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ERNÄHRUNGSWEISE BEI DEPRESSIONEN – WAS SOLLTE MAN ESSEN UND WAS SOLLTE MAN MEIDEN UM EIN GUTES WOHLBEFINDEN ZU BEHALTEN?

Depression ist weltweit eine der häufigsten Erkrankungen bei Erwachsenen. Polnische epidemiologische Studien zeigen, dass 30% der älteren Menschen Symptome von Depressionen aufweisen, die nicht diagnostiziert oder behandelt werden.

Diese Krankheit ist das Ergebnis der Koexistenz vieler Faktoren wie: biologischer, sozialer und psychologischer. Chronische Krankheiten, Bewegungsprobleme, Umweltverschmutzung, Einsamkeit, Todesangst, Verlust eines geliebten Menschen (z. B. Ehepartner) machen ältere Menschen anfälliger für affektive Störungen. Viele Medikamente, die von Senioren zur Schmerzlinderung, bei Schlafstörungen oder kardiologischen Störungen angewendet werden, führen zur Entwicklung einer iatrogenen Depression. Ein weiterer Faktor, der zum Auftreten von Depressionen beiträgt, ist, das eine moderne, nährstoffarme Ernährung – mit wenig Vitaminen und Mineralstoffen – aber reich an Zucker, gesättigten Fettsäuren, und ungesättigten Transfettsäuren ist. Diese weist eine geringe Nährstoffdichte auf, die zu einer Mangelernährung führen kann. Die Diagnose einer Mangelernährung und die Anwendung einer angemessenen Ernährung, die das Nervensystem unterstützt, kann bei der Behandlung von Depressionen sehr hilfreich sein und die Psycho- und Pharmakotherapie unterstützen.

Was sollte man essen, um eine depressive Verstimmung zu vermeiden?

Omega-3-Fettsäuren. Dazu gehören EPA und DHA, die die Struktur und Funktionen des Gehirns und Nervensystems stark beeinflussen. Sie regulieren den Durchfluss von Nervenimpulsen und Neurotransmittern und sind die Bausteine der Nervenzellen. Ihr Mangel kann zu einem niedrigen Serotoninspiegel im Gehirn führen, also dem sogenannten Glückshormon. Der Rückgang des Verzehrs von Fisch und anderen Produkten, die Omega-3-Säuren enthalten, ist mit einem Anstieg der Depression verbunden, weshalb es so wichtig ist, dass Fische mindestens zweimal pro Woche auf der Speisekarte stehen sollten.

Folsäure. Untersuchungen haben ergeben, dass Menschen, die an Depressionen leiden, einen niedrigen Stand an Folsäure im Plasma und den roten Blutkörperchen haben. Ein Mangel an Folsäure beeinflusst den Anstieg der Homocystein-Konzentration, welcher die Blutgefäße schädigt und die Atherosklerose beeinflusst. Die Defizite an Folsäure begrenzen zudem die Wirksamkeit der Pharmakotherapie und verstärken die Symptome der Depression. Eine wertvolle Quelle für diese Zutat sind Hülsenfrüchte, Getreide, Leber, Fleisch, sowie Brokkoli, Spinat, junge Blätter der roten Beete.

Vitamin B12Wie im Falle von Folsäure haben Menschen, die an einer Depression leiden, einen verringerten Vitamin B-12-Spiegel. Wenn man den Konsum dieses Vitamins erhöht, wirkt sich das positiv auf die Wirksamkeit von Antidepressiva aus. Dieses Vitamin ist hauptsächlich in Fleischprodukten, Milchprodukten und Eiern enthalten.

Vitamin D. Sein Mangel wird oft nur mit Störungen der Calciumökonomie und einer unsachgemäßen Funktion des Skelettsystems in Verbindung gebracht. Sein Wirkungsumfang ist jedoch um einiges größer. Es beeinflusst die meisten Systeme und Organe. Der Mangel ist bei älteren Menschen mit kognitiven Störungen, einer verminderten Fähigkeit neue Fakten aufzunehmen und dem Auftreten von Alzheimer und depressiven Symptomen verbunden. Dieses Vitamin findet man in fetten Meeresfischen, Eiern, Milch, Butter, Käse und man nimmt es durch Sonnenstrahlen auf. Im Fall von Vitamin D ist neben der Ernährung auch eine ausreichende Ergänzung von Vitaminen nötig. Ältere Menschen sollten Vitamin D das ganze Jahr über in einer Menge von 20-50 ug täglich einnehmen.

Selen. Er ist verantwortlich für die Verbesserung der Stimmung und reduziert Angstgefühle. Sein Mangel ist mit einer Stimmungssenkung verbunden. Um dies vorzubeugen, sollte auf das Vorhandensein von Nüssen, Sonnenblumenkernen, Fischen und Meeresfrüchten in der Nahrung geachtet werden. Eine wertvolle Quelle ist auch Kakao.

Zink. Dieses Element ist wichtig für das Funktionieren des Nervensystems und des Immunsystems. Sein Mangel kann zu einer Schwächung von Gedächtnis und der Konzentration beitragen. Natürliche Quellen von Zink sind: Meeresfrüchte, Fisch, Sesam, Mandeln, Knoblauch, Vollkornprodukte, trockene Samen von Hülsenfrüchten.

Antioxidantien. Vitamin C, Vitamin E, Selen und Carotinoide sind Inhaltsstoffe mit hohen antioxidativen Eigenschaften. Sie helfen, freie Radikale aus dem Körper zu entfernen und oxidativen Stress zu reduzieren, der für das Auftreten von Depressionssymptomen verantwortlich ist. Die Hauptquelle in der Ernährung sind Gemüse und Obst.

Was sollte man aus der Ernährung ausschließen?

Stark verarbeitete Lebensmittel: Instantgerichte, Fast-Food-Gerichte, Süßigkeiten, salzige Snacks. Diese Produkte enthalten großen Mengen an gesättigten Fetten und Trans-Isomeren, Zucker, Salz und künstlichen Zusätzen. Sie tragen zur Entwicklung vieler Krankheiten bei, die zur Verringