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Demenz Anzeichen & Symptome

Demenz (lat. dementia), anders auch Alterschwachsinn ist eine Schädigung des Gehirns, die eine signifikante Abnahme der geistigen Fähigkeiten verursacht, unterschiedlichen Charakter haben kann und sich verstärken kann. Dies betrifft vor allem Erwachsene und in den meisten Fällen ältere Menschen.

In weniger schweren Fällen können die allgemeinen geistigen Fähigkeiten voll funktionsfähig sein, während nur einige Bereiche der geistigen Funktion beeinflusst sind, was wiederum zu einer deutlichen Verschlechterung der Lebensqualität der kranken Person führen kann – sowohl im Berufsleben als auch im sozialen Bereich und in alltäglichen Dingen.

Im Falle von Demenz kommt es zu einer Verschlechterung der geistigen Fähigkeiten auf verschiedenen Ebenen – es kommt zu Gedächtnisschwund, Problemen mit dem Denken, Orientierungsschwierigkeiten, Problemen mit dem Zählen und dem Verständnis. In den meisten Fällen kann die demenzkranke Person sowohl beruflich als auch gesellschaftlich nicht mehr selbstständig funktionieren.

Sie ist auch nicht imstande alltägliche, einfache Dinge auszuführen und kann Probleme mit der Kommunikation haben oder damit Kontakt zu anderen Personen aufzubauen, sowie Probleme bei den Aktivitäten haben, um die physiologischen Bedürfnisse zu befriedigen, was sie komplett von dritten Personen abhängig macht und ständige Pflege notwendig macht.

Man sollte daran denken, dass Demenz in der Regel progressiv ist (die mentalen Funktionen werden mit der Zeit immer schwächer) und irreversibel sind. Die Gehirnfunktion wird mit dem Alter auf natürliche Weise immer schwächer, im Falle der Demenz sind die Symptome noch stärker, was nichts mit dem Alter der pflegebedürftigen Person zu tun hat.  Demenz ist auch eng mit anderen Grunderkrankungen verbunden, wie z. B. Alzheimer (ist eines der Symptome), Parkinson-Krankheit, Pick oder Creutzfeldt-Jacob. Sie kann auch Folge von langjährigem Alkoholismus sein.  

Wichtig ist, dass die Krankheit rechtzeitig und richtig diagnostiziert wird, damit man rechtzeitig reagieren kann und dank der Pharmakologie die Auswirkungen der Demenz lindern kann. Kommunikationsprobleme, Ängste, Gefühlsschwankungen, Halluzinationen und das Problem, dass man seine Familie nicht mehr wiedererkennt – sind Symptome, die nicht nur schwierig für die betroffene Person, sondern auch für deren Umgebung sind. Der Patient ist auch manchmal unangenehm, und sein Verhalten ist nicht vorhersehbar. Oft kommt es auch zu Paranoia, indem der Erkrankte andere für etwas verurteilt, was sie nicht getan haben.

Die Pflege einer Person mit Demenz ist für einen Pfleger eine große Herausforderung, deswegen sollte man sich vorab gut darauf vorbereiten. Wenn man kein Wissen und keine Erfahrung auf diesem Gebiet besitzt, sollte man Fachliteratur heranziehen oder Personen kontaktieren, die bereits Erfahrung in diesem Bereich haben oder sich an Institutionen wenden, die sich mit solchen Problemen beschäftigen. Jedoch sollte man daran denken, dass es kein Generalrezept für eine richtige Vorgehensweise gibt, sondern jede demenzkranke Person andere Symptome aufweisen kann und sich die Krankheit unterschiedlich entwickelt. Ein großes Problem sind immer noch fehlende Pflegestandards, sowie der Mangel an ausreichend spezialisierten Zentren, deswegen kann es schwierig werden ausreichende Unterstützung zu bekommen.  

