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Parkinson – Symptome, Vorbeugung

Parkinson ist eine progressive, degenerative Erkrankung des zentralen Nervensystems. Durch die Symptome, die bei dieser Krankheit auftreten, wird sie vor allem mit Altersschwäche und zitternden Händen (daher auch die Bezeichnung – Schüttellähmung) in Verbindung gebracht.

Nur 1/3 der erkrankten Personen leiden an zitternden Gliedmaßen (nicht nur Händen) leidet. Das durchschnittliche Alter der erkrankten Menschen beträgt 58 Jahre und bei Menschen über 60 Jahren wird die Häufigkeit auf 1,6% geschätzt.
 
Wie sehen die Symptome bei Parkinson aus?
Die Symptome von Parkinson sind anfangs oftmals kaum zu bemerken. Sie werden meist dem fortgeschrittenem Alter oder rheumatischen Veränderungen zugeschrieben, wodurch sie oft verharmlost werden. Dazu gehört, wie bereits oben erwähnt, das Zittern der Hände. Allerdings können nicht nur die Hände, sondern auch die Lippen, der Kiefer, der Kopf und der Oberkörper betroffen sein. Die professionelle Bezeichnung lautet Ruhetremor, da dieser in den meisten Fällen im Sitzen oder Liegen auftritt. Wenn sich die erkrankte Person bewegt, schwächt sich das Zittern ab oder verschwindet ganz. Ähnlich ist es bei Emotionen oder bei Aufregung, wo sich die Krankheit noch deutlicher zeigt.


Ein weiteres typisches Symptom ist die Verarmung und das Verlangsamen der Bewegung. Kranke Personen haben für gewöhnlich ein größeres Problem mit alltäglichen Dingen. Sie nehmen mehr Zeit in Anspruch und bereiten Schwierigkeiten, die es vorher nicht gab. Personen, die an Parkinson leiden, haben Probleme bei der Ausübungen von präzisen Tätigkeiten oder mit dem Aufstehen vom Stuhl oder aus dem Bett. Ein schlurfender Gang, kleine Schritte sind eines der Hauptelemente der Krankheit und sollten für uns ein Alarmsignal sein.


Bei den kranken Personen treten auch Gleichgewichtsprobleme auf, wie z. B. die Tendenz nach vorne oder nach hinten zu fallen, deren Folge oftmals gefährliche Stürze sind. In dieser Kategorie kommt es oft auch zum sogenannten Einfrieren. Hier wird eine plötzliche Blockade während des Gehens erzeugt. Die kranke Person ist nicht imstande den Fuß vom Fußboden zu heben, was zur Folge haben kann, dass die Person ihr Gleichgewicht verliert und nicht selten stürzt.


Zu den typischen Symptomen gehören:
⦁    ein maskenhaftes Gesicht – aufgrund von Muskelsteifheit ist es nicht mehr möglich Emotionen durch Mimik auszudrücken;
⦁     seltenes Blinzeln
⦁    Schwierigkeiten beim Schlucken (sehr selten)
⦁    undeutliche Sprache (im fortgeschrittenem Stadium)
⦁    vegetative Symptome – sabbern, Seborrhö oder Schwitzanfälle.


Ist man im Falle von Parkinson nur körperlich eingeschränkt?
Ein „stilles” Symptom im Falle von Parkinson sind psychische Störungen und Depressionen. Die Patienten können einen verlangsamte Denkweise und Schwierigkeiten bei der Konzentration haben und die räumliche Orientierung kann sich verschlechtern. Bei Depressionen unterscheidet man bei Parkinson-Patienten zwei Ursachen: erstens – Depressionen neurologischer Herkunft, zweitens – Depressionen resultierend aus dem Bewusstsein der eigenen körperlichen Einschränkungen.


Kann man Parkinson heilen?
Es gibt kein Medikament gegen diese Krankheit, was jedoch nicht bedeutet, dass man nicht gegen sie kämpfen kann. Parkinson schreitet sehr langsam voran. Neben der frühzeitigen Diagnose ist es sehr wichtig, dass man das Voranschreiten der Krankheit verlangsamt und der kranken Person so lange wie möglich ein normales Leben ermöglicht. Wenn keine Maßnahmen dagegen unternommen werden, kann dies zum Tode führen.


