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Leben im Alter

Im Leben eines Seniors schleicht sich oftmals eine Leere ein, die mit dem Übermaß an freier Zeit, dem Gefühl kein Ziel im Leben zu haben und Einsamkeit zusammenhängt.

Je mehr sich dieser Zustand in die Länge zieht, desto schwieriger wird die Situation und der Senior verfällt in Apathie, verliert seine Lebenslust und langfristig gesehen kann dies zu Depressionen führen. Man muss dem Senior das Gefühl geben, dass er benötigt wird und sich in der neuen, für ihn schwierigen Situation zurechtfindet und dafür sorgen, dass der Alltag nicht mehr traurig und deprimierend ist.  

Der Lebensabend einer älteren Person kann sehr fröhlich sein, vor allem wenn man diesen mit seiner Familie verbringt und zwei oder drei Generationen unter einem Dach leben, die sich gegenseitig unterstützen. Damit man dem Senior das Gefühl gibt wahrgenommen zu werden und wichtig zu sein, ist es gut ihn um Hilfe und Rat zu bitten, vor allem in solchen Situationen, in denen die Lebenserfahrung nicht hoch genug eingeschätzt werden kann. Eine ältere Person darf sich auf keinen Fall wie ein Möbelstück fühlen, die aufgrund ihres Alters keinen Einfluss mehr darauf hat, was mit ihr passiert. Dies kann verhindert werden, indem man den Senior als vollwertiges Familienmitglied behandelt und ihm Zuhause einen bestimmten Platz einnehmen lässt. In einem gut funktionierenden Hause ist jedes Familienmitglied wichtig und besitzt seine Aufgaben – wodurch sich jeder einzelne wichtig und mitverantwortlich fühlt, sowie dessen Selbstwertgefühl wächst. Die Aufgaben sollten an das jeweilige Alter und Möglichkeiten angepasst sein, dies gilt sowohl für Kinder, Erwachsene als auch für den Senior. Wenn es der gesundheitliche Zustand erlaubt, sollte man die Person in alltägliche häusliche Arbeiten einbinden – wie z. B. als Hilfe in der Küche, im Garten oder bei kleineren Reparaturarbeiten. Wenn Kinder mit im Haus wohnen, kann man den Senior bitten bei den Hausaufgaben zu helfen oder sich abends mit ihnen zu beschäftigen, wenn die Eltern z. B. zu zweit ausgehen möchten. Hier zählt vor allem, dass wir dem Senior vertrauen und sicher sind, dass dieser mit der auferlegten Aufgabe zurechtkommt. Es ist wichtig zu unterstreichen, dass dank der Hilfe des Seniors wir uns entlastet fühlen und mit einem guten Wort das leckere Frühstück loben oder das er/sie sich um die Kinder kümmert oder dass der Kran repariert wurde. Unsere Dankbarkeit wird häufig als größte Belohnung angesehen und motiviert zu weiteren Bemühungen.

Man sollte immer daran denken, dass die tägliche Aktivität und das Gefühl für jemanden wichtig zu sein die Psyche einer älteren Person besonders beeinflusst. Dies verbessert den allgemeinen psycho-physischen Zustand und steigert das Selbstwertgefühl. Wenn also ein Senior etwas allein tun kann, nehmen wir ihm diese Aufgabe niemals ab, sondern bitten ihn bewusst um Hilfe. Es gibt viele Tätigkeiten, die man jemandem dauerhaft auferlegen kann und die auf perfekte Weise ausgeführt werden. Man kann sogar einen speziellen Aufgabenplan gestalten, wo die verschiedenen Aufgaben verteilt werden und dabei auch die ältere Dame oder den älteren Herren berücksichtigen. Es wäre gut, wenn man sich vorab mit der Familie zusammensetzt und berät, damit sich jedes Familienmitglied seine Aufgaben aussuchen kann, in denen er/sie sich wohlfühlt. Wenn der Senior z. B. Pflanzen mag, kann diese/r sich mit dessen Pflege beschäftigen, wenn der Senior gerne kocht und sich in dieser Aufgabe wiederfindet, kann er diese Aufgabe in der Küche übernehmen – wenn auch nicht jeden Tag, aber dann kann man bestimmte Tage festlegen. Wenn es der gesundheitliche Zustand erlaubt, kann der Senior kleinere Einkäufe erledigen, Rechnungen bezahlen oder Angelegenheiten beim Amt erledigen. Ältere Frauen haben oftmals eine ungewöhnliche Geschicklichkeit im Stricken und Sticken, die Männer wiederum basteln gerne – wenn dies der Fall ist, wäre es gut sie dazu zu ermutigen, vor allem wenn sie sehen, dass diese Arbeit von den Familienmitgliedern bemerkt und genutzt wird.  

