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Pflegebedürftige Personen mit Gleichgewichtsproblemen

Angst den nächsten Schritt zu machen, sowie die Suche nach einer Unterstützung bei der kleinsten Bewegung ist ein charakteristisches Verhalten für Personen mit Koordinationsproblemen. Ängste und Abneigungen sind berechtigt – zahlreiche Stürze können schwerwiegende Folgen haben.

Wenn man jedoch der pflegebedürftigen Person erlaubt im Bett zu bleiben, auf Spaziergänge, jegliche kleinste körperliche Aktivität zu verzichten, kann das schwerwiegende Folgen haben, beispielsweise soziale Ausgrenzung, Einsamkeit, Depressionen.

Das Gefühl des Ungleichgewichts ist subjektiv. Junge Menschen und Personen mittleren Alters können sich daran zurückerinnern, wie es ist, wenn man plötzlich aufsteht und es sich einem im Kopf dreht und die ganze Welt um einen kreist. Senioren beschreiben das Gefühl des Ungleichgewichts auf eine ähnliche Art und Weise, allerdings liegen die Ursachen dafür um einiges tiefer.

Wodurch wird das Gleichgewicht bei Senioren gestört?

Schwindel und Ungleichgewicht sind eng miteinander verbunden und führen bei Senioren nicht selten zum Sturz. Gründe für die gestörte Koordination gibt es viele und alle ergeben sich aus den Veränderungen der Organe. Zu den häufigsten zählt man:

  • Muskelschwäche;
  • Sehstörungen;
  • Arthritis;
  • Depression;
  • Gedächtnisstörungen.

Die Physiologie des Alterungsprozesses ist eine Art Kettenreaktion. Warum? Degeneration in den Knochengelenken verursachen eine Einschränkung des Bewegungsapparates, diese wiederum verursachen Störungen in der Beweglichkeit der Gelenke, es kommt zu Fehlhaltungen, die sich festigen. Ähnlich ist es bei den Sinnesorganen. Die Erregbarkeit des peripheren vestibulären Abschnitts, sowie die Sehschärfe werden reduziert. Das neuromuskuläre System bleibt auch nicht unverändert – es kommt zum Verlust des Gleichgewichts, Kraftverlust und folglich verringert sich die Muskelausdauer. In Bezug auf die neuromotorischen Aktivitäten kommt es zu:

einer längeren Reaktionszeit, beeinträchtigter Wahrnehmung, Konzentrationsproblemen, geteilte Aufmerksamkeit.

Wie verhindert man Stürze – das bedeutet ein Gefühl des Selbstvertrauens und der Sicherheit von Senioren

Neben den geriatrischen Ursachen des Gleichgewichtproblems gibt es auch äußere Umweltfaktoren. Es hat sich herausgestellt, dass die meisten Unfälle in der für den Senior bekannten Umgebung stattfinden, wenn diese nicht an die Bedürfnisse des Seniors angepasst sind. Gründe dafür sind: Teppiche, schlechte Beleuchtung, Schwellen, Treppen, Kabel, rutschige Fußböden, unebene Oberflächen.

Die betreuende Person sollte bestimmte Maßnahmen ergreifen, um die Anzahl an Unfällen zu minimieren. Dazu gehören unter anderem:

  • Übungen mit einem Blindenstock für Sehbehinderte;
  • Den Senior mit einer Brille mit Filter ausstatten, um den Kontrast zu verbessern;
  • Den Senior mit Hilfsmitteln ausstatten (Gehstock, Rollator);
  • Tägliche Bewegung - Minimum 30 min;
  • Körperliche Aktivität bei Musik mit dem Therapeuten;
  • Alarme an den Händen, die in Notfällen sofort die entsprechenden Personen kontaktieren;
  • Hilfe beim Ankleiden, Baden, Zubereiten von Mahlzeiten.

 

In der unmittelbaren Umgebung hat das  Pflegepersonal für eine Person mit eingeschränkter Motorik einen direkten Einfluss auf eine Verbesserung der Bedingungen, allerdings ist der Einfluss auf die entfernte Umgebung (städtische Infrastruktur oder öffentliche Verkehrsmittel) wesentlich geringer.

Die Anpassung der Infrastruktur für Menschen mit körperlichen Einschränkungen ist von Stadt zu Stadt sehr unterschiedlich. Aber in der Regel gilt überall: ein Verbot für die Anbringung von Plakaten oder Schildern auf Bürgersteigen oder auf Kopfhöhe der Fußgänger, öffentliche Verkehrsmittel sind auch an die Bedürfnisse von kranken Personen angepasst (wenn noch nicht vollständig, dann teilweise) – wie beispielsweise durch eine niedrige Schwelle beim Einsteigen, manchmal stehen auch spezielle Minibusse zur Verfügung.   

Zwar kann man das Gleichgewichtsproblem bei älteren Menschen nicht beseitigen, jedoch ist es möglich gefährliche Folgen der Krankheit zu verhindern. Ein paar einfache, aber sehr wichtige Schritte können die Anzahl von Stürzen bei Senioren reduzieren und somit auch die Folgen des Leidens.  

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