Wie kann man die Folgen der Krankheit mildern?
Pharmakotherapie ist in erster Linie L-DOPA, welches hilft, den Dopamin Mangel aufzufüllen. L-DOPA ist für gewöhnlich nur in den ersten paar Jahren hilfreich. Später muss die Menge erhöht werden, was zu zahlreichen Nebenwirkungen führt. Es gibt noch eine Reihe anderer Medikamente, dessen Ziel es ist, dem Gehirn Dopamin zuzuführen. Es ist auch möglich einen chirurgischen Eingriff vorzunehmen, umso gesunde Zellen zu transplantieren, welche Dopamin produzieren, oder einen Elektrostimulator einzusetzen.


Ein äußerst wichtiges Thema ist die Ernährung. Die Patienten verlieren oft an Gewicht, sie sollten daher ausreichende kalorienhaltige Nahrung zu sich nehmen. Lebensmittel in flüssiger oder halbflüssiger Form erleichtern das Kauen und Schlucken. Es wird empfohlen, ins Menü des Patienten Cremesuppen, püriertes Gemüse und Obst, Quark, dunkles Brot, Eier, Reis, Getreide und Teigwaren einzuplanen. Je mehr Kohlenhydrate desto besser, da der Energiebedarf bei älteren Menschen erhöht ist. Es ist auch wichtig eine entsprechende Menge an Vitamin C, Calcium, Magnesium zu verabreichen und bei Menschen, die mit Pharmazeutika behandelt werden, sollte die Proteinzufuhr kontrolliert werden (nicht mehr als 0,8 g/kg Körpergewicht).


Neben der pharmakologischen oder chirurgischen Behandlung ist die Rehabilitation des Körpers sehr wichtig, die vor allem Spaziergänge, Massagen, Musiktherapie, Physiotherapie, Logopädie, therapeutisches Schwimmen und Gymnastik beinhalten sollte. Immer beliebter ist auch Nordic Walking (das Gehen mit langen Stöcken mit dynamischen Schritten) zur Vorbeugung gegen das Voranschreiten der Parkinsonerkrankung.


Im weiteren Stadium ist es wichtig, dass man eine gerade Körperhaltung behält (es wird z. B. empfohlen, dass man mindestens 30 Minuten täglich flach auf dem Rücken und dem Bauch liegt). Eine gute Übung ist das Aufstehen von einem Stuhl, oder das Treppensteigen sowie Dehnübungen. Es ist auch wichtig, die manuelle Effizienz beizubehalten, indem man präzise von einer Linie zur anderen schreibt, das auf- und zuknüpfen von Knöpfen übt oder einen Gummiball zusammendrückt. Jede Aktivität, die Präzision verlangt und die Hände eingesetzt werden müssen, wirkt sich positiv auf den gesundheitlichen Zustand des Patienten aus.


Um Probleme mit dem Gleichgewicht vorzubeugen, empfiehlt es sich Übungen zu machen, die Stürze vorbeugen. Man kann dafür spezielle Geräte verwenden, wie z. B. kleine Trampoline. Man kann auch das Bett zur Hilfe ziehen: die kranke Person setzt sich so hin, dass die Füße nicht den Boden berühren, breitet die Arme aus und versucht so weit wie möglich zu greifen und dies abwechselnd einmal nach links und nach rechts. Es gibt eine ganze Reihe an Übungen, die man ausführen kann.


In dem am weitesten fortgeschrittenem Stadium der Krankheit wird die Hilfe des Pflegers benötigt sowie eine Gehhilfe oder  ein Rollator nötig. Es wird auch empfohlen darauf zu achten, dass der Patienten nicht zu lange liegt, da es sonst zu Dekubitus oder Atemwegserkrankungen kommen kann. Eine häufige Positionsänderung und Atemübungen sind also mehr als ratsam.

 

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