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Die Patientenversorgung mit einer Sonde

Hilfe bei der Ernährung oder der Aufnahme von Mahlzeiten ist eine der Aufgaben, welche die Patientenversorgung mit sich bringt. Die Aufnahme von Mahlzeiten ist ein sehr wichtiges Element unseres Lebens, durch die Zufuhr aller wichtigen Nährstoffe hat sie im Falle einer Erkrankung, eine ganz besondere Bedeutung.

Die Ernährung durch eine Sonde

Die Ernährung durch eine Sonde wird dadurch erreicht, dass der Person Nahrung in flüssiger oder halbflüssiger Form dem Magen oder dem Dünndarm zugeführt wird.

Was ist eine Sonde?

Eine Magensonde, oder auch Ernährungssonde, ist ein Schlauch, der unterschiedlich aufgebaut sein kann. Sie kann unterschiedliche Formen, Breiten, Längen sowie einen unterschiedlichen Grad der Biegsamkeit haben – von steifen bis hin zu flexiblen Sonden. Die Sonde wird meist durch die Nase in den Verdauungstrakt geleitet, seltener wird die Sonde durch den Mund des Patienten eingeführt. Die Voraussetzung für eine Sonde ist ein aktives Verdauungssystem. Die durch die Sonde verabreichten Lebensmittel müssen dementsprechend zerkleinert oder flüssig sein. Das Ziel einer Sonde ist es dem Patienten natürliche Nährstoffe zuzuführen, die für das Funktionieren des Patienten, sowie dessen Lebenserhaltung wichtig sind. Sie kommt in Situationen, in welchen der Patient nicht imstande ist, selbstständig Nahrung aufzunehmen, zum Einsatz. Gewöhnlich wird eine Sonde nur für die Nahrungszufuhr verwendet, meist für 24 bis 48 Stunden.

Indikationen zur Verwendung einer Sonde

Es handelt sich um Situationen, in denen der Patient die Nahrung nicht selbstständig aufnehmen kann, oder zu wenig Nahrung aufnimmt. Eine Sonde wird vor allem bei psychischen Erkrankungen verwendet, wie z. B. bei Magersucht, Störungen beim Schlucken infolge einer Operation, bei Bewusstlosigkeit, bei Appetitlosigkeit infolge einer Therapie (z.B. durch eine Chemotherapie oder Strahlentherapie), neurologische Veränderungen, die Folgen eines Traumas sind, oder im Falle einer sich entwickelnden Erkrankung.  

Wann sollte man keine Sonde verwenden?

Es gibt Situationen und Zustände, in denen die Verwendung einer Sonde abgeraten wird. Hierbei geht es vor allem um den fehlenden Schluckreflex beim Patienten oder  den Würgereflex. Hier könnte das Anlegen einer Sonde eine Gefahr für den Patienten darstellen. Eine weitere wichtige Kontraindikation ist eine zuvor unternommene Magenoperation. Darüber hinaus ist es unmöglich eine Sonde durch die Nase einzuführen, wenn der Patient unter laryngologischen Problemen leidet, wie z. B. der Mangel eines harten Gaumens oder Septum Deviation.

Die Auswirkungen einer Sonden Ernährung

Obwohl die Verwendung einer Sonde dem Patienten helfen soll, ist diese Art der Verabreichung von Nahrung nicht ohne Folgen. Es ruft eine Reihe von mechanischen Folgen hervor, wie z. B. das Austrocknen der Schleimhäute, oder Entzündungen im Mund-, Nasen- und Rachenbereich. Es können Situationen auftreten, in denen die Blutgefäße in der Speiseröhre verletzt werden, was Blutungen zur Folge haben kann. Es besteht auch die Möglichkeit, dass es zur Erosion, Entzündungen und ähnlichem kommt. Darüber hinaus kann es beim Einsatz einer Sonde zu Stoffwechselwirkungen in Form von Dehydratation oder Entwässerung kommen, was wiederum zu Störungen des Wasser- und Elektrolyte Haushalts im Körper, Durchfall und sogar Hypoglykämie führen kann.

Ebenso kann es zu septischen Komplikationen kommen, die hauptsächlich im Zusammenhang mit dem Eintritt von Bakterien durch  die Magen-Darm-Sonde oder auch der Nahrung passieren, oder dem Auftritt von Aspirationspneumonie.  

Die Patientenversorgung mit einer Sonde

Eine Sonde sollte nur von einer qualifizierten Person - wie einem Arzt oder einer Krankenschwester - eingesetzt werden. Vor allem aber müssen die Ernährungsregeln im Hinblick auf die empfohlene Menge, die Qualität und dem Zeitraum der Nahrungsvergabe beachtet werden. Im Zusammenhang mit der Pflege ist es wichtig eine richtige Mundpflege durchzuführen, das gilt vordringlich auch bei Würgereflexen des Patienten. Ebenso sollte man feste Zeiten für die Nahrungsvergabe einplanen und keine Nahrung geben, die verändert aussieht (ein unnormales Sediment oder Konsistenz besitzen). Allein das Einführen einer Sonde verlangt eine Zusammenarbeit seitens des Patienten, was nicht selten mit dessen Kraftaufwand verbunden ist. Deswegen sollte man vor der Nahrungsvergabe eine kurze Ruhepause einlegen. Während das Essen verabreicht wird, muss der Patient ständig beobachtet und sein Bewusstsein überprüft werden. Es ist wichtig, dass man auch darauf achtet, dass während der Mahlzeit so wenig Luft wie nur möglich in den Magen gerät und die Sonde nach dem Essen gründlich gereinigt wird.

Die Nahrungsvergabe

Die Nahrungsvergabe sollte nach genauen Hygienevorgaben erfolgen, sowohl die Händehygiene bei der Krankenschwester wie auch die Mundhygiene des Patienten. Dazu gehört auch, dass man die Bekleidung vor eventuellen Verschmutzungen schützt. Bevor man mit der Nahrungsvergabe oder dem Anlegen einer Sonde beginnt, ist es wichtig, dass man alle notwenigen Geräte zur Durchführung des Verfahrens vorbereitet. Vor dem Essen muss man überprüfen, welche Diät dem Patienten verschrieben wurde. Der Patient sollte ausreichend über die Prozedur informiert werden, er sollte die Tätigkeiten und das Ausmaß verstehen, wobei die Zusammenarbeit mit der Krankenschwester besonders wichtig ist.  

Nach dem Einlegen der Sonde sollte gemäß des empfohlenen Verfahrens nach jedem Essen die restliche Nahrung gesichert werden, damit sie nicht verdirbt und nach Beachtung der Hinweise des Produzenten erneut genutzt werden kann. Alle einmalig verwendbaren Gerätschaften sollten sofort weggeworfen werden und die restlichen Utensilien sollten gesichert und an die Dekontamination gegeben werden. Auch die Umgebung sollte an den Patienten angepasst werden, so dass er sich wohl fühlt und ausruhen kann.

Gleichsam sollte der Patient die Hygiene nach dem Essen berücksichtigen. Wenn er nicht imstande ist dieses selbst zu machen, muss man diese Aufgabe für den Patienten übernehmen und die Mundhygiene und Handwäsche vornehmen. Die pflegebedürftige Person muss in eine sichere Position gebracht werden, der Patient sollte sich im Falle des vollen Bewusstseins in halbhoher Position befinden. Bewusstlose Patienten sollten für 30 Minuten bis 1 Stunde in Seitenlage positioniert werden. Wenn der Patient bei Bewusstsein ist und seine gesundheitliche Situation es erlaubt, kann man dem Patienten nach der Mundhygiene einen Minze Bonbon oder ein Kaugummi geben. Wenn man die Nahrungsvergabe abgeschlossen hat, sollte man dies in der medizinischen Dokumentation vermerken und eventuelle Anregungen für den Arzt oder Ernährungsberater bezüglich der Ernährung des Patienten geben. 

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