Wenn wir uns um eine demenzkranke Person kümmern, haben wir es mit einer komplexen Aufgabe zu tun, die sich aus mehreren Punkten zusammensetzt. Zuerst sind die genaue Beobachtung und Kontrolle der kranken Person, darunter auch die Funktion des Organismus, wichtig. Das nächste Element ist eine richtige Therapie und Prophylaxe, es ist Aufgabe der Pflegerin für eine richtige Ernährung zu sorgen, ausreichend viel Flüssigkeit zuzuführen, sowie für   ausreichend viel Bewegung und Schlaf zu sorgen, die Medikamentenversorgung zu übernehmen und der Konsum von Genussmitteln zu begrenzen. Es ist auch wichtig Stresssituationen und übermäßige Fürsorglichkeit zu begrenzen, wodurch die Selbstständigkeit des Patienten, und somit die Bewältigung von Problemen, abgenommen wird. Die psychische Belastung, die es ermöglicht eine positive zwischenmenschliche Kommunikation aufzubauen, körperliche und geistige Aktivität schafft, sowie dem Patienten seine Unterstützung, Akzeptanz und Interesse zu zeigen. 

Auf diese schwierige Aufgabe muss man sich genau vorbereiten und sich darauf einstellen, dass der Senior besondere Sorge und Aufmerksamkeit benötigen wird und das dessen Pflege mit einer Reihe von Problemen und nicht voraussehbaren Situationen verbunden ist. Für den Pfleger ist dies ein Test seiner psychischen Widerstandsfähigkeit. Man sollte daran denken, dass die pflegebedürftige Person Probleme mit den einfachsten Aufgaben haben kann, darunter auch die Aufnahme von Mahlzeiten oder die Ausführung von physiologischen Bedürfnissen. Oftmals ist die gegenseitige Kommunikation erschwert, wodurch wir völlig widersprüchliche Signale aufnehmen können und es von uns abhängt, welche Entscheidung wir treffen.

Die Pflege einer demenzkranken Person erfordert vor allem Geduld, Toleranz und die Fähigkeit sich in die Lage der kranken Person hineinzuversetzen. Die kranke Person muss fürsorglich und mit Respekt behandelt werden. Dies ist eine schwierige Aufgabe, jedoch müssen wir bei der Person ein Gefühl von Sicherheit aufbauen, da Untersuchungen zeigen, dass der Senior in solchen Fällen besser mit alltäglichen Aufgaben zurechtkommt.

 

Es ist auch wichtig für eine richtige Organisation der Umgebung zu sorgen, da der Patient einem zwar das Gefühl gibt, dass er/sie weiß was um einem herum passiert, dies in Wirklichkeit aber nicht der Fall ist. Deswegen ist es wichtig das Haus so vorzubereiten, dass sich der Patient in ihm wohlfühlt, sondern dass es auch sicher ist. Vor allem muss man darauf achten, was sich wo befindet und sämtliche Gegenstände entfernen, vor allem Teppiche oder lockere herumliegende Kabel, die zum Stolpern oder Fall führen können. Man sollte vor allem die Ecken an Schränken sichern und abstehende Griffe auswechseln und durch runde Knaufe ersetzen. Im Badezimmer sollte man Antirutschmatten auslegen und Griffe montieren, die es vereinfachen auf Toilette zu gehen oder die Dusche oder Badewanne zu nutzen. Man sollte vor allem dafür sorgen, dass der Senior einen dauerhaften Zugang zum Telefon hat – damit er dieses im Notfall nutzen kann, vor allem wenn er/sie alleine zu Hause zurückbleibt. Man sollte dabei beachten, dass das Telefon einfach zu bedienen ist und einen großen, lesbaren Bildschirm besitzt und es wäre gut, wenn das Telefon die Funktion der schnellen Rufnummernwahl besitzt und die wichtigsten Ziffern mit einer hellen Farbe markiert sind.  Haushaltsgeräte sollten soweit gesichert sein, dass dessen Gebrauch keine Gefahr verursacht – der Gasherd sollte in einen Elektroherd ausgetauscht werden und in der Küche sollte ein Sensor für die Gaszufuhr installiert werden. Sowohl Medikamente als auch Chemikalien sollten außer Sichtweite geschafft werden. Man sollte daran denken, dass sämtliche Pharmazeutika (darunter auch harmlose, pflanzliche Arzneimittel, sowie Nahrungsergänzungsmittel und Vitamine) von der Pflegerin verabreicht werden sollten.  

