solidcare24-pflegevermittlung.de

Wenn die Familie des Seniors sich zu sehr in die Arbeit der Pflegerin einmischt

Die Arbeit als Pflegerin von älteren Menschen ist eine Herausforderung. Es ist sowohl für die Pflegerin als auch für die Familie des Seniors eine Herausforderung. Die Pflegerin fährt für einen längeren Zeitraum ins Ausland zu fremden Leuten, um dort zu arbeiten.

Die andere Seite wiederrum überlässt die Pflege ihres Familienmitgliedes einer fremden Person, die sie nicht kennen… Es kommt manchmal dazu, dass es im gegenseitigen Kontakt mit der Familie zu Konflikten kommt. Wie kann man diese vermeiden?

In erster Linie die Sprache

Wenn man sich für solch eine Arbeit in einem anderen Land entscheidet, sollte man vor allem die Sprache kennen. Es wäre gut, wenn Sie der deutschen Sprache mächtig sind, da es Ihnen nur so möglich ist, nicht in eine unangenehme Situation zu geraten. Sehr häufig kommt es zu Konflikten aufgrund von sprachlichen Missverständnissen – unverständliche Anweisungen oder Antworten können zur Eskalation eines Konfliktes führen. Deswegen empfiehlt man zukünftigen Pflegerinnen einen Sprachkurs und eine Weiterbildung Vorort. Diese Vorbereitung wird sich sicher als sehr hilfreich erweisen.

Ein guter erster Eindruck

Jeder weiß, dass der erste Eindruck sehr wichtig ist. Für das erste Treffen mit dem Senior und seiner Familie kann man z. B. eine typische Süßigkeit aus Polen mitbringen. Diese kleine Geste kostet wenig und bereits zu Beginn werden wir als warme und freundliche Person wahrgenommen, was sowohl die Angehörigen als auch den Senior beruhigen wird. Man sollte sich auch darauf vorbereiten, dass sich vor allem in den ersten Tagen die Familie sehr oft einmischen wird. Man sollte das distanziert sehen – denn die Familie will nur wissen, ob sich ihr Familienmitglied in kompetenten und guten Händen befindet.

Wenn sich die Familie immer mehr einmischt

Der gute Wille hat natürlich irgendwann ein Ende. Wenn die Pflegerin schon seit Längerem ihre Aufgaben sehr gut erfüllt und sich die Familie trotzdem immer noch regelmäßig in die Arbeiten einmischt, ist es allerhöchste Zeit etwas dagegen zu unternehmen, denn so eine Situation kann über einen längeren Zeitraum sehr anstrengend sein. Keiner von uns mag es, ständig kritisiert, verbessert und getadelt zu werden. In solchen Fällen ist es wichtig, dass man mit der Familie des Seniors spricht. Denken Sie jedoch daran, dass Sie die Personen nicht gleich mit Vorwürfen überschütten, sondern ihr Anliegen klar und deutlich zum Ausdruck bringen. Es geht darum der Familie mitzuteilen, dass ihre Einmischungen, unangenehmen Kommentare oder Missachtung für die Person unschön ist, die diese Aufgabe mit aller gebotenen Sorgfalt erledigt. Allerdings sollten Sie vor dem Gespräch überlegen, ob die Kritik wirklich grundlos ist. Vielleicht ist die Anmerkung seitens der Familie nicht unbegründet, vielleicht ist etwas Wahres daran? Wenn die Familie zeigt, wie sie den Großvater bis jetzt immer umgezogen haben, möchten sie vielleicht zu verstehen geben, dass er daran gewöhnt ist und es keinen Sinn macht dies zu ändern?

Lassen Sie sich nicht erniedrigen

Das ist eine grundsätzlich wichtige Erkenntnis. Unabhängig vom Gehalt, dem Leistungsumfang – niemand, absolut niemand hat das Recht die Pflegerin zu erniedrigen oder zu demütigen. Sämtliche beleidigende Bezeichnungen sind verboten, körperliche Gewalt ist ein absolutes No-Go. Wenn es zu so einer Situation kommen sollte, muss die Pflegerin unverzüglich ihre Agentur davon in Kenntnis setzen.

Intervention durch die Agentur

Ein Vorteil ist, wenn man über eine Vermittlungsagentur zur Arbeit ins Ausland vermittelt wurde, dass man in Konfliktsituationen seinen Arbeitgeber um Hilfe bitten kann und muss. Auch in Situationen, wo sich die Familie des Seniors zu sehr einmischt, kann man die Agentur einschalten. In den meisten Fällen wendet sich ein Mitarbeiter an die Familie des Seniors und versucht die Situation zu klären. Wenn dies nicht hilft, wird die Agentur persönlich bei der Familie erscheinen. Sollte es weiterhin zu Missverständnissen zwischen der Pflegerin und der Familie kommen und die Situation nicht akzeptabel geregelt werden kann, sollte sie einen Wechsel in eine andere Familie in Erwägung ziehen.

Man sollte eine Lösung finden

Oft gibt es diese Probleme, wenn die Familie des Seniors in der Nähe wohnt. Es kommt zu weniger Problemen, wenn die Familie des Seniors weit weg lebt. Wenn sich viele Personen um den Senior kümmern, gibt es viele verschiedenen Ansichten zur Durchführung der Pflege. Deswegen sollte man noch vor Arbeitsbeginn den Aufgabenbereich genauestens festlegen und die Vorgaben der Familie klären. Im Laufe der Zeit kann es zu Veränderungen des Aufgabenbereichs kommen, dies darf allerdings nur im gegenseitigen Einverständnis geschehen. Dann muss der Vertrag abgeändert werden oder ein Anhang zum Vertrag hinzugefügt werden. Dergestalt sollte das Problem gelöst werden können. Mit entsprechender Herangehensweise und gutem Willen lässt sich meistens ein kleiner Unfrieden zur beiderseitigen Zufriedenheit lösen.

Ähnliche Artikel

Wenn sich der Senior nicht waschen möchte

Nicht selten kommt es vor, dass sich ältere Menschen nicht waschen wollen. Es ist häufig der Fall, dass sie im Laufe der Zeit immer weniger Lust haben auf die Hygiene zu achten.

Mehr lesen

Der deutsche Äquivalent für polnische Medikamente

Deutschland ist in der Europäischen Union eines der Länder mit dem besten Zugang zu Medikamenten und mit den meisten Apotheken. Die Anzahl an Apotheken ist im Verhältnis zur Anzahl der Bevölkerung das Land mit der höchsten Abdeckung.

Mehr lesen