Pflegende Angehörige benötigen eine Auszeit. Sie brauchen Zeit für persönliche Angelegenheiten, müssen wichtige Termine wahrnehmen, oder wollen auch mal Urlaub machen. Dies können ein paar Stunden, Tage oder Wochen sein. Für diesen Zeitraum brauchen Sie kurzfristig eine Vertretung. Hilfreich ist hier die Verhinderungspflege. Als Ersatz kann ein ambulanter Pflegedienst oder Verwandte, Freunde oder Nachbarn einspringen, um den Pflegebedürftigen zu versorgen.
Voraussetzungen, die man erfüllen muss:
Anspruch auf Verhinderungspflege haben Personen, die mindestens dem Pflegegrad 2 zugeordnet wurden. Die pflegebedürftigen Personen müssen durch private Pflegepersonen (Familienangehörige, Freunde) mindestens 6 Monate zu Hause versorgt werden. Falls der Pflegebedürftige nur vom Pflegedienst betreut wird und nicht durch Angehörige, hat er keinen Anspruch auf Verhinderungspflege.
Die Höhe der Verhinderungspflege ab 2017.
Pflegegrad 2⇒1612 E pro Jahr
Pflegegrad 3⇒1612 E pro Jahr
Pflegegrad 4⇒1612 E pro Jahr
Pflegegrad 5⇒1612 E pro Jahr
Wenn man eine Verhinderungspflege benötigt, muss man zuerst einen Antrag bei seiner Pflegekasse stellen. Hier wird die Art der Kosten aufgelistet. Beispielsweise für Pflegesachleistungen oder Fahrtkosten einer Privatperson für die Anfahrt zu der pflegebedürftigen Person.
Wie lange hat man Anspruch auf Verhinderungspflege?
Pflegebedürftige mit anerkanntem Pflegegrad von 2 bis 5 haben im Jahr einen Anspruch auf Verhinderungspflege von bis zu sechs Wochen (42 Tage).
Was ist mit anderen Leistungen, wenn man Verhinderungspflege bekommt?
Andere Leistungen, wie Pflegegeld werden nicht gekürzt, wenn der Pflegebedürftige Verhinderungspflege bekommt.
Pflegegrad 1 oder Pflegestufe ,,0“ und Verhinderungspflege?
Pflegebedürftige mit eingeschränkter Alltagskompetenz (wie z.B. Demenzkranke Personen) haben auch Anspruch auf Verhinderungspflege. Nur im Falle der Einstufung auf Pflegestufe ,,0“ haben sie Anspruch auf zusätzliche Betreuungsleistungen. Zuerst prüft ein Gutachter des Medizinischen Dienstes der Krankenversicherung (MDK), ob der Pflegebedürftige die dreizehn Kriterien für eine eingeschränkter Alltagskompetenz erfüllt und ob er Anspruch auf Leistungen hat.
Die Pflege einer Demenzkranken Person ist anstrengend und für die Regeneration und Erholung des Pflegers steht die Verhinderungspflege zur Verfügung. Der Anspruch auf Verhinderungspflege in Höhe von 1612 Euro beträgt bis zu sechs Wochen (42 Tage) im Jahr.
Welche Tätigkeiten können von der Vertretungsperson dank Verhinderungspflege übernommen werden
⇒Hilfe bei der Grundpflege, das ist Körperpflege usw.
⇒Hilfe bei der Haushaltsführung ⇒putzen, waschen usw.
Wer kann die Verhinderungspflege durchführen?
►In den meisten Fällen wird die Verhinderungspflege von einem ambulanten Dienst, wie dem Pflegedienst durchgeführt.
► die Verhinderungspflege kann auch von Verwandten bis zum zweiten Grad übernommen werden
►Es gibt auch die Möglichkeit eine vollstationäre Unterbringung in einer von der Pflegekasse anerkannten Pflegeeinrichtung zu nutzen.
Wer sind Verwandte bis zum zweiten Grad nach dem (§ 1589 BGB):
►Eltern, Großeltern, Kinder, Enkelkinder, Geschwister
Verschwägerte Personen bis zum 2. Grad (§ 1590 BGB) :
►Stiefeltern, Schwiegereltern, Ehefrau/Ehemann des Großvaters/der Großmutter, Stiefgroßeltern, Stiefkinder, Schwiegerkinder (Schwiegersohn/Schwiegertochter), Stiefenkelkinder, Ehefrau/Ehemann des Enkels, Schwager und Schwägerin
Personen, die im Haushalt leben, bekommen kein Verhinderungspflegegeld.
Kurzzeitpflege und Verhinderungspflege kann man zusammen kombinieren:
Wenn man die Leistungen von Kurzzeitpflege nicht ganz ausnutzt, kann man den Rest des Geldes für die Verhinderungspflege ausgeben. Umgekehrt, wenn man im Kalenderjahr keine Verhinderungspflege benötigt, kann man dieses Geld zusätzlich für die Kurzzeitpflege nutzen (Kurzzeitpflege acht Wochen 3.224 Euro).