Ein wichtiges Element bei der Pflege ist eine richtige Ernährung. Untersuchungen haben ergeben, dass Nahrungsmittel, die reich an Fett sind, bei älteren Menschen zu Gedächtnisstörungen führen, deswegen sollte man diese meiden und dafür große Mengen an Obst und Gemüse, fettarme Milchprodukte sowie komplexe Kohlenhydrate einführen, dazu gehören dunkles Brot, Getreide und Nudeln. Dazu sollte eine ausreichende Menge an Flüssigkeit zugeführt werden. Die tägliche Menge (ca. 1,5 l) sollte in kleinen Mengen mehrmals zugeführt werden, was eine Entwässerung vorbeugt vor allem da bei älteren Menschen das Durstgefühl gestört ist. Während der Mahlzeiten sollte man für eine angenehme Atmosphäre und Ruhe sorgen – die pflegebedürftige Person kann Probleme mit der Nahrungszufuhr haben, was bei der betroffenen Person zu Irritationen führen kann. Wenn es zu Problemen bei der Nahrungsaufnahme kommt, sollte man dessen Ursachen festlegen (dies kann fehlender Appetit sein, Schmerzen, Verstopfungen oder Zahnmangel) und soweit wie möglich beseitigen. Die Pflegerin sollte auch einen Plan führen, wo die aufgenommene Nahrung und Flüssigkeiten notiert werden, das Gewicht des Seniors kontrolliert wird und der Stuhlgang vermerkt wird.

Die pflegebedürftige Person kann Probleme mit dem Tagesrhythmus und den damit zusammenhängenden Schlafphasen und dem Wachsein haben. In solchen Situationen ist es gut den Senior tagsüber so lange wie möglich aktiv zu halten und die Mengen an Kaffee und starkem Tee einzuschränken, vor allem abends sollte man der Person helfen sich zu entspannen z. B. durch eine Massage oder ein warmes Bad und das Schlafzimmer für den Schlaf vorbereiten – durchlüften, verdunkeln und für Ruhe sorgen. Die Bettwäsche sollte häufig gewechselt werden, damit diese frisch ist, das Bett bequem und eine Matratze von hoher Qualität ist.

Wie bereits erwähnt verlangt die Pflege einer demenzkranken Person viel Unterstützung und Freundlichkeit. Wenn man die Gedächtnisstörung beachtet, müssen wir uns darauf einstellen, dass die Person viele Dinge vergisst, Sachen verlieren kann, Sachen tut, die er/sie nicht tun sollte, die Pflegerin selbst jedoch nie sauer sein darf oder mit der Person schimpfen sollte. Die Lage des Seniors ist so schon sehr schwierig, wenn man Verständnis zeigt, ein paar freundliche Worte sagt, die Hand streichelt – kann es dazu führen, dass sich die Person in unserer Anwesenheit wohl fühlt und sein langwieriges Selbstwertgefühl sich verbessert. Ein häufiges Problem von Pflegern ist der Versuch der kranken Person zu erklären, dass diese etwas falsches getan hat. Der beste Weg ist nicht darüber zu diskutieren, da dies so oder so keinen Sinn macht. Wir können dem Senior nicht beweisen, dass wir im Recht sind und die Person selbst kann sich angegriffen fühlen.

