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Medizintouristik

Als Medizintouristik bezeichnet man das bewusste Handeln des Menschen, mit dem Ziel, in ein anderes Land zu reisen, um sich der medizinischen Behandlung zu begeben. Diese Behandlung zielt auf die Verbesserung des Gesundheitszustands oder des Aussehens. Sie knüpft an die Wiederherstellung von Vitalkräften und physischen Kräften bietet Möglichkeiten der Unterhaltung und Besichtigungstouren.

 

Sie hat ihren Anfang im klassischen Griechenland und einer Kurbehandlung, die vom Hippokrates genutzt wurde.

            Die beliebtesten Teilbereiche der Medizintouristik sind zahnärztliche Eingriffe, Schönheitsmedizin, plastische Chirurgie und das Behandeln der Unfruchtbarkeit.  Einer der Gründe für die Anwendung einer solchen Methode sind steigende Kosten bei der Gesundheitsversorgung in der Heimat und der Wunsch Geld zu sparen, die Privatsphäre zu bewahren, auch Know-how über die im Internet veröffentlichen Möglichkeiten, die von der Medizintouristik angeboten werden; fehlende Legalisierung von Behandlungen in der eigenen Heimat, zum Beispiel:  Abtreibung oder in vitro.

            Medizintouristik in Polen wird immer populärer. 2011 haben Polen über 320 Tausend Patienten besucht. Besonders anziehend sind niedrigere Preise und die hohe Qualität der Behandlungen. Nach Polen kommen ausländische Patienten aus Großbritannien, Deutschland, Schweden, Dänemark, Norwegen. Polen hat das Potenzial, neben Indien und Thailand, ein Zukunftsland zu werden, was diese Behandlungen anbelangt.

            Geschichte der Medizintouristik                                                                                    

            Die Ausflüge zu den Kurorten fingen in Europa bereits im 19. Jahrhundert an. Gereist sind damals überwiegend reiche Menschen. Beispiele dafür kann man in der Literatur vom 19. Jahrhundert finden. Der Hauptheld in dem Roman „Idiot” von Fiodor Dostojewski ist ein junger Russe, Herzog Myszkin, der in seine Heima,t nach einem mehrjährigen Aufenthalt in der Schweiz, zurückkehrt.

 Das 20. Jahrhundert ist charakteristisch für eine verhaltene Entwicklung der individuellen Reisen zu den internationalen medizinischen Einrichtungen. Dieser Trend kehrte sich erst im 21. Jahrhundert um. Da entstand auch ein Markt für internationale medizinische Dienstleistungen. Medizintouristik wurde zum Wunder unserer Zeiten und zu einem getrennten Wirtschaftszweig.  Mit der Kur- und Wellnesstouristik ist sie ein Teil der Medizintouristik geworden.

            Patienten

             Patienten, die ins Ausland reisen, um die Gesundheit oder ihr Aussehen zu verbessern, werden in zwei Gruppen eingeteilt. Zu der ersten Gruppe gehören Personen, die ihre Reise selbst bezahlen. Sie suchen die Informationen über die angebotenen Dienstleistungen meist im Internet selbst aus. Dank der Möglichkeit billig zu reisen, suchen sie  sich selbst die beste Reisemöglichkeit aus. Solche Patienten bewerten auch selbst die Chancen und mögliche Risiken, wählen Fachärzte anhand der Bewertungen anderer Kunden und schätzen selbst die Kosten ein. Das sind bewusste Verbraucher von medizinischen Dienstleistungen, denn sie müssen das alles selbst organisieren.             

Zu der zweiten Gruppe gehören die weniger selbstständigen und unabhängigen Patienten.  Sie reisen meistens, um sich einem konkreten bereits terminierten medizinischen Eingriff zu unterziehen, da dieser günstiger als in ihrem Heimatland ist.  Sie werden oft von der Familie, im Rahmen eines Geburtstagsgeschenkes, oder von der Krankenkasse auf diese Möglichkeit aufmerksam gemacht. Sie können entweder allein oder in der Gruppe reisen.

Die Entwicklung dieses Medizintourismus wird nicht nur durch den Wunsch nach Einsparungen gefördert, sondern auch durch den Zugang zu neuen Technologien sowie kurzer Wartezeiten auf die Behandlungen. Eine Einschränkung dieser Punkte in der Heimat ist die Ursache, dass Patienten nach Alternativen im Ausland suchen.  Patienten, die aus medizinischen Gründen ins Ausland reisen, kommen aus den Ländern, in denen Zugang zu Dienstleistungen und der Diagnostik eingeschränkt sind, wo Wartezeiten auf Behandlungen lang und Preise für Behandlungen hoch sind. Das sind auch Länder, in denen der Großteil der Patienten keine Versicherung hat. Viele Patienten kommen aus Großbritannien, da man in dem Land sehr lange auf medizinische Dienstleitungen warten muss.

            Einschränkungen

            Das Land, das einen Medizintouristik entwickeln möchte, sollte diverse Maßnahmen durchführen um Barrieren und Behinderungen zu beheben.  Eine davon ist die geographische Barriere, da Patienten oft nahe gelegene medizinische Einrichtungen wählen. Wichtig ist auch der Transport, die Unterkunft und die Verpflegung. Medizintouristik hat also auch mit der Gastronomie und dem Hotelgewerbe zu tun.

            Weitere Einschränkung kann die Sprachbarriere und das System des fremden Landes werden. Das Bewegen in einem fremden Land ohne Kenntnis der Fremdsprache kann viele Schwierigkeiten bereiten. Aus dem Grund sollten die Patienten immer ein Taschen-Wörterbuch mit sich führen. Das Land, welches Patienten zu medizinischen Behandlungen aufnimmt, sollte den Patienten eine Übersetzung ins Englische anbieten. Das Problem ist auch der Reputation von Fachärzten und der Einrichtungen in den schwach entwickelten Ländern. Man weiß nie genau, welchen Standard eine medizinische Einrichtung hat. Aus dem Grund lohnt es sich diese Standards vorab zu überprüfen. Man sollte auf gut Glück nicht verreisen.  

            Die angebotenen Dienstleistungen

            Zusätzlich zu den bereits beschriebenen Dienstleistungen, gibt es natürlich noch weitere, die aber etwas seltener nachgefragt werden. Patienten, die ins Ausland verreisen, unterziehen sich oft auch kardiologischen Eingriffen (z.B.: Bypass, Herzklappen-OP) oder orthopädischen  Operationen (Gelenk-OP, Hüftoperationen, etc.). Weitere angebotene Behandlungen sind beispielsweise Transplantationen der Organe, Hautverpflanzungen, Augenchirurgie, sowie Rehabilitation.

            In kurzer Zeit haben viele medizinische Einrichtungen der Welt (unter anderem auch Polen) das Interesse der Touristen aus den am besten entwickelten Ländern geweckt. Die Entwicklung der Medizintouristik erlebt einen Aufschwung.  Das wäre nicht möglich, wenn sich die Preise für medizinische Dienstleitungen nicht angepasst hätten. Natürlich tragen auch das Internet und gesunkene Reisekosten dazu bei, dass die Medizintouristik weiter steigt.