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Der Transport von älteren Personen

Die Pflege von älteren Menschen, die hin und her bewegt werden müssen, stellt eine schwierige Aufgabe dar und ist mit einem Risiko verbunden.

Wenn die Techniken bekannt sind und diese bei dem Transport der kranken Person nicht Anwendung finden, stellt dies ein hohes Risiko sowohl für die kranke Person als auch für die PflegerInnen dar.

Der Transfer einer kranken Person vom Bett in den Rollstuhl, vom Rollstuhl zur Toilette, oder aus der Badewanne verlangt gewisse Regeln und Techniken, die eingehalten werden müssen, damit es sowohl für den Kranken als auch für den Pfleger ohne Gefahren vonstatten geht. Bevor man einen Transport beginnt, sollte man die Umgebung vorab anpassen, das heißt dass man sämtliche Hindernisse aus dem Weg räumt (z. B. Teppiche, oder Schränke). Ebenso wichtig ist es, dass man die pflegebedürftige Person vorab darüber informiert, welche Schritte man als nächstes tätigen möchte (z. B. Anweisungen wie „Greif um meine Taille“, „Lass die Beine runter“) und ihr gleichzeitig Anreize zur Zusammenarbeit gibt. Dies vereinfacht die Arbeit der PflegerInnen und gibt der pflegebedürftigen Person Ruhe und ein Gefühl von Sicherheit.

Allgemeine Verhaltensregeln während des Transports:

  1. Wenn man die pflegebedürftige Person anhebt, sollte man eine Körperhaltung einnehmen, in der die Knie gebeugt sind und der Rücken gerade ist.
  2. Treten Sie so nah wie nur möglich an die pflegebedürftige Person heran.
  3. Wenn Sie die Person transportieren, machen Sie einen gerade Rücken und stellen Sie sich mit breiten Beinen auf, umso das Gewicht gleichmäßig zu verteilen.
  4. Meiden Sie es, sich zur Seite zu drehen oder den Rumpf zu verdrehen und nicht lange mit dem Gewicht in stehender Position zu verbleiben.
  5. Wenn Sie die pflegebedürftige Person anheben, fordern Sie sie auf sie an die Taille zu fassen (das Festhalten am Nacken erhöht das Risiko für Rückenverletzungen).
  6. Wenn Sie die Person aus dem Bett heben möchten, stützen Sie ihre Knie am Bett ab (dies entlastet den Rücken).
  7. Wenn Sie die kranke Person anheben, verlagern Sie die Kraft auf die untere Körperpartie – Beine und Hüfte. Beginnen Sie mit eingewinkelten Knien und als nächstes strecken Sie ihre Knie langsam aus.
  8. Meiden Sie plötzliche oder ruckartige Bewegungen.
  9. Der Transfer sollte schnell und fehlerfrei verlaufen.

 

Ein Rollstuhl

Ein Rollstuhl wird vor allem bei älteren Personen oder vorübergehend erkrankten Personen angewandt, die noch selbständig sitzen können. Die Beteiligung am Transfer der PflegerInnen hängt individuell von dem gesundheitlichen Zustand der Person ab. Eine ältere Person sollte sich so lange wie nur möglich mit eigenen Kräften fortbewegen und die Hilfe seitens der PflegerInnen sollte so gering wie nur möglich sein. Selbst die kleinste Bewegung aktiviert die Muskeln bei älteren Menschen, beugt wund gelegene Stellen vor und gibt Selbstvertrauen. Anders sieht es aus, wenn jegliche körperliche Bewegungen verboten sind, z. B. nach einer Operation. Jede einzelne Tätigkeit benötigt Zeit und Anpassung durch die kranke Person. Eine plötzliche Aufrichtung kann aufgrund von Herz-Kreislauf-Störungen und Blutdruckverlust zu Ohnmacht führen. In solchen Fällen wird empfohlen, dass man die kranke Person erst einmal in eine sitzende Position bringt, die Beine herablässt und als nächstes unter die Arme greift (von vorne), danach die Person anhebt und in den Rollstuhl setzt. Jedoch ist die Hilfe damit noch nicht getan, man muss auch dafür sorgen, dass die pflegebedürftige Person eine angenehme und bequeme Position einnimmt: der Rücken sollte an die Rückenlehne angelehnt sein und die Beine sollten sich auf den Fußstützen befinden.  

Der Toilettengang

Auch die Unterstützung bei physiologischen Nöten hängt vom gesundheitlichen Zustand und individuellen Möglichkeiten und Prädispositionen ab. Selbst im Falle einer Behinderung sollte man für die Intimität der pflegebedürftigen Person sorgen und für solche Bedingungen sorgen, in denen er/sie kein Unbehagen empfindet. Das Badezimmer sollte mit entsprechenden Griffen ausgestattet sein, um eine sichere und bequeme Bewegung zu ermöglichen. Auf dem Markt gibt es weitere Hilfsmittel, wie z. B.: einen Badestuhl, sanitäre Gehhilfen oder eine spezielle Duschkabine, die ein unmittelbares Heranfahren mit der Gehhilfe ermöglicht. Auch für diese Transportmöglichkeiten gibt es Maßnahmen, hier sollte man beachten, dass man nach vorne die Knie leicht angewinkelt hat.

Trotzdem passieren trotz Vorbeugung und weitverbreitetem Wissen um den richtige Transport immer wieder Fehler. Dies ergibt sich vor allem dadurch, dass die PflegerInnen gewisse Signale nicht wahrnehmen und herunterspielen (z. B. das Auftreten von Schmerzen) und der Fortbewegung keine Wichtigkeit zuzuweisen. Allerdings ist ein Transport nur mit besonderen Fähigkeiten und Vorsicht durchzuführen, andernfalls kann dieser eine ernste Gefahr für die kranke Person und den PflegerInnen darstellen.

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