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Ein spastischer Patient – worauf sollte man bei der Pflege achten?

Senioren sind für viele Krankheiten anfällig. Dies hängt mit einem geschwächten Immunsystem zusammen, dessen Ergebnis zahlreiche Infektionen sind. Jedoch ist dies nicht das einzige Problem von dem Senioren betroffen sein können.

Ein immer häufigeres Phänomen ist der Schlaganfall, nach dem Patienten oft eine lange Zeit benötigen, um  wieder zu regenerieren. Untersuchungen haben ergeben, dass 1 von 100 Personen im Alter von 65-75 Jahren einen Schlaganfall bekommen. Ein weiteres Folgeproblem ist die Spastizität, die nach einiger Zeit auftreten kann. Was ist das? Wie kommt man damit zurecht und worauf sollte man dabei achten?

Was verbirgt sich unter dem Begriff Spastizität?

Es ist ein verspannter Muskel, der 3 Monate nach dem Schlaganfall bei 20% der betroffenen Personen auftritt. Das Problem liegt am Mangel einer Muskelreaktion auf die Signale des Gehirns, bestimmte Bewegungen auszuführen. Am häufigsten betrifft es die oberen Gliedmaßen, obwohl die Spastik auch bei den unteren Gliedmaßen auftreten kann. Das Problem der Spastizität erschwert das Leben des Seniors sehr, da es dessen Selbstständigkeit und Rehabilitation verzögern kann und außerdem Schmerzen verursacht.

Wie erkennt man das Problem?

Es ist wichtig, dass man den Senior, der vor kurzem einen Schlaganfall erlitten hat, genau beobachtet. Warum? Je schneller die Spastizität diagnostiziert wird, desto größer sind die Chancen wieder völlig gesund zu werden. Welche Symptome treten hierbei auf? Dazu zählt man:  

  • Unnatürliche Platzierung der Gliedmaßen während des Schlafs;

  • Unnatürliche Platzierung der Gliedmaßen während der Ruhephase oder dem Versuch sich zu bewegen;

  • Probleme beim Greifen und Heben von Gegenständen.

Je schneller die Diagnose, desto schneller können Rehabilitationsmaßnahmen eingeleitet werden. Dies ist äußerst wichtig, da die Verschlechterung der körperlichen Verfassung, aufgrund der eingeschränkten Mobilität nur eines der Probleme ist, die mit der Spastizität verbunden sind.  Wenn man diese Symptome verharmlost kann es zu folgenden Zuständen führen:

  • Venenthrombose;

  • Dekubitus;

  • Anhaltende Kontrakturen;

  • Infektionen;

  • Gliedmaßenfraktur.

Behandlungsmethoden der Spastizität

Zum Glück gibt es Behandlungsmethoden, die den Patienten dabei helfen, von der Spastizität zu gesunden, sodass die charakteristische gebogene Handfläche oder das Handgelenk nicht zu einem dauerhaften Zustand werden. Dazu gehört die Verabreichung von Medikamenten zur Verringerung der Muskelspannung und auch die Rehabilitation, die ein Schlüsselelement auf dem Weg zur Besserung ist. In manchen Fällen, wenn die Spastizität massiv ist und andere Methoden nicht funktionieren, wird eine chirurgische Behandlung empfohlen, die einen Schnitt der Sehnen in Betrachtung zieht. 

Die Pflege eines Seniors mit Spastizität

Oftmals führt diese Erkrankung dazu, dass der Senior gereizt und unwillig reagiert. Man sollte dafür Verständnis aufbringen, da der Senior nicht nur ständig Schmerzen hat, sondern auch nicht imstande ist die kleinsten Dinge ohne fremde Hilfe zu erledigen. Wenn unser Senior Opfer dieser Erkrankung wird, wird er Hilfe im größeren Maße benötigen. Selbst das Zähne putzen kann ohne fremde Hilfe zum Problem werden. Zusätzlich muss man darauf achten, dass wir den spastischen Gliedmaßen keine Schmerzen zufügen. Deswegen sollte man wissen, was helfen kann und was dem Patienten mit einer solchen Erkrankung auf jeden Fall schadet. Zu den Elementen, welche die Spastizität bestimmt verschlimmern, gehören:

  • Ein zu kleiner Bereich, der den Körper stützt;

  • Zu schnelle Körperbewegungen;

  • Nicht stabilisierte Körperposition;

  • Zu niedrigere Temperaturen in der Umgebung;

  • Schlafmangel.

Parallel dazu sorgen langsame, ruhige Bewegungen, eine größere Fläche, um den Körper zu stützen, eine stabile Körperhaltung, sowie entsprechende Lebensbedingungen dafür, dass die Spastizität weniger belastend ist. Sorgen Sie dafür, dass der Senior regelmäßig isst, sich nicht zu viel und zu schnell in der Rehabilitation engagiert – Übertriebener Ehrgeiz macht die Situation nicht besser. Ein wichtiger Aspekt ist auch die Art und Weise, wie man die betroffene Person schlafen legt. Spezialisten empfehlen, dass Personen mit diesem Leiden auf Antidekubitus Matratzen mit einer Anhebung von 30% liegen. Wenn der Patient nicht imstande ist sich selbst zu bewegen, ist es wichtig, dass man alle 1-2 Stunden die Position wechselt. 

Die Heilung kann von Fall zu Fall unterschiedlich lange dauern. Die Aufgabe der Pflegerin ist es, ihm diese Zeit mit den oben genannten Maßnahmen zu erleichtern. Zusammen mit der Rehabilitation sind die Chancen sehr hoch, dass der Patient wieder so gesund wird, wie vor dem Schlaganfall. Denken wir jedoch immer daran, dass man niemals allein irgendwelche Übungen ausführen sollte – denn dies ist die Aufgabe des Physiotherapeuten.

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