solidcare24-pflegevermittlung.de

Wenn die pflegebedürftige Person im Sterben liegt – Pflege und psychische Betreuung

Wenn die pflegebedürftige Person sterbenskrank ist und die Krankheit voranschreitet und unheilbar ist, werden mir mit dem traurigen und leider unvermeidbaren Teil der Pflege bei Senioren konfrontiert. Die Pflege einer sterbenskranken Person ist mit Sicherheit eine der schwierigsten Aufgaben. Man sollte sich bewusst sein, dass trotz der ernsten, oftmals auch komplizierten Situation, die meisten

Es ist wichtig, dass man die letzten Momente eines Menschen mit Würde behandelt. Die Versorgung bis zum Ende, sowohl die gesundheitliche wie auch psychische, ist schwierig aber unheimlich wichtig.

Wie ist die pflegebedürftige Person, wenn sie im Sterben liegt?

Kurz gesagt, handelt es sich um eine Person, deren Tage (mehr oder weniger genau) gezählt sind. Eine solche Situation ist mit der Unfähigkeit des Patienten sich zu bewegen, verbunden (oder mit einigen Einschränkungen in diesem Bereich). Es kommt auch vor, dass die kranke Person nicht mehr imstande ist mit ihrer Umgebung zu kommunizieren, jedoch ist dies nicht die Regel. Gründe für solch einen Zustand gibt es viele, d.h. es gibt viele Krankheiten und Ereignisse, die den Kranken in diesen Zustand bringen können. Es können die Folgen eines Hirnschlags, Schlaganfalls oder auch das letzte Stadium der Parkinsonerkrankung, Alzheimer, oder Multipler Sklerose sein. Die Liste ist lang, ähnlich wie die Herausforderungen, die uns vor die Verpflichtung stellen, den Senior bis an sein Lebensende zu pflegen.  

Wie organisiert man die Pflege einer sterbenskranken Person?

Die Pflege eines Patienten, der lange im Bett bewegungslos liegt, stellt den Pfleger vor einige Schwierigkeiten. Oftmals erfordert dies eine Neuordnung des Raumes und die Umgebung des Bettes, oftmals betrifft es die ganze Wohnung. Wie pflegt man eine solche Person, um ihr das Leiden abzunehmen und die letzten Tage angenehm zu verbringen?

Die Pflege einer sterbenskranken Person muss häufig auf mehrere Personen verteilt werden, es wird eine ständige Beobachtung verlangt und eine einzelne Person kann dem nicht gerecht werden. Deswegen sollte man die Familie und Mitarbeiter darüber in Kenntnis setzen und alles entsprechend planen.

In erster Linie die Hygiene

Wenn der Patient den größten Teil im Bett verbringt, ist er verschiedenen Infektionen ausgesetzt, auch seitens der Besucher und des Pflegers. Deswegen ist es sehr wichtig, dass man sich, z. B. vor dem Besuch, die Hände wäscht (und danach auch). Man sollte den Besuch von erkrankten Personen nicht erlauben, da diese ein hohes Risiko darstellen. Wenn es um den Senior selbst geht, sollte man große Aufmerksamkeit auf das häufige Waschen, dem häufigen Wechseln der Unterwäsche und Kleidung und Veränderungen der Position im Bett legen, um Dekubitus vorzubeugen. Wenn der Patient aufstehen kann, sollte man so oft wie möglich und wie sein gesundheitlicher Zustand es zulässt, diese Möglichkeit nutzen. Wenn die Situation den Kauf eines Rollators oder eines Rollstuhls erfordert, sollte man dies tun. Solche Geräte kann man auch ausleihen. Natürlich ermüdet das Liegen den Patienten am wenigsten, aber es führt zu anderen Problemen, deswegen lohnt es sich den Patienten von Zeit zu Zeit für ein paar Minuten spazieren zu führen. Hilfsmittel in Form von Windelhosen, Katheter, Beutel für Fäkalien und Urin, sowie Pflaster gegen Dekubitus sollten sich in der häuslichen Apotheke befinden.  

Um der kranken Person eine gute Versorgung zu ermöglichen, ist es gut, wenn man einen gesonderten Ort für die Pflege einrichtet. Wenn kein getrennter Raum zur Verfügung steht, bietet sich ein Paravent an, um dem Erkrankten eine Privatsphäre zu ermöglichen. Man sollte für Ordnung sorgen, den Raum regelmäßig lüften und statt Staubsaugen ist es besser ein feuchtes Tuch zu verwenden, um den Staub nicht durch die Luft zu wirbeln.

Psychologische Unterstützung spielt auch eine wichtige Rolle

Die Pflege von sterbenskranken Menschen verlangt neben medizinischem Wissen auch eine besondere Herangehensweise. Man muss sich mit einer zusätzlichen Schicht an Geduld und Ausdauer wappnen und vor allem Einfühlungsvermögen und Empathie zeigen. Wenn der Patient gute Kontakte hat und versteht in welcher Lage er sich befindet, muss man dafür sorgen, dass er sich nicht allein fühlt. Das Zusammensein, die Erinnerung an wichtige positive Ereignisse im Leben, Lesen oder Musik hören, der Besuch von Verwandten helfen dabei, dass sich der Senior immer noch gebraucht fühlt. Man darf ihm auf keinen Fall das Gefühl geben, dass er eine Last ist. Es ist wichtig, dem Patienten die letzten Tage in Würde zu ermöglichen.

Eine wichtige Rolle spielt hier die Familie – sie sollte dem Senior zeigen, dass er ein wichtiger Teil der Familie ist, ihn über die täglichen Ereignisse informieren, wie z. B. über den Erfolg des Enkels in der Schule und wichtige Familienereignisse mit ihm besprechen, denn dies spielt bei dieser Art der Betreuung eine sehr wichtige Rolle. Der Senior darf keinesfalls aufs Abstellgleis gestellt werden, er sollte motiviert werden seine Lebenserfahrung zu teilen und Geschichten aus der Vergangenheit zu erzählen (auch wenn wir diese schon einige Male gehört haben). Organisieren Sie ein Interview und nehmen Sie dieses auf – es ist nicht nur ein Zeichen für den Senior, dass er immer noch wichtig ist, sondern es ist auch eine schöne Erinnerung für die nächsten Generationen.

Ähnliche Artikel

Wenn sich der Senior nicht waschen möchte

Nicht selten kommt es vor, dass sich ältere Menschen nicht waschen wollen. Es ist häufig der Fall, dass sie im Laufe der Zeit immer weniger Lust haben auf die Hygiene zu achten.

Mehr lesen

Wenn dem Senior die Beine anschwellen

Jeder von uns kennt das Gefühl von schweren Beinen nach dem Stehen bei einem langen Arbeitstag, oder dem Sitzen am Schreibtisch. Schwellungen der unteren Gliedmaßen kommen sehr häufig und sogar bei jungen Leuten vor.

Mehr lesen