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Ankylosierende Spondylitis

Was kann man bei einer chronisch entzündlichen rheumatischen Erkrankung mit Versteifung der Gelenke und Wirbelsäule tun?

Ankylosierende Spondylitis (AS) ist eine chronische Krankheit, die entzündlichen Ursprungs ist, obwohl ihre Ätiologie und der Entstehungsprozess noch nicht vollständig bekannt sind. Bei AS sind die Wirbel-Hüftgelenke, Wirbelsäulengelenke aber auch die Bänder und das Gewebe im Bereich der Wirbelsäule von der Entzündung betroffen. Die häufigsten Symptome sind Schmerzen in den oben genannten Bereichen, sowie beim nach vorne beugen und die Morgensteifigkeit. Im Endstadium der Krankheit AS kommt es zu einer dauerhaften Einschränkung der Mobilität vor allem im Bereich der Wirbelsäule.

Die Krankheit unter der Bevölkerung

Die Krankheit tritt relativ selten auf, nur 0,9% der Bevölkerung sind davon betroffen. Meist ist das männliche Geschlecht betroffen, seltener trifft sie Frauen. AS tritt meist im alter von etwa 20 Jahren auf und der Verlauf der Krankheit führt zu Einschränkungen und im fortgeschrittenem Stadium kommt es zur Behinderungen und Betroffene sind auf eine dauerhafte Pflege angewiesen.

Ursachen für die Entwicklung von AS

Obwohl die Medizin nicht in der Lage ist, klare Gründe für die Entwicklung der Krankheit zu nennen, gibt es drei Faktoren, die eine wichtige Rolle bei der Entwicklung der Krankheit spielen.

Mikroverletzungen  können zu Entzündungen in den Sehnenansätzen führen, die sich auf das Knochengewebe und die benachbarten Weichteile ausdehnen. Diese Mikroverletzungen können auch Schäden an anderen inneren Organen verursachen.

Ein weiterer Faktor sind Infektionen, die an der Entwicklung von Ankylosierende Spondylitis beteiligt sein könnten, allerdings wurde bis jetzt noch nicht abschliessend geklärt, welchen Einfluss diese genau haben. Die Patienten haben, viel häufiger als der Rest der Bevölkerung, oft Probleme und Infektionen der Schleimhäute des Magen-Darm-Traktes und der Harnwege.

Ein zusätzlicher Faktor für das Auftreten der Erkrankung ist die Autoimmunität. Es ist eine nicht-spezifische Abwehrreaktion des Organismus, die gegen die Zellen des eigenen Körpers gerichtet ist.

Außerdem wird bei der Forschung im Bereich der Etiopathogenese auch die genetische Veranlagung berücksichtigt.

Da die Ursachen für Ankylosierende Spondylitis nicht bekannt sind, ist es unmöglich eine vorbeugende Behandlung in diesem Bereich zu unternehmen.

Die Pflege von AS

Aufgrund der Tatsache, dass die Krankheit zu einer erheblichen Einschränkung der Mobilität führt und damit Probleme bei normalen Bewegungsabläufen verursacht, ist es notwendig, eine richtige Pflege für die kranken Person zu finden.

Im Falle von AS wurde nicht festgestellt, ob eine Diät einen bedeutenden Einfluss auf die Entwicklung der Krankheit hat. Allerdings gibt es einige Faktoren, die der Pfleger berücksichtigen sollte. Beispielsweise sollte darauf geachtet werden, daß der Erkrankte kein Übergeicht hat, um den Druck auf die Gelenke so gering wie möglich zu halten. 

Die Krankheit kann nicht nur die körperlichen Funktionen beeinflussen, sondern auch die gesellschaftlichen. Hier trifft der Kranke vor allem auf Barrieren, sowohl architektonisch als auch auf mangelndes Verständnis seitens der Umwelt und der Familie. In dieser Hinsicht nimmt der Pfleger eine entscheidende Rolle ein. Der Patient braucht geistiche Unterstützung und ein Gefühl von Verständnis. Der Erkrankte hat meistens Probleme die Erkrankung und die damit verbundenen Einschränkungen zu akzeptieren. Die Hilfe des Pflegers basiert darauf, für den Kranken „da zu sein”, bei der Beschaffung von Informationen zur finanziellen Unterstützung behilflich zu sein und wenn nötig bei der Steigerung der beruflichen Fähigkeiten und der Suche nach einem Job zu helfen.  

