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Der Senior und Kinder

Ältere Menschen haben oftmals eine einzigartige Beziehung zu Kindern, da sie ihnen viel Zeit widmen können, sowie Wissen, Lebensweisheiten und Erfahrungen besitzen.

Diese Beziehung, die zwischen Enkeln und Großeltern entsteht, kann man mit keiner anderen Beziehung vergleichen. Nicht umsonst heißt es, dass die Eltern für die Erziehung der Kinder verantwortlich sind und die Großeltern die Kinder verwöhnen – man kann sich dem widersetzten, jedoch ist in jedem Sprichwort ein kleines bisschen Wahrheit.

Dies ist eine Beziehung, die auf Gegenseitigkeit basiert, auch der Senior schöpft Kraft aus der Lebensfreude der Kinder, ihrem Optimismus, der Lust zu handeln, schon alleine die Anwesenheit von Kindern wirkt sich positiv auf die Psyche des Seniors aus. Kleine Kinder sind für gewöhnlich aktiv, neugierig, stellen viele Fragen und zwingen den Senior zur Bewegung, denn z. B. während des gemeinsamen Spiels, geben sie einem das Gefühl wichtig zu sein und verringern dadurch das Gefühl von Einsamkeit, welches oftmals im Alter auftritt. Ältere Menschen haben dadurch ein neues Ziel und ihre psychische Kondition verbessert sich.

Diese außergewöhnliche Beziehung sollte man pflegen und die Kinder dazu ermutigen ihre Großeltern regelmäßig zu besuchen und wenn sie unter einem Dach wohnen, wäre es gut, wenn die Kinder viel Zeit mit ihren Großeltern verbringen. Eigentlich ist jede Gelegenheit gut, um gemeinsam ein paar Minuten zu verbringen, miteinander zu reden und etwas zusammen zu planen und später zu realisieren. Jeder der schon einmal die Rührung in Omas oder Opas Augen gesehen hat, wenn das Enkelkind ein Bild überreicht, der weiß, dass man diesen Moment durch nichts anderes ersetzen kann.   

Kinder mögen es für gewöhnlich Geschichten aus Zeiten zu hören, die sie nur aus Büchern oder Filmen kennen, mit Oma etwas Leckeres zu backen, ein Kleid für die Puppe zu häkeln, gemeinsam mit Opa ein Vogelhaus zu bauen, das Radio zu reparieren, also etwas von ihnen zu lernen. Für eine ältere Person ist dies sehr aufbauend und deswegen wartet der Senior sehnlichst auf den nächsten Besuch des Enkels und motiviert sich dazu aktiv zu bleiben. Kinder bereiten große Freude und auf eine außergewöhnliche Art und Weise zeigen sie ihre Liebe, womit die Erwachsenen oftmals ihre Probleme haben. Oma oder Opa – sind im Gegensatz zu den Eltern – nicht böse, belehren nicht, machen keine Vorwürfe, sondern nehmen die Enkel ohne ein Wort in die Arme und ermuntern diese. Die gemeinsame Zeit mit den Großeltern ist sorglos und die Kleinen haben ihre Geheimnisse mit Oma und Opa, integrieren sich beim gemeinsamen Backen und erfreuen sich an einem zusätzlichen Stück Schokolade. Banale Tätigkeiten, wie z. B. das Gießen von Pflanzen oder das Reparieren eines Weckers bekommen in der Anwesenheit von Oma oder Opa eine völlig andere Bedeutung. Der Senior merkt, dass er etwas Neues in ihr Leben einbringt und ihnen etwas beibringen kann, eine Autoritätsfunktion hat und Vorbild ist. Ältere Personen freuen sich, wenn die Kleinen zu ihnen kommen, um ihre Sorgen zu teilen – sei es ein Streit mit der Freundin, eine schlechte Note oder ein Loch im neuen Pullover. Diese Beziehung ist einzigartig und für beide Seiten wichtig. Eltern sind oft gestresst, leiden unter Zeitmangel, die Großeltern hingegen haben viel Zeit, Verständnis und kritisieren nicht.

Die Krankheit von Großmutter oder Großvater – eine schwierige Zeit für alle

Die Krankheit eines Großelternteils ist für Kinder nur schwer zu akzeptieren, ja schmerzhaft und traumatisch. Wenn die Kinder schon größer sind, kann man sie auf die Möglichkeit des Todes der Großeltern vorbereiten, aber man sollte sie vor Erlebnissen, die sie nur schwer verarbeiten können, schützen. Sie sollten nicht dabei zusehen, wenn jemand stirbt, da sie diese Bilder nur schwer verkraften. Sie sollten die Großeltern in guter Erinnerung behalten, als gesunde, aktive, liebenswerte und mit Lebensfreude erfüllte Menschen.

Sofern der Gesundheitszustand der Großmutter oder des Großvaters es erlauben (der/die Kranke leidet nicht sehr, erkennt seine Lieben und ist von der Krankheit nicht groß gezeichnet) – sollte man den Kontakt nicht verbieten. Natürlich sind sich die Kinder bewusst, was um sie herum passiert, allerdings wirkt sich ihre Anwesenheit sehr beruhigend auf ältere Menschen aus, bringt sie zum Lachen und wirkt positiv. Auch für die Kinder sind solche Treffen wichtig.

Die Fähigkeit auch über schwierige Themen zu sprechen ist sehr wichtig und gibt den Kleinen ein Gefühl von Sicherheit. Wenn man mit Kindern über Krankheiten spricht, kann man Beispiele zur Hilfe ziehen, z. B. Tiere oder Pflanzen, die krank sind, weil jemand ihnen Leid zugefügt hat und aus diesem Grund sterben müssen. Man kann auch ein gelesenes Märchen, einen Zeichentrickfilm oder einen zuvor gesehenen Film heranziehen. Wenn der Großvater oder die Großmutter im Krankenhaus liegen und nicht besucht werden dürfen, die Kinder allerdings diese sehr vermissen, kann man sie dazu animieren ihnen einen Brief zu schreiben oder ein Bild zu malen. Dies sind kleine Gesten, jedoch für beide Seiten sinnvoll und wertvoll. Man darf auch niemals die eigenen Emotionen verstecken, zwar möchten wir die Kinder davor behüten, jedoch merken diese sehr schnell, dass etwas nicht stimmt, und verlieren sich in Gedanken, was letztendlich noch viel schlimmer für ein Kind ist. Tränen sind etwas Natürliches, deswegen kann man gemeinsam weinen und dabei erklären, dass wenn man jemanden liebt und dieser sehr leidet, Tränen ganz normal sind. Man sollte immer hinzufügen, dass Oma oder Opa es nicht gewollt hätten, dass man traurig ist, da sie einen sehr liebhaben und wenn sie nur könnten, wären sie hier bei uns.

 

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