser sein als auf ein Wunder zu warten. 

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