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Wie pflegt man einen Patienten mit Osteoporose

Bei der Arbeit als Pflegerin von älteren Menschen wird man mit unterschiedlichen Einschränkungen und Krankheiten konfrontiert. Diese körperlichen und psychischen Krankheiten sollte man bei der Herangehensweise an die Pflege berücksichtigen.

Auch bei Senioren, die an Osteoporose leiden, wird vor allem eine erhöhte Achtsamkeit für das Risiko von Frakturen verlangt, darunter auch Hilfe bei der Fortbewegung, richtige Organisation der Umgebung und eine richtige Ernährungsweise.  

Osteoporose (Ausdünnung der Knochen) ist eine Stoffwechselerkrankung des Knochens, die durch fortschreitenden Verlust von Knochenmasse gekennzeichnet ist, bei der die räumliche Struktur des Knochens geschwächt ist und eine daraus resultierende Anfälligkeit für Frakturen erhöht. Aus diesem Grund sind bereits kleinste Verletzungen gefährlich. Diese treten vor allem bei älteren Menschen, jedoch am häufigsten bei Frauen nach der Menopause, auf.

Die Krankheit kann starke Schmerzen der langen Röhrenknochen verursachen und zu Veränderungen in der Wirbelsäule führen, darunter eine Verstärkung der Kyphose hervorrufen, umgangssprachlich als Buckel bekannt. Die meisten Brüche treten in den Bereichen des Oberarmknochens oder Oberschenkelknochens auf. Deren Heilungsprozess ist sehr langwierig und nicht immer erfolgreich. Wiederum ist die Immobilisierung von älteren Menschen gefährlich, da die Gefahr eines Blutgerinnsels in den Blutgefäßen höher ist und dieses eine lebensbedrohliche Lungenembolie verursachen kann.

Das größte Problem bei der Osteoporose ist der Mangel an Kalzium und Vitamin D, deshalb ist es wichtig großen Wert auf die richtige Ernährung zu legen. Andere Faktoren, die zur Entwicklung von Osteoporose beitragen sind Rauchen, der Konsum von zu viel Alkohol, zu wenig körperliche Aktivität, chronische Stoffwechselerkrankungen (z. B. Diabetes) oder Rheumatologie. Die Diagnose Osteoporose sollte eine Veränderung im Umgang mit dem Patienten mit sich ziehen, darunter eine Erhöhung der alltäglichen Bewegung und der Verzicht von Genussmitteln – vor allem Rauchen und Alkohol, aber auch andere schädliche Stoffe.

Sich um die Umwelt kümmern

Als PflegerIn eines Seniors mit Osteoporose muss besondere Sorgfalt darauf gelegt werden, dass es nicht zum Sturz kommt, deswegen ist es sehr wichtig auf die Umgebung zu achten und bei der Bewegung zu helfen. Um weitestgehend Risiken zu vermeiden, sollte man sich der Sicherheit im Hause des Seniors widmen. In sämtlichen Räumlichkeiten sollte man so viel Freiraum schaffen, dass der Senior sich dort problemlos bewegen kann. Es empfiehlt sich sämtliche Teppichböden und Teppiche zu entsorgen, vor allem weiche Teppiche, die sich leicht zusammenrollen, sowie alle zusätzlichen Gegenstände, die nicht stabil sind, kleine Möbelstücke und Dekorationen, die das Fortbewegen einschränken könnten. Ebenso sollte man mit nicht gesicherten Kabeln und anderen Elementen vorgehen, sowie Schwellen, Leisten, die sich auf dem Fußboden befinden. Selbstverständlich sollte man regelmäßig für Ordnung sorgen, vor allem vermeiden, dass sich unnötige Dinge auf dem Boden befinden, die zum Sturz führen könnten. Auch die ausreichende Beleuchtung spielt eine wichtige Rolle, das Licht an der Decke kann durch Strahler ergänzt werden. Im Badezimmer sollten sich Antirutschmatten befinden, man sollte vor allem während des Badens darauf achten, dass der Senior die Badewanne oder Dusche sicher nutzen kann. Man sollte versuchen den Vermieter (des Seniors und seine Familie) davon zu überzeugen, eine spezielle Badewanne für ältere Personen einzurichten, die an die körperlichen Einschränkungen des Seniors angepasst ist oder eine Duschkabine mit einem Badestuhl einzurichten. Es empfiehlt sich auch verschiedene Geländer und Griffe anzubringen, um nicht nur den Sanitärraum zu nutzen, sondern auch in anderen Räumen, wenn dem Senior plötzlich schwindelig wird und sich irgendwo festhalten möchte. Auch die Hausschuhe des Seniors sollte eine Antirutschbeschichtung haben, die vor einem Sturz schützt.

Die Ernährung im Falle von Osteoporose

Wenn man eine Mahlzeit zubereitet, sollte man darauf achten, dass diese reich an Kalzium und Vitamin D ist, wobei dies nicht unbedingt Milchprodukte sein müssen, es können auch Produkte wie Sojamilch, Sprossen und Blattgemüse sein. Wenn wir uns für Milchprodukte entscheiden, sollten es vor allem Kefir, Joghurts, am besten probiotische, und verschiedene Käsesorten sein. Manchmal muss man zusätzliche Kalzium-Ergänzungsmittel in Form von Tabletten geben. Man sollte auch darauf achten, dass auf dem Teller Gemüse, Obst und Getreideprodukte, wie z. B. Hirse und Buchweizen vorkommen, die reich an Magnesium und Kalium sind. Daneben sollte man auch Meeresfische servieren, besonders reichhaltig sind Sardinen und Sprotten samt Skelett. Der Ernährungsplan sollte auch Nüsse, Mandeln, Sesamkerne, Mohn und Sonnenblumenkerne, Oliven, Lein- und Rapsöl beinhalten und der Verzehr von Schwarzem Tee und Kaffee (vor allem starker) sowie kohlensäurehaltige Getränke sollte eingeschränkt werden, da diese Getränke eindeutig die Knochen schädigen.

Neben den oben genannten Anweisungen für eine optimale ausgewogene Ernährungsweise für Personen mit Osteoporose, die im Einklang mit den allgemein gültigen Regeln einer rationalen Ernährung ist, sollte man dem Körper alle notwendigen Nährstoffe und Mineralien zuführen und der Bedarf ist je nach Geschlecht, Alter und Lebensstil unterschiedlich.

Körperliche Aktivität im Rahmen der Behandlung von Osteoporose

Bei der Behandlung von Osteoporose ist es wichtig, dass man eine richtige körperliche Aktivität wählt, welche an die Möglichkeiten des Seniors angepasst ist, dessen Muskeln stärken und das Skelett entlasten. Es empfehlen sich vor allem Bewegungsformen, welche die Wirbelsäule nicht belasten – wie z. B. schwimmen, Spaziergänge und isometrische Übungen.   

Die Pflegerin sollte darauf vorbereitet sein, dass sie dem Senior beim Gehen behilflich sein muss und dabei darauf achten sollte, dass dieser seine Wirbelsäule nicht überlastet, sich vorsichtig fortbewegt, keine ruckartigen Bewegungen macht und die Schritte langsam und vorsichtig setzt. Man sollte seinen Tagesplan so einrichten, dass man täglich spazieren oder ins Schwimmbad geht oder andere körperliche Aktivitäten unternimmt. Ein Spezialist, der die richtige Technik für die Ausführung von körperlichen Übungen zeigt und den Senior zu unterschiedlichen Bewegungsformen ermuntert, ist sicher vorteilhaft. Personen, die an Osteoporose leiden, wird eine Physiotherapie und Hydrotherapie empfohlen, man sollte auch überlegen, ob man einen Masseur oder Rehabilitanden zur Hilfe zieht.

Die pflegebedürftige Person sollte je nach Möglichkeit einen normalen Lebensstil führen und so viele Aufgaben wie nur möglich selbst erledigen. Es kommt oft vor, dass der Senior Angst hat zu stürzen und in der Vergangenheit Brüche erlitten hat und deswegen jegliche Bewegung meidet. In solchen Situationen sollte man mit dem Senior reden und erklären, dass dies nicht gut für den Verlauf der Krankheit ist und ihn gleichzeitig dazu ermutigen aktiv zu werden. Hilfreich können verschiedene Arten von Stützen, Griffe und Gehhilfen sein, die der pflegebedürftigen Person erlauben sich sicher zu fühlen und seine Angst zu überwinden.   

Die verordneten Medikamente, die ein Fortschreiten der Krankheit und weitere Knochenschäden verhindern sollen, müssen zuverlässig eingenommen werden, um das Risiko für weitere Verletzungen zu minimieren. Außerdem sind regelmäßige Kontrolluntersuchungen für die Prüfung der Knochendichte oder mögliche Veränderungen der Knochenstruktur anzuraten.  

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