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Weihnachtsbräuche in Polen und Deutschland

Weihnachten ist eines der am meisten erwarteten Feste auf der ganzen Welt. Die oft einzigartige Gestaltung, das Treffen mit der Familie, köstliche Gerichte – all dies lässt uns auf Heiligabend warten. Allerdings hat jedes Land seine eigenen Bräuche.

 

Wie feiern die Polen Weihnachten und wie feiern unsere Nachbarn im Westen? Worauf sollte sich die Pflegerin eines Seniors vorbereiten, die Weihnachten zum ersten Mal  an einem deutschen Tisch verbringt?

Wie feiert man in Polen?

Die Weihnachtstradition ist eine heilige Sache. Die Vorbereitungen für Weihnachten sind nicht nur physisch, sondern auch spirituell – die Adventszeit vor Weihnachten ist eine Zeit, in der wir uns auf das Kommen des Erretters vorbereiten sollten. Während dieser Zeit werden beliebte Rorate Messen oder frühe Morgengottesdienste abgehalten. Früher durften man in dieser Zeit beispielsweise nicht feiern, jedoch wurde dieses Verbot aufgehoben. Die Art und Weise, wie sich jeder auf die Geburt Jesu Christi vorbereitet, ist eine individuelle Angelegenheit. Wenn es um die Vorbereitungen auf das Weihnachtsessen geht, verlangt die polnische Tradition, dass sich auf dem Tisch 12 verschiedene Gerichte befinden. In den meisten Fällen gibt es an diesem Tag keine Fleischgerichte. Es gibt Karpfen, Mohnklöße, süßen Weizenbrei, Weißkraut mit Erbsen, roter Borschtsch mit Teigtaschen, Teigtaschen mit Pilzen und ein traditionell polnisches Trockenobstkompott. Unter dem schön geschmückten Weihnachtsbaum warten Geschenke, die erst geöffnet werden können, wenn der erste Stern am Himmel erscheint – dann setzt man sich in Polen auch zum Weihnachtsabendessen zusammen. In Polen ist es Tradition, dass man ein Tischgedeck mehr aufstellt, für einen streunenden Wanderer. Der Brauch sagt, dass man am Weihnachtsabend die Tür für jeden öffnet, der an die Haustür klopft. Es mangelt nicht an Traditionen im Zusammenhang mit dem Weihnachtsessen – man sagt, dass die erste Person, die vom Tisch aufsteht, nicht bei den Festlichkeiten im nächsten Jahr erscheinen wird. Eine andere Tradition besagt, dass am Heiligabend zuerst ein Mann das Haus betreten soll, weil er Glück für den Haushalt und seine Bewohner garantiert. Nach dem Heiligen Abendmahl verteilt das Familienoberhaupt Schuppen vom Karpfen an die Familie – dies soll im nächsten Jahr den Wohlstand sichern. Eine der bekanntesten Traditionen ist die Teilnahme an einer besonderen Messe, der sogenannten Christmette. Sie findet um Mitternacht statt und ist der feierliche Beginn von Weihnachten. Wie feiern nun unsere westlichen Nachbarn? Wie sich herausstellt, gibt es gewisse Unterschiede.  

Deutsche Weihnachtsbräuche

Der Brauch des Schmückens des Weihnachtsbaumes stammt aus Deutschland. Die Tradition wurde im Rheinland begründet, wo zum ersten Mal eine Fichte - Symbol für das Leben - um die Wende des XV/XVI Jahrhunderts auf der Bildfläche erschien. In Deutschland werden oft schon in den Wochen vor Weihnachten die Weihnachtsbäume aufgestellt und geschmückt. Im Allgemeinen lieben die Deutschen den Weihnachtsschmuck sehr – in jedem Haus finden wir einen Adventskranz, sowie schön geschmückte Fenster. Es fehlt auch nicht an Adventskalendern, über den sich die Kinder am meisten freuen – jeden Tag nähern sie sich durch das Öffnen eines Fensters Weihnachten an und erhalten dafür eine kleine Süßigkeit. Interessant ist, dass viele deutsche Hausfrauen solche Adventskalender selbst für ihre Lieben basteln. Während der Adventszeit finden in deutschen Städten traditionelle Weihnachtsmärkte statt – diese Orte sind einen Besuch wert. Die Weihnachtszeit selbst beginnt in Deutschland mit den Ferien ab 25. Dezember. Heiligabend ist für sie kein so wichtiger Tag wie für uns. Natürlich gibt es ein Abendessen, bei dem der Kartoffelsalat in verschiedenen Varianten regiert, sowie Wurst und Sauerkraut. Es gibt keinen Brauch Heu unter die Tischdecke zu legen oder ein leeres Gedeck für einen unerwarteten Gast aufzustellen. Nicht nur das, auch bei den gegenseitigen Glückwünschen teilt man keine Oblate. Dafür finden die Familienmitglieder eine Münze unter ihren Tellern, die im kommenden Jahr Überfluss gewährleisten soll. Geschenke erhalten deutsche Kinder meist am 24. Dezember nach dem gemeinsamen Abendessen und sie müssen nicht auf den ersten Stern warten. Die Geschenke werden oft auch nicht unter den Christbaum gelegt, sondern liegen auf dem Weihnachtstisch. Wenn es um traditionelle Weihnachtsgerichte geht, regiert auf deutschen Tischen der Gänse- oder Entenbraten. Es mangelt nicht an Süßigkeiten, wie Lebkuchen, die meist nur in dieser Zeit gegessen werden, Ingwerplätzchen oder einem traditionellen Weihnachtsstollen. Die Deutschen lieben es gemeinsam Musik zu machen, deswegen hört man zur Weihnachtszeit überall „Stille Nacht, heilige Nacht” – das berühmteste Weihnachtslied ist in Polen als „Cicha noc“ bekannt und stammt aus Deutschland.

Polnische und deutsche Weihnachtsbräuche weisen sowohl Gemeinsamkeiten wie auch Unterschiede auf. Das Wichtigste ist jedoch, dass bei allen ein gutes Miteinander herrscht und man die Zeit gemeinsam mit den Lieben verbringt. Und selbst wenn sich herausstellt, dass sie diese Zeit weit weg von ihrer Familie verbringen, wird die Familie des Seniors sicherlich dafür sorgen, dass die Weihnachtszeit schön für Sie wird, trotz der Trennung von der Familie.  

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