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Die Pflege von Senioren mit Alzheimer

Durch die Entwicklungen in der Wissenschaft und den medizinischen Technologien haben die Ärzte, Krankenschwestern sowie das medizinische Personal immer mehr Möglichkeiten, um dem Patienten zu helfen. Allerdings ist bisher noch kein Heilmittel oder keine Therapie gefunden worden, um Alzheimer (AD) zu bekämpfen.

Zur Zeit kann man einen Anstieg der Erkrankungen an Alzheimer feststellen, vor allem in der Altersklasse über 85 Jahren. Statistiken zeigen, dass die Anzahl der Erkrankungen an AD bei Frauen wesentlich höher ist als bei Männern. Allerdings ist es schwierig eine Diagnose zu stellen, da für Demenzerkrankungen verschiedene Ursachen in Frage kommen und man diese ausschließen muss, um AD zu diagnostizieren.  

 

Wobei handelt es sich bei der Alzheimer-Erkrankung?

Es handelt sich dabei um einen neurodegenerativen Prozess, der die Akkumulation im Gehirn von Amyloid-Proteinen als Ergebnis von Anomalien in den Proteinstoffwechsel beinhaltet.

 

Was sind die Symptome?

Gedächtnisstörungen bei Situationen oder Dingen, die regelmässig wiederkehren. In der Anfangsphase treten diese Symptome am häufigsten auf. Der Patient kann sich nicht an Dinge erinnern, die erst gerade eben passiert sind, wobei er sich an Ereignisse, die sehr weit in der Vergangenheit zurückliegen, durchaus erinnert. Demenzerkrankungen sind heimtückisch und schreiten langsam voran, deshalb wird  es im Verlauf der Krankheit auch zu Gedächtnisverlusten bei lange zurückliegenden Erlebnissen kommen.

Ein weiteres Symptom sind Sprachstörungen, bei denen auch einfache Worte vergessen werden. In der Anfangsphase der Krankheit beeinflusst die Demenz die sprachlichen Fähigkeiten und zerstört die Erinnerung an jegliche Worte.  

DesorientiertheitKonzentration oder Aufmerksamkeit sind auch charakteristisch für die Alzheimer-Krankheit, die einfach zu erkennen sind. Es kommt zu Schwierigkeiten beim Nutzen einer Landkarte, dabei sich in der Umgebung fortzubewegen, selbst in sehr gut bekanntem Umfeld, und es kommt zu Konzentrationsschwierigkeiten. Eine häufige und schmerzvolle Erscheinung sind Täuschungen und Halluzinationen, was häufig in Verbindung mit gezieltem Abreißen von Gegenständen verbunden ist, so dass die kranke Person sie nicht wiederfinden kann, oder zu Anschuldigungen an die Familie, dass sie die kranke Person nicht mehr im Hause haben wollen. Diese Art der Vorwürfe, die ohne Grund entstehen, sind Anzeichen dafür dringend Hilfe zu suchen.  

Ein weiteres charakteristisches Merkmal ist das sogenannte „Spiegel-„ oder „Fernsehsyndrom”, das im fortgeschrittenem Stadium auftritt. Die kranke Person erkennt sich selbst nicht mehr im Spiegel und versucht Kontakt mit dem eigenem Ich aufzunehmen, was oft mit Aggression verbunden ist, oder die beobachteten Ereignisse im Fernsehen werden als Geschehen im richtigen Leben interpretiert.  

Weitere Symptome können Humorschwankungen, depressive Zustände, Unruhe, Schlafstörungen, Muskelkrämpfe sowie andere neurologische Erkrankungen sein.

Die Betreuung einer pflegebedürftigen Person

Bei der Betreuung einer Person, die an Alzheimer erkrankt ist, ist die individuelleinterdisziplinäre Herangehensweise sowie die Zusammenarbeit mit der Familie und dem medizinischen Personal besonders wichtig. Der Patient hat einen individuellen Behandlungsplan, der an die Bedürfnisse des Patienten angepasst ist, somit muss auch die Betreuung individuell angepasst werden. Ein sehr wichtiges Element bei der Betreuung des Kranken ist ein tiefergehendes Wissen über die Erkrankung und deren Verlauf. Deswegen ist es erforderlich den Patienten kennenzulernen und eine Kommunikations mit ihm aufzubauen und oft muss man wiederholt den geeigneten Kommunikationsweg anpassen. Es ist wichtig, dass der Patient so lange wie möglich selbstständig funktioniert, was sowohl für den Patienten als auch für dessen Angehörige sehr wichtig ist. Die Behandlung muss nicht nur einen pharmakologischen Charakter haben.

Auf folgende Elemente muss man sich in der ersten Phase der Krankheit konzentrieren, da Kommunikationsprobleme, Humorschwankungen und Konzentrationsprobleme und das Zurechtkommen mit alltäglichen Dingen sehr charakteristisch für die erste Phase der Krankheit sind.[1]

In der Anfangsphase der Krankheit ist es noch möglich, dass die betroffene Person allein lebt, jedoch ist es wichtig, dass man einen ständigen Kontakt zu ihr hat. Es ist hilfreich, wenn sich die Familie zusammensetzt und einen Plan für die nächsten Jahre aufstellt und dabei den Fortschritt der Krankheit berücksichtigt.

