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Die Pflege von hörgeschädigten Personen

Die Grundlage für die Teilnahme an der Gesellschaft ist die Kommunikation. Damit der Kommunikationsprozess reibungslos verläuft, müssen sich beide Seiten beteiligen.

Der Sender formuliert klar und präzise eine Nachricht und der Empfänger nimmt Schritte vor, um die Nachricht zu verstehen und entsprechend zu reagieren. Daher ist es schwierig sich die richtige Pflege einer Person vorzustellen, die Probleme mit dem Hören hat, weil bereits die ersten Assoziationen auf eine Schwierigkeit bei der Kommunikation zwischen dem Pfleger und dem Senior hinweisen. Hörschwäche ist nicht unüberwindbar und kann gut behandelt werden.

Eine große Anzahl der älteren Bevölkerung ist von Hörproblemen betroffen. Störungen beim Hören oder Hörverlust sind eine natürliche Folge des Alterungsprozesses. Allerdings kann der Grad der Schädigung unterschiedlich sein. Es gibt mehrere Faktoren, die den Beginn der Erkrankung oder dessen Entwicklung beschleunigen. Dazu gehören unter anderem: Der allgemeine Alterungsprozess (bei jedem Senior ist ein anderer Verlauf zu beobachten), Lärm, Ängste, Gene, Verletzungen, andere Erkrankungen (Diabetes, Bluthochdruck, Arteriosklerose), sowie Fettleibigkeit.

Die Verbesserung der Kommunikation zwischen dem Pfleger und der hörgeschädigten pflegebedürftigen Person

Beim Kontakt mit dem Senior ist es wichtig, dass eine genaue Diagnose der Schwerhörigkeit und der Stand der Schwerhörigkeit festgestellt wird. Wenn die pflegebedürftige Person ein Hörgerät nutzt, ist es wichtig für eine einwandfreie Funktion des Apparates zu sorgen. Schwerhörige Personen – die kein Hörgerät nutzen – hören oft auf einem Ohr besser. Für den Pfleger ist dies eine wichtige Information, die bei der Kommunikation genutzt werden sollte, denn beim Gespräch sollte man sich näher an das gesunde Ohr setzen.

Ein Generalrezept für das Vorgehen bei schwerhörigen Personen gibt es nicht, allerdings sollte man gewisse Grundregeln befolgen, welche die Kommunikation mit dem schwerhörigen Senior vereinfachen.

 

 

Die Beachtung und Nutzung einiger Hinweise, bringt beiden Seiten Vorteile:

  1. Vermeiden Sie eine plötzliche Annäherung an den Senior und sorgen Sie dafür, dass die pflegebedürftige Person weiß, dass Sie in der Nähe sind. Dies kann man auf mehrere Arten machen, wie z. B. die Schulter der kranken Person berühren (immer von vorne), die Hand heben oder winken. Die letzten Methoden nur im Falle, wenn der Senior seinen Blick auf die Pflegerin gerichtet hat.

  2. Sprechen Sie den Senior nur an, wenn Sie sich direkt vor ihm befinden – von Gesicht zu Gesicht. Halten Sie einen gewissen Abstand (ca. 1 m). Die richtige Position ermöglicht dem Senior, dass er die Nachrichten von ihren Lippen ablesen kann. 

  3. Benutzen Sie während des Gesprächs einfache Worte, Formulierungen und kurze Sätze. Sprechen Sie sie langsam und deutlich aus. Wenn im Hintergrund andere Geräusche zu hören sind, wie z. B. Radio, Fernseher oder andere Geräte – machen sie diese leiser.

  4. Sorgen Sie dafür, dass der Raum, in dem sie sich befinden, beleuchtet ist. Dunkelheit oder eine schlechte Beleuchtung machen es dem Senior unmöglich, die Nachrichten von den Lippen abzulesen. Versichern Sie sich, wo sich die Lichtquelle befindet, denn wenn Sie direkt davorstehen, wird es dem Senior schwer fallen Ihre Gestik und Mimik abzulesen.

  5. Der Klang ihrer Stimme sollte nicht allzu hoch und schrill sein.

  6. Es ist wichtig, dass Sie während des Gesprächs auch ihre Körpersprache verwenden – Gestik, Mimik.

  7. Seien Sie geduldig, nicht selten kommt es zu Situationen, in denen Sie etwas dutzende Male wiederholen müssen, damit die Botschaft verstanden wird. In solchen Fällen können Sie auch eine Karte oder Tafel zur Hilfe ziehen.

  8. In Situationen, wo Sie sich nicht sicher sind, ob der Senior Sie verstanden hat, stellen Sie ihr/ihm Fragen. Beobachten Sie ihn sorgfältig, vielleicht braucht er/sie mehr Zeit, um sich zu sammeln und eine Antwort zu formulieren – geben Sie ihm/ihr die Zeit. Hetzen Sie nicht, wiederholen Sie nicht die Frage, außer wenn dies notwendig ist.

  9. Ihr Senior ist nicht in der Lage eine Botschaft aufzunehmen, die von mehr als nur einem Sender kommt. Wenn am Gespräch mehrere Personen beteiligt sind, besteht ihre Aufgabe darin, die Änderung der sprechenden Person zu signalisieren.  

  10. Bleiben Sie in komischen Situationen Ernst, das heißt, wenn der Senior nicht adäquat auf die gestellte Frage antwortet. Erklären Sie freundlich den entstandenen Kommunikationsfehler.

Dies ist nur ein Teil der Möglichkeiten, um die Kommunikation mit schwerhörigen Personen zu erleichtern. Allerdings sollte jede Situation individuell betrachtet werden. Deshalb hören Sie auf die Bedürfnisse der pflegebedürftigen Person, passen Sie die Methoden und Kommunikationsmittel so an, dass Sie für beide Seiten geeignet sind.   

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