Ein wichtiger Bestandteil eines jeden Tages sollte die gemeinsame Zeit sein und vor allem das gemeinsame Gespräch. Man sollte am Morgen oder während des gemeinsamen Mittagessens ein paar Minuten erübrigen, um sich in Ruhe zusammenzusetzen. Abends sollte man ähnlich handeln und wenn wir nicht müssen, sollte man sich nicht im Zimmer verschließen. Dies ist der Zeitpunkt, an dem sich die Menschen näherkommen und sich gegenseitig zeigen, dass sie sich wichtig sind – dies beruht auf Gegenseitigkeit. Aus diesen Gesprächen ergeben sich Sorgen, das Teilen von erlebten Dingen, das Sprechen über Probleme oder über ein gelesenes Buch – dies gibt jedem das Gefühl ein wichtiger Bestandteil der Familie zu sein, sorgt dafür, dass der älteren Person warm ums Herz wird und wenn es Probleme gibt er/sie niemals alleine ist.

Vor allem der Kontakt mit Kindern bringt viel Freude in das Leben eines Seniors. Es sind die Kinder, die es schaffen auf eine bestimmte Art und Weise ihre Liebe zu zeigen, deswegen ist es wichtig vor allem diese Relation zu pflegen. Kinder lieben es Geschichte aus der Vergangenheit zu hören, die sie nur aus Büchern oder Filmen kennen, mit den Großeltern zu spielen und von ihnen etwas Neues zu lernen. Im Gegenzug wenden sich die Jugendlichen an ihre Großeltern, um ihre Ängste zu teilen – sei es eine schlechte Note, Streit mit dem Freund, ein Loch in der neuen Bluse oder ein kaputter Rucksack- ohne dabei zu befürchten eine Strafe zu bekommen. Opa oder Oma – sind im Gegensatz zu den Eltern – nie böse, belehren nie, machen keine Vorwürfe, dafür nehmen sie einen in den Arm und trösten sie. Kinder verbringen gerne ihre Zeit mit den Großeltern, haben mit ihnen Geheimnisse und integrieren sich während des gemeinsamen Spiels oder Arbeit. Niemand sonst kann solch eine Freundschaft ersetzen. Banale Tätigkeiten, wie z. B. das Gießen von Pflanzen oder das Reparieren eines Weckers bekommen in der Anwesenheit von Oma oder Opa eine völlig andere Bedeutung. Diese Beziehung, die zwischen scheinbar fernen Generationen gebildet wird, ist einzigartig, jedoch scheint es noch wichtiger, dass sich der Senior dadurch wichtig fühlt und sich bewusst ist, dass er/sie etwas Wichtiges in der Familie beiträgt und ihn niemand anderes ersetzen kann.

Ein  Senior sollte immer das Gefühl haben, dass er in der Familie einen festen Platz hat und Unterstützung und Liebe bekommt. Im alltäglichen Stress kann man dies leicht vergessen und übersehen, aber es reicht nicht aus jemandem ein Dach über dem Kopf und etwas zu Essen und ein warmes Zuhause zu geben um die Leere und Einsamkeit zu füllen und das Gefühl überflüssig zu sein beiseite zu schieben.

 

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