Es ist schwer dem zu widersprechen, jedoch können viele Dinge - Krankheiten, Leiden – vermieden werden, wenn eine entsprechende Ernährungsweise befolgt wird. Für gewöhnlich ernähren sich Senioren falsch. Meistens liegt dies an den finanziellen Mitteln oder der Einsamkeit, sodass sie keine Motivation haben, sich um sich zu kümmern.
Der Organismus von älteren Menschen funktioniert zwar schlechter. Die Därme sind nicht mehr so effektiv wie früher und die Menge an Speichel und Verdauungssäften ist reduziert, deswegen ist es auch schwieriger die Nahrung zu verdauen. Der Geschmacks- und Geruchssinn ist gestört, wodurch der Appetit kleiner ist. Das Ganze wird auch noch durch Zahnmangel erschwert. Viele Nährstoffe können schwieriger aufgenommen werden, wobei die Ernährungsweise bei älteren Menschen noch wichtiger ist als früher. Man sollte die pflegebedürftige Person davon überzeugen, dass eine gesunde Ernährung nicht nur die körperliche Fitness verbessert, sondern auch die psychische Kondition, deswegen sollte man den Senior dazu ermutigen, viel frisches Gemüse und Obst zu Essen, anstatt Produkte mit einem langen Haltbarkeitsdatum (wie z. B. Konserven, fertige Produkte aus der Dose). Die Ernährungsweise eines Seniors muss ein bisschen modifiziert werden, man muss das Alter und eventuelle Krankheiten berücksichtigen, jedoch ist dies keine komplizierte Angelegenheit. Wenn wir das Menü für eine ältere Person planen, muss man den Kalorienbedarf berücksichtigen, die Verdaulichkeit, die Größe der Mahlzeiten und die Regelmäßigkeit der Einnahme.
Was soll man also essen?
Obst und Gemüse – vor allem frisches, aber auch die getrocknete oder gefrorene Variante sind gut. Es ist wichtig, dass man sie täglich isst, am besten zu jeder Mahlzeit und sogar fünf Mal täglich. Es ist gut eine bunte Mischung zu schaffen, sodass die Mahlzeiten ansprechend aussehen, Äpfel, Bananen, Spinat, Kohl, Mohrrüben, Kartoffeln (am besten süße), Brokkoli, Blumenkohl, Paprika, Mais – all diese Produkte sind wertvoll und sollten so oft wie möglich in der Speisekarte des Seniors vorkommen.
Kohlenhydrate sollten die wichtigste Energiequelle darstellen. Am besten sind komplexe Kohlenhydrate, die in Vollkornprodukten vorkommen. Sie sind eines der wichtigsten Elemente der Ernährung. Es wird empfohlen Vollkornprodukte, Grütze, Reis, Nudeln (die letzten beiden am besten in brauner Sorte). Es ist gut, wenn man von Zeit zu Zeit Reiswaffeln isst, sie können eine Alternative für ungesunde Zwischensnacks sein. Wenn es um Grütze geht, so wird Buchweizengrütze, Couscous aber auch Quinoa empfohlen. Vier Mal in der Woche wird empfohlen Fisch zu servieren – da es eine gute Quelle von Omega 3 Säuren ist, die gut für das Herz sind. Am besten sind Lachs, Sardinen, Forelle aber auch Thunfisch und Hering. Dazu sollte man Eiweißprodukte anbieten, welche die Muskeln unterstützen – mageres Fleisch wie z. B. Rind (liefert Eisen) oder Geflügel (stärkt das Herz).
Um die Knochen und Zähne zu stärken sollte die Ernährung auch Milchprodukte beinhalten, die eine gute Quelle von Kalk sind. Wenn der Senior keine Milch verträgt, was sehr häufig vorkommt, aufgrund von geringer Lactose im Körper, kann man sie durch Kefir, Buttermilch oder Joghurt ersetzen. Sie verbessern die Darmfunktion und rufen keine Magenprobleme hervor.
Zweimal in der Woche sollte man auch Hülsenfrüchte zu sich nehmen – Bohnen, Soja oder Linsen. Sie beeinflussen den Cholesterinspiegel positiv – reduzieren ihn und haben einen Einfluss auf das Herz. Genauso wichtig ist die Flüssigkeitszufuhr. Ältere Personen empfinden kein Durstgefühl, wodurch sie die regelmäßige Aufnahme von Flüssigkeit vernachlässigen können. Entwässrung führt zu Übermüdung, Schwindel und Verstopfung, was sehr charakteristisch für Senioren ist. In diesem Fall ist Wasser unersetzbar (am besten stilles Wasser mit einer Temperatur von ungefähr 15 Grad), aber auch Säfte (aus frischem Obst) oder Tee. Acht Gläser am Tag entsprechen ca. 2 Liter – das ist die richtige Menge.