Wenn der Senior das Haus verlassen möchte und kleine Einkäufe erledigen will oder spazieren geht, müssen wir bedenken, dass die Person ihren Orientierungssinn verlieren kann, deswegen sollte ihn immer jemand begleiten. Darüber hinaus wäre es gut, wenn man solche Situationen voraussehen kann, um so ein unangekündigtes Hinausgehen der betroffenen Person zu vermeiden. In der fortgeschrittenen Phase der Demenz benötigt die Person ständige Kontrolle – dies ist anstrengend, jedoch unausweichlich. Unter solchen Umständen, kann man das Haus sogar abschließen, man sollte dann keine Angst um die persönliche Einschränkung der Freiheit haben sondern in erster Linie für die Sicherheit des Seniors sorgen.  

 

Um bei den Problemen einer Gedächtnisstörung behilflich zu sein, sollte man persönliche Gegenstände immer an die gleiche Stelle legen und überflüssige Dinge entfernen. Der Senior sollte immer langsam und deutlich angesprochen werden und die Aussagen sollten einfach sein, wenn wir Informationen wie dessen Vornamen, Nachnamen, Geburtsdatum, Aussagen, wo er/sie sich befindet, welche Jahreszeit wir haben usw. immer wieder wiederholen müssen – kann sich die betroffenen Person daran gewöhnen.

Das alltägliche Gespräch über die geschehenen Dinge und was für Pläne man für den nächsten Tag hat, ist sehr wichtig. Man sollte sich immer anhören, was die kranke Person zu sagen hat – das stärkt sein Sicherheitsgefühl. Wenn der Senior aggressiv ist, was passieren kann, sollte man so schnell wie möglich versuchen seine Aufmerksamkeit auf etwas anderes zu lenken, am besten auf ein positives Thema. Man sollte auch kleine Erfolge loben, um so sein Selbstwertgefühl und Akzeptanz zu stärken.

Wenn die kranke Person eine Leidenschaft hat oder etwas ihr/ihm besonders große Freude bereitet, sollten wir dafür sorgen, dass er/sie dieses machen kann. Darüber hinaus ist es gut, wenn wir dem Senior andere Freizeitmöglichkeiten anbieten, vor allem solche, die sich positiv auf die Stimmung und das Wohlbefinden auswirken. Zum Beispiel hat ein geeignetes Timbre der Stimme eine beruhigende Wirkung, sodass man laut lesen sollte, man kann den Senior auch zum Hören von Entspannungsmusik anregen, gemeinsame Ausflüge an interessante Orte anbieten, dem der Senior seine Aufmerksamkeit schenken kann. Es wäre gut, wenn man verschiedene Übungen einführt, welche die intellektuelle Funktion des Gehirns anregen, dazu gehören auch banale Aufgaben wie das Einstellen des beliebten Fernsehprogramms. Dies beeinflusst das Gedächtnis und die Konzentration positiv. Man kann dem Senior auch die Teilnahme an einer Ergotherapie anbieten – wie z. B. Bastelübungen, wo man seine Gefühle ausdrücken kann, die kommunikativen Fähigkeiten jedoch schon geschwächt sind. Auch die Bewegung ist ein wichtiger Aspekt, welcher nicht nur die körperliche Kondition verbessert, aber auch die Psyche beeinflusst. Neben Spaziergängen sollte man den Senior auch zu einfachen gymnastischen Übungen und kleinen Arbeiten am Haus anregen, dass sich positiv auswirkt und gleichsam empfohlen wird, da ein müder Senior gleichsam weniger anstrengend für seine Umgebung ist.

Denken wir daran, dass jeder von uns das Recht auf ein Leben in Würde hat und die Aufgabe der Pflegerin ist es, dem Senior solche Bedingungen zu schaffen, dass dieses Recht niemals verletzt wird. Auf dem Weg dorthin wird man auf viele unangenehme Situationen treffen, die sich jedoch nicht aus dem bösen Willen des Seniors oder dessen Charakter ergeben – da es die Krankheit ist, die über die geistigen Fähigkeiten eine demenzkranken Person waltet. Pflege und Freundlichkeit kann somit dazu beitragen, die Auswirkungen zu mildern.

 

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