Ein weiterer Aspekt der Hilfestellung ist die Teilnahme am Verkehr und die Mobilität des Patienten. Rechtlich gesehen gibt nichts was dagegen spricht, dass ein Erkrankter sich selbst hinter das Steuer eines Autos setzt, allerdings hängt die Teilnahme am Strassenverkehr vom Krankheitsverlauf ab.  Dies kann von verstärkte Schmerzen oder mit Nebenwirkungen der eingenommenen Medikamente abhängig sein. In dieser Situation ist der Pfleger meistens die einzige Person, auf welche der Patient zählen kann. Es ist wichtig, dass der Patient sich trotz seiner eingeschränkten Mobilität fortbewegen kann, beispielsweise um einen Arzttermin wahrzunehmen.

Wissen

Ausgangspunkt für die Aufnahme von Pflegemaßnahmen ist das Wissen über die Krankheit. Dieses Wissen sollte man auch an den Patienten weitergeben, denn je mehr man über die Krankheit weiß, desto mehr kann man dagegen tun.

Ein weiterer wichtiger Aspekt sind regelmäßige Übungen. Die Herangehensweise an körperliche Aktivität ist sehr unterschiedlich, jedoch ist es die Aufgabe des Pflegers den Patienten zu motivieren, sowie auf die richtige Ausführung und Regelmäßigkeit der Übungen zu achten. In der Anfangsphase ist es wichtig, dass die Übungen von einem qualifizierten Therapeuten ausgewählt werden, der zeigt, wie die Übungen ausgeführt werden sollen und welche Fehler man meiden sollte. Dies ist sehr wichtig, damit eine gute Haltung, eine gute Beweglichkeit der Gelenke, eine bessere Ausdauer beibehalten wird, sowie durch regelmäßige Übungen die Schmerzen reduziert werden.  

Die medizinische Behandlung ist auch eine individuelle Frage, sie hängt vom gesundheitlichen Zustand, Fortschritt der Krankheit und anderen begleitenden Krankheiten ab. Zu den Aufgaben des Pflegers gehört die Kontrolle über die systematische Medikamenteneinnahme. In dieser Angelegenheit hat die Rolle des Pflegers eine große Bedeutung, denn sämtliche Medikamente, die vom Patienten eingenommen werden, können Nebenwirkungen mit sich tragen. Eine große Anzahl der empfohlenen Medikamente im Falle von AS, sind Tabletten der Gruppe NSAR (nichtsteroidale Antirheumatika), die trotz ihrer Häufigkeit, Ursachen für Magengeschwüre sein können, vor allem bei Menschen, die bereits zuvor Probleme in dieser Hinsicht hatten. Während der Medikamenteneinnahme kann es zu Blutungen im Magen-Darm-Bereich oder Ulkus Perforation kommen. Sämtliche Symptome sollten für den Pfleger ein Signal sein, dass etwas nicht in Ordnung ist und ein Arzt zur Hilfe gezogen werden muss.

Der Pfleger sollte im Laufe seiner Arbeit mit dem Patienten, einige grundlegende Regeln beachten, um dem Patienten vollständige Sicherheit zu gewährleisten. Der Patient sollte einmalig nicht mehr als ein Medikament aus der Gruppe NSAR einnehmen. Es ist auch wichtig, dass die verabreichte Menge, die dem Patienten verschrieben wurde, nicht grösser und kleiner sein sollte. Ebenso wichtig ist die Zeit zwischen der Einnahme der Medikamente und dem Auftreten von Beschwerden, in welcher Form sie sich äußern, wie stark sie sind und nach welcher Zeit sie verschwinden.

Ein sehr wichtiger Aspekt in Hinsicht der Pflege, sind respiratorische Komplikationen, welche sich aus der begrenzten Bewegung innerhalb der Wirbelsäule und des Thorax-Bereiches ergeben können. Auch die körperliche Aktivität ist eines der Aufgaben, die auf dem Pfleger ruhen, indem man sich bewusst ist, dass regelmäßige Übungen nicht nur ein körperlicher Aspekt sind, sondern auch das eigene Wohlbefinden und die Lebensqualität erhöhen.  Betreuerische Aufgaben können auch eine Art pflegerische Tätigkeit werden, was auch die Hilfe bei Selbsthilfetätigkeiten bedeutet, wie sich waschen, sich anziehen oder essen. Darüber hinaus sollte der Pfleger nicht vergessen, dass er der betroffenen Person helfen muss, die bestehende Situation zu akzeptieren und mit der Behinderung zurecht zu kommen, weiß woran er/sie leidet und wie man die Schmerzen reduzieren kann.