Die nächste Phase, auf die man sich einstellen sollte, sind Störungen im kognitiven Bereich, wo es zu Problemen kommt bestimmte Begriffe zu benennen oder auszusprechen. Sollte es zu ersten Problemen in der Orientierung in der Umgebung kommen, sollte der Betreuer den Patienten und dessen Familie an die Situation anpassen. Probleme mit dem Kurzzeitgedächtnis ist ein grundsätzliches Problem von AD, jedoch ist es in dieser Etappe der Krankheit vor allem für die nahe stehende Familie spürbar. 

Eine angemessene Ausbildung und Vorbereitung der Familie des Patienten, ist eine der Aufgaben, die auf dem Pflegepersonal ruhen. Sie sind es, die eine Quelle der Unterstützung und Fels in der Brandung sind, nicht nur für den Patienten sondern auch für dessen Angehörige.

In der dritten Stufe der Entwicklung der Krankheit nimmt die Betreuung ein anderes Maß an, da in dieser Phase der Patient besonders Probleme mit dem selbstständigen Funktionieren hat und manchmal auch schon unfähig ist im geringsten Maße die kleinsten Tätigkeiten selbstständig auszuführen.

Was ist wichtig bei der Betreuung?

Jeder Mensch bemerkt, wenn es zu Veränderungen in seinem Körper kommt.

Langsame gesundheitliche Veränderungen, Gedächtnisstörungen, Konzentrationsprobleme oder Orientierungsprobleme machen sich bemerkbar, sind dem Betroffenen aber nicht bis zuletzt bewusst. Es kommt zu Angstzuständen was nun passieren wird und wie die Diagnose sein wird. Wenn man mit dem Patienten über seine Krankheit spricht, muss man diesbezüglich besonders vorsichtig sein und darauf achten, ob der Patient Fragen zu seiner Krankheit hat und ob er mehr darüber erfahren möchte, ob die Informationen seitens des Betreuers ihm ausreichen, um im psychologischen Sinne damit zurecht zu kommen. Es macht keinen Sinn dem Patienten alles zu sagen und bewusst zu machen. Dies ist nicht immer der richtige Weg, vor allem nicht, wenn der Patient selbst kein Interesse zeigt.

Wenn man ausreichend Informationen über den Verlauf der Krankheit hat, kann man Schwerpunkte setzen und den Umfang festlegen, auf den man besonders achten sollte. Man sollte vor allem damit beginnen, der pflegebedürftigen Person die maximale Sicherheit zuzusichern.

Sehr wichtig ist eine entsprechende Sicherung der Haustür, damit die Person nicht wegläuft. Ebenso wichtig ist es die Fenster und Balkontüren abzusichern, damit der Patient diese nicht selbst öffnen kann, sowie die Entfernung aller Schlösser der Innentüren einer Wohnung. Denn oft kommt es vor, dass sich die kranke Person selbst im Bad einschließt und nicht mehr herausfindet. Einschränkungen in der Bewegung erfordern eine Entfernung sämtlicher Teppiche und Gegenstände, an denen der Senior sich verletzen könnte. Ebenso sollte man Gasherde und Elektroöfen absichern. Es bietet sich an zusätzliche Griffe zu montieren, z. B. an der Badewanne oder an der Treppe, um die Nutzung zu vereinfachen. Man sollte auch die Nachbarn über den gesundheitlichen Zustand des Patienten informieren oder die Familienangehörigen darum bitten.

Um das Orientierungsvermögen zu verbessern, kann man Schubladen und Schränke beschriften und einen Tagesplan aufstellen. Dies gibt der kranken Person Sicherheit in der Umgebung und Kontrolle.  

Darüber hinaus muss man dafür sorgen, dass der Patient regelmäßig seine Medikamente einnimmt und einen ständigen Kontakt zu Ärzten und Physiotherapeuten hat.

Ein zusätzlicher Aspekt bei der Pflege von Alzheimer Patienten ist die Ermutigung zu ständiger Aktivität in jeglichen Lebensbereichen, nicht nur körperlich, sondern auch intellektuell.

Bei der Kommunikation mit dem Patienten ist es sehr wichtig das „Hier und Jetzt” zu erklären und dass der Patient weiß oder zumindest so weit wie möglich versteht, in welcher Situation er sich befindet, wer er ist, wer sein Gesprächspartner ist und was dessen Ziel ist. Andernfalls können die Worte des Pflegepersonals falsch verstanden und interpretiert werden. Es ist auch wichtig die Sprache an die kranke Person anzupassen. Es geht drum, dass die Aussagen kurz sind und die wichtigsten Informationen beinhalten. Ebenso wichtig ist es die nonverbale Kommunikation zu beachten, vor allem die seitens des Patienten. In jeder Phase der Krankheit hat sie eine sehr wichtige Bedeutung, denn wenn die verbale Kommunikation nicht mehr möglich ist, ist die nonverbale Kommunikation die einzige Möglichkeit für den Patienten sich mit dem Pflegepersonal zu verständigen. Auch das Einfühlungsvermögen und Verständnis spielt eine sehr wichtige Rolle bei Alzheimer Patienten. Wenn man dem Patienten Verständnis entgegenbringt und ihm keine Schuld für den Verlauf der Krankheit gibt, hilft es Vertrauen in der Beziehung zwischen dem Patienten und dem Pflegepersonal aufzubauen.

 

 

 

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