Andere Produkte, die sich auch auf dem Teller des Seniors befinden sollten sind z. B. Haferbrei – perfekt um den Tag zu beginnen. Man kann ihn mit Obst wie z. B. Erdbeeren oder Himbeeren anreichern. Es ist nicht nur lecker aber auch appetitlich fürs Auge. Wenn man ein paar Löffel Olivenöl zu den Mahlzeiten hinzufügt, erleichtert es die Aufnahme von Vitamin E und Beta-Carotin.
Wie bereitet man die Mahlzeiten am besten zu?
Vor allem so wenig wie möglich braten. Es ist besser, wenn die Produkte dampfgegart werden oder in Folie gebacken werden. Kartoffeln sollte man am besten als „Pellkartoffeln” zubereiten, so behält es die meisten Vitamine. Man sollte auch die individuellen Einschränkungen berücksichtigen z. B. in Verbindung mit Atherosklerose oder Diabetes – in solchen Fällen ist es besser, wenn man die Ernährung mit dem Arzt abstimmt.
Die Mahlzeiten sollten ansprechend aussehen, damit der Senior gerne isst. Kleine Portionen, die geschmackvoll auf dem Teller serviert werden, sind mit Sicherheit hilfreich. Es ist auch wichtig, dass man regelmäßig isst – fünf Mahlzeiten täglich anstatt z. B. einer oder zwei, da so die Mengen langsam dem Körper zugeführt werden.
Wenn es um Produkte geht, auf die man verzichten sollte, geht es dabei vor allem um tierische Fette – wie Schmalz. Auf Alkohol muss nicht verzichtet werden, jedoch sollte man ihn in geringen Mengen verzehren. Etwas Wein, Bier oder stärkerer Alkohol schaden nicht, jedoch sollte man daran denken, dass man es in Maaßen trinkt, da zu viel Alkohol unserer pflegebedürftigen Person schaden könnte.
Versuchen wir auf ungesunde Zwischensnacks zu verzichten – Chips, Salzstangen und Nüsse. Genauso ungesund sind chinesische Fertigsuppen, fertige Produkte aus der Dose mit viel Konservierungsstoffen. Auf Speck und geräucherten Fisch sollte komplett verzichtet werden. Salz sollte so wenig wie möglich benutzt werden, an dessen Stelle sollte man frische Kräuter nehmen. Daneben kann man auch Pfeffer und Zitronensaft verwenden, was um einiges gesünder ist.
Ein Wort über die körperliche Aktivität
Das beste Rezept für eine gute Gesundheit ist die Zusammensetzung einer guten Ernährung und Bewegung. Schon alleine 30 Minuten an täglicher Bewegung wird tolle Effekte bringen. Man muss nicht laufen, hüpfen oder Fußball spielen – ein ruhiger Spaziergang und dezente Gymnastik reichen völlig aus. Auch Gartenarbeit oder Treppensteigen sind eine optimale Option. Wenn jedoch die Möglichkeiten unserer Seniors beschränkt sind, kann man die Übungen auf zweimal je 10-15 Minuten aufteilen. In manchen Fällen kann die gesunde Ernährungsweise und regelmäßige Bewegung intensiviert werden.
Es empfiehlt sich den Senior davon zu überzeugen seine alten Gewohnheiten abzulegen. Obwohl sie sich das ganze Leben lang ungesund ernährt haben und sich nicht bewegt haben „leben sie trotzdem“, dies bedeutet jedoch nicht, dass dies ewig der Fall sein wird. Im fortgeschrittenem Alter können die Folgen einer ungesunden Lebensweise steigen und sich negativ auf den körperlichen und psychischen Zustand auslösen. Häufige Ausflüge in den Supermarkt, um frische Produkte zu kaufen, anstatt der fertigen sind auch eine super Gelegenheit sich zu bewegen. Zu Beginn zählt vor allem der ideologische Aspekt – eine Veränderung der Denkweise in Bezug auf das Essen und die Gesundheit. Es kann sich als schwierig herausstellen den Senior davon zu überzeugen, dass eine gesunde Ernährungsweise wichtig ist, jedoch ist es der Schlüssel dafür den Senior später gesund zu halten und das Wohlbefinden zu steigern.
