solidcare24-pflegevermittlung.de

Lagepositionen

Die richtige Positionierung einer kranken Person, die Mobilitätsprobleme hat oder sich nicht mehr selbstständig bewegen kann, bezeichnet man Lageposition. Diese Art von Position erfordert eine richtige Positionierung der Gelenke, um somit das zusammengezogene Weichgewebe zu dehnen.

Diese Positionierung soll einen Mobilitätsmangel verhindern und sich therapeutisch auf die bereits gebildete Kontraktur auswirken.


Wann wendet man sie an?
Lagepositionen können zu jedem Zeitpunkt angewendet werden, z. B. während man Fernsehen schaut, ein Buch liest oder bei anderen Tätigkeiten, in denen der Patienten seine Position nicht verändern muss. Die jeweiligen Positionen sind wirksame Stützelemente der Physiotherapie beipielsweise bei Muskelschwäche, Muskelatrophie oder geschwächter Muskulatur. Auch während der Schlafphase bringt die Lageposition positive Effekte. Die kranke Person hat keine Kontrolle über den eigenen Körper, allerdings kann eine entsprechende Positionierung die Vertiefung der Veränderungen wirksam verhindern und diese Positionierungen wirken sich prophylaktisch aus, damit es nicht zu krankhaften Veränderungen kommt, bzw. verhindern eine Entstehung.[1]


Lageposition als Teil der Rehabilitation
Der Prozess der frühen Rehabilitation soll in erster Linie die Funktionsfähigkeit bestmöglich wiederherstellen, sodass der Patient die alltäglichen Tätigkeiten wieder selbstständig ausführen kann. Teil der frühzeitigen Rehabilitation ist unter anderem die Lageposition, die neben den passiven Übungen, unterstützenden Übungen, aktiven Übungen, Widerstandsübungen durch Vertikalisierung, dem Wiedererlernen zu gehen, bis hin zur selbstständigen Ausführung der Rehabilitationsübungen.  Sie dient dazu die körperliche Effizienz nach Erkrankungen, Verletzungen oder auch Operationen wiederherzustellen.[2]


Kontraindikationen
Nicht jeder Patient kann in eine Position gebracht werden, in denen das Weichgewebe gedehnt wird. Menschen, die an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung oder an einem Lungenversagen leiden, dürfen nicht auf dem Bauch liegen. Die Folgen dieser Position kann im Falle einer solchen Erkrankung dazu führen, dass sich der gesundheitliche Zustand verschlechtert. Ein sehr wichtiger Aspekt ist auch die regelmäßige Veränderung der Position. In der Praxis bedeutet dies, dass unser Patient nicht über einen längeren Zeitraum in ein und derselben Position liegen darf. Es wird eine systematische, zyklische Veränderung der Lageposition verlangt, damit es nicht zu Dekomprimierung des Gewebes oder Dekubitus kommt.[3]
 
Lageposition nach einem Schlaganfall
Nach einem ischämischen Schlaganfall ist eine entsprechende Lageposition essentiell. Sie ist für unseren Patienten äußerst wichtig, da es Kontrakturen in den erkrankten Gelenken verhindert. Sie bildet daher den Ausgangspunkt für die Verbesserung des gesundheitlichen Zustandes und entlastet den Druck im Herz-Kreislauf-System. Wenn der Patient nicht bei Bewusstsein ist, ist es wichtig, dass man ihn entsprechend auf die Seite oder auf den Bauch legt. In dieser Position grenzen wir die Möglichkeit ein, dass sich der Patient an seinem Speichel, Sekret oder an seiner Zunge verschluckt. Wenn der Patient keine Atemwegsprobleme hat, kann man auch die Lageposition auf dem Rücken anwenden, allerdings muss man ihn unter ständiger Kontrolle behalten. Man muss die Position regelmäßig, alle 2 bis 3 Stunden, verändern.
Ein weiterer Aspekt für die richtige Lagepositionierung ist die Vorbeugung von Anti-Schwerkraft-Bewegungen und Verteidigung. Es handelt sich dabei um Bewegungen, die den Muskeldruck erhöhen, was im Falle einer andauernden oder längeren Immobilisierung von Nachteil sein kann, da sie den Beginn für Kontrakturen und Schmerzen darstellen.[4]


