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Wie misst man den Bluthochdruck, den Puls und den Blutzuckerspiegel richtig?

Die Pflege einer älteren Person erfordert ständige Wachsamkeit. Unabhängig vom Zustand des Patienten, ob er im Bett liegt oder gehen kann, sollten diese Werte regelmäßig überprüft werden, die ein Hinweis dafür sein können, dass im Körper irgendetwas nicht stimmt.

Zu den grundlegendsten Untersuchungen, wozu keine medizinische Ausbildung benötigt wird, gehört das Messen des Bluthochdrucks, des Pulses und im Falle von Diabetikern des Blutzuckerspiegels. Wie geht man vor und wozu muss man diese Werte messen?

Was sollte man über den Bluthochdruck wissen?

Der Bluthochdruck ist die Kraft, mit der das Blut gegen die Wände der Arterien schlägt. Auf dem Blutdruckmessgerät sehen wir zwei Werte – der erste Wert ist ein Maß für den systolischen Druck, also dem, der während der Blutzirkulation in den Gefäßen durch die Kontraktion des Herzens gemessen wird. Der zweite Wert ist der diastolische Druck, der die Kraft des Blutdrucks auf die Arterien bestimmt, sobald das Herz den Krampf löst. Wenn es um die richtigen Werte geht, so geht man davon aus, dass der systolische Druck bei ungefähr 120 liegt und der diastolische Druck bei ca. 80. Wenn der Unterschied zwischen dem systolischen und diastolischen Blutdruck höher als 30-50 mmHg beträgt, ist es ein Zeichen dafür, dass es zu einem Herzinfarkt, Nierenversagen oder  Schlaganfall kommen kann – vor allem bei Menschen über 65. Wenn es um das Messen des Blutdrucks geht, so ist dies in heutiger Zeit eine sehr einfache Aufgabe – auf dem Markt gibt es vollautomatische Apparate mit Manschetten für den Arm, die im Grunde alles für erledigen. Man muss nur auf einige Vorgaben achten.

Wie misst man den Bluthochdruck richtig?

Es gibt einige grundlegende Richtlinien, die für eine rechtmäßige Messung sorgen. In erster Linie sollte man daran denken, dass man die Messung nicht direkt nach einer großen Mahlzeit durchführt. Ungefähr 30 Minuten vor der Blutdruckmessung sollte der Senior nicht rauchen und keinen Kaffee trinken. Bevor wir mit der Messung beginnen, sollte der Senior liegen und sich in einem ruhigen Raum ausruhen. Wenn man all diese Schritte eingehalten hat, kann man mit der Messung beginnen.

Denken wir vor allem daran, dass:

  • man zwei Messungen in einem Abstand von mehreren Minuten macht und diesen Vorgang morgens und abends wiederholt;
  • man die Blutdruckmanschette ca. 1,5 cm über dem Ellenbogen anlegt;
  • man den Ärmel des Apparates auf derselben Höhe wie das Herz anlegt;
  • man sich während der Messung nicht bewegt und nicht spricht.

Das regelmäßige Messen des Blutdrucks ermöglicht es rechtzeitig zu reagieren, wenn es beim Senior zum Bluthochdruck kommt. Durch solche Messungen wird es möglich sein festzulegen, was den Anstieg des Blutdrucks verursacht hat.

Vergessen Sie nicht den Puls

Wenn Sie den Blutdruck beim Senior messen, empfiehlt es sich auch dessen Puls zu überprüfen. Die neuesten Apparate zeigen drei Werte an – den systolischen und diastolischen Blutdruck sowie den Puls des Patienten. Es ist die Anzahl an Herzschlägen pro Minute, anders auch als Ruhefrequenz bezeichnet. Man geht davon aus, dass der optimale Wert zwischen 60-70 Schlägen pro Minute liegt. Wenn man keinen Apparat zur Hand hat, um diese Werte zu messen, können Sie dies auch selber tun. Legen Sie drei Finger an die Speichenarterie, Halsschlagader oder Schläfenarterie und drücken Sie leicht drauf. Nachdem Sie den ersten Schlag bemerken, fangen Sie an eine Minute lang zu zählen. Auf diese Weise erhalten Sie ein Ergebnis. Denken Sie daran, dass unsere pflegebedürftige Person körperliche Anstrengungen und emotionale Aufregung meidet. Bei Senioren mit einer Herzfrequenz von etwa 60 Schlägen pro Minute gibt es nichts zu befürchten – dies ist normal für ältere Menschen.

Wenn unser Senior Diabetiker ist

Es gibt Situationen, in denen ein Senior Diabetiker ist. Dies bedeutet nicht nur eine spezielle Diät und Insulinaufnahme sondern auch regelmäßige Zuckermessung. Dies kann durch einen Labortest überprüft werden, bei dem das Blut aus der Vene durch ein Glukosemessgerät sowie durch CGMS, ein System kontinuierlicher subkutaner Glukoseüberwachung, entnommen wird. In den meisten Fällen haben die Pflegerinnen es mit einem Blutzuckermessgerät zu tun. Es reicht aus, wenn Sie sich mit der Gebrauchsanweisung bekannt machen und daran denken, dass:

  • Die Hände vor dem Test gründlich gewaschen und getrocknet werden;
  • Mit der Nadel in die Fingerspitze gestochen wird, wodurch das Blut fließen kann;
  • Man für die Messung erst den zweiten Bluttropfen verwendet;
  • Das Testfeld des Messgerätes vollständig gefüllt wird; wenn dies nicht gelingt muss der Test wiederholt werden.

Je nachdem mit welcher Methode der Senior seinen Zucker behandelt, kann man die Blutzuckermessung auf nüchternen Magen, vor jeder Hauptmahlzeit, ein oder zwei Stunden nach den Hauptmahlzeiten sowie vor dem Zubettgehen durchführen. Wenn ihr Arzt jedoch nicht mehrere Injektionen von Insulin während des Tages empfiehlt, reicht es, wenn Sie die Messungen auf nüchternen Magen und nach den Hauptmahlzeiten durchführen. Wenn es um die entsprechenden Werte geht, so liegt der Wert im Falle von Diabetikern zwischen 70-110 mg/dl auf nüchternen Magen und <140 mg/dl zwei Stunden nach den Hauptmahlzeiten. Jedoch hängt alles vom Verlauf und dem Grad der Zuckererkrankung des Seniors ab.  


 

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