Ein gutes Beispiel hierfür ist senile Demenz, die oftmals eine aggressive Form annimmt. Deswegen lohnt es sich, rechtzeitig herauszufinden, wie man sich um einen aggressiven Senior kümmern sollte und wie man ihm behilflich sein kann, die – auch für ihn – schwierigen Momente durchzustehen.

Demenz? Was ist das?

Haben Sie bemerkt, dass die pflegebedürftige Person Probleme hat sich etwas zu merken? Glauben Sie, dass es normal für das Alter ist? Haben Sie außerdem vielleicht bemerkt, dass er/sie apathisch ist, der Organismus geschwächt ist, die Person sich für nichts begeistern lässt, sich unwohl fühlt. Wenn ja, dann leidet die ältere Person höchstwahrscheinlich an seniler Demenz. Sehr oft wird solch eine Benommenheit der Gedächtnisfunktion mit Alzheimer verwechselt, da die Grenzen zwischen diesen Krankheiten sehr gering sind.  

Was sind die Anzeichen für Demenz?

• Veränderungen im Bereich der Erinnerung;

• Probleme beim Planen;

• Sich in Zeit und Raum verlieren;

• Probleme bei der Ausführung von alltäglichen Dingen;

• Probleme mit der Kommunikation (Sprechen und Schreiben);

• Schwächung der Sehkraft;

• Lustlosigkeit zur Arbeit oder Kontakt zu anderen Menschen;

• Häufiger und plötzlicher Stimmungswechsel.

Nicht nur Probleme mit dem Gedächtnis

An Demenz erkranken am häufigsten Personen nach dem 65. Lebensjahr. Die oben genannten Symptome sind noch nicht die schlimmsten. Die dunkelste Seite von Demenz ist Aggressivität, die immer wieder bei Senioren auftreten kann.

Woher kommt sie? Vor allem durch die Verwirrung. Stellen wir uns folgende Situation vor, wir versuchen mit jemanden zu kommunizieren, jedoch versteht uns die andere Person überhaupt nicht, wenn wir Probleme haben unsere Gedanken auszudrücken und wir fühlen uns, als wenn uns jemand aufs Abstellgleis gestellt hat. Dadurch wächst die Frustration, welche Aggressivität hervorrufen kann. Genauso ist es im Falle von Demenz bei älteren Menschen. Darüber hinaus ist jede Verbesserung, Korrektur und der Hinweis darauf, wie Tätigkeiten richtig erledigt werden, eine Erinnerung, dass der Senior unfähig und nicht mehr selbstständig ist, was wiederrum neue Aggressionen auslöst. All dies hängt mit Veränderungen im Gehirn zusammen, die dafür sorgen, dass die Kontrolle über Emotionen, Frust und Aggression immer schwieriger wird. Was dann?

Sei geduldig im Kampf gegen Aggression

Dies ist der einzige Rat – während der Pflege eines aggressiven Seniors sollte man sehr viel Geduld haben. Man sollte daran denken, dass es sich hierbei nicht um die Person handelt, die wir schon seit Jahren kennen – hinter seinem Verhalten versteckt sich eine Krankheit. Man sollte Konfrontationen meiden, sich nicht mit dem Senior streiten und sich bemühen immer freundlich und mit einer ruhigen Stimme zu sprechen. Auch die Beobachtung des Seniors wird eine große Bedeutung haben – vielleicht gelingt es uns festzustellen, wann die Aggressivität zunimmt und wann sie am stärksten ist. Dieses Wissen hilft, die Ursachen für die Entstehung der Aggressivität zu beseitigen. Sie können auch überschüssige anregenden Gegenstände aus der Umgebung entfernen – eine demenzkranke Person sollte so wenig Reizen wie möglich ausgesetzt sein. Es kann sich auch herausstellen, dass das aggressive Verhalten auf Halluzinationen oder Wahnvorstellungen zurückzuführen ist – in solchen Fällen sollte man unbedingt einen Psychiater aufsuchen.  

Kann man gegen Demenz kämpfen?

Demenz ist eine Krankheit, die Veränderungen in der Gehirnstruktur hervorrufen, die man nicht wiederherstellen kann. Jedoch kann man versuchen zu verhindern, dass die Krankheit nicht zu schnell voranschreitet. Als hilfreich kann sich körperliche und geistige Aktivität herausstellen. Dafür bieten sich Kreuzworträtsel, Scribble, Spaziergänge, Nordic Walking an. Auch die richtige Ernährungsweise ist für die Gehirnfunktion nicht ohne Bedeutung, die Nahrung sollte reich an Vitamin D und E und ungesättigten Fettsäuren sein.

Die Pflege einer Person mit Demenz ist mit Sicherheit nicht einfach. Wenn man jedoch das Problem und die Faktoren für die Entstehung von Aggression kennt und die Ruhe wiederherstellen kann, kann man dafür sorgen, dass es einfacher ist, sich um solch einen Senior zu kümmern. Denken Sie daran, dass diese Verhaltensweisen nicht gezielt und gewollt sind. Der Senior fühlt sich in der neuen Situation unwohl und verloren.