Lageposition im Falle eines Bandscheibenvorfalls
Bei vielen Krankheiten wird der Patient stabilisiert und sollte sich nicht bewegen. Das trifft auch bei Patienten mit einem Bandscheibenvorfall zu und hier wird eine bestimmte Lageposition angeraten. Während der Lageposition auf dem Rücken muss man unter die Halskyphose eine Rolle oder ein orthopädisches Kissen legen. Ähnlich sieht es mit den Knien aus, auch hier sollte man einen Keil oder mehrerer Kissen unterlegen.
Bei einem Bandscheibenvorfall wird eine Lageposition auf der Seite angewandt, wobei der Patient unter dem Kopf ein zusammengerolltes Kissen, ein entsprechendes orthopädisches Kissen oder einen Keil haben sollte. Auch zwischen die Knie sollte man einen Keil legen, allerdings sollte dieser höher sein, als der im Bereich des Kopfes.  
Wenn sich unser Patient in einer Lageposition auf dem Bauch befindet, sollten die Hände angewinkelt sein, sodass der Patient seine Stirn auf den Händen aufstützen kann. Unter dem Bauch, auf Höhe des Bauchnabels, sollte man ein zusammengerolltes Kissen oder eine Rolle legen.[5]


Worauf sollte man achten?
Als Pfleger sollten wir vor allem darauf achten, dass der Patient sicher ist und sich wohl fühlt. Deswegen sollte man bei einer Veränderung der Lageposition nicht an den Gelenken ziehen oder die Position mit Gewalt ändern. Man muss besonders darauf achten, dass man den Patienten nicht über die Seite dreht, die für dessen Immobilitäten verantwortlich ist (z. B. sollte man im Falle eines elektrischen Schlags den Patienten nicht über die verletzte Schulter drehen). Man sollte sich bewusst sein, dass die Positionsveränderung zu Beginn von der Pflegerin ausgeht, also eine passive Veränderung der Position. Allerdings wird, je fitter der Patient wird, aktiver vom Patienten ausgehen und er wird sich mehr beteiligen.
Es sollte auch auf die allgemeinen Wohnverhältnisse der pflegebedürftigen Person geachtet werden. Das Bett sollte richtig bezogen sein und  nicht zu weich und nicht zu hart sein. Der Raum, in dem sich die pflegebedürftige Person befindet, sollte eine entsprechende Lufttemperatur haben, ausreichend beleuchtet sein und dem Patienten genügend Ruhe ermöglichen. [6]
 

[1] https://rehabilitacja.mp.pl/kinezyterapia/oddzialywanie-bierne/129368,pozycje-ulozeniowe
[2] „FIZJOTERAPIA W CHOROBACH NACZYNIOWYCH CENTRALNEGO UKŁADU NERWOWEGO” Paweł Kalinowski, Sylwia Laskowska, Mateusz Pelc, www.think.wsiz.rzeszow.pl, Nr 1 (1) 2009
[3] https://rehabilitacja.mp.pl/kinezyterapia/oddzialywanie-bierne/129368,pozycje-ulozeniowe
[4] „FIZJOTERAPIA W CHOROBACH NACZYNIOWYCH CENTRALNEGO UKŁADU NERWOWEGO” Paweł Kalinowski, Sylwia Laskowska, Mateusz Pelc, www.think.wsiz.rzeszow.pl, Nr 1 (1) 2009
[5] „PORADNIK NEUROREHABILITACJI DLA PACJENTÓW SPECJALISTYCZNEJ PRAKTYKI LEKARSKIEJ o profilu neurochirurgicznym i neurologicznym” Bartosz Nazimek, Dariusz Łątka, Opole, kwiecień 2010
[6] http://www.rehabilitacja.pl/content.php?1198-Terapia-u%B3o%BFeniowa-po-udarze-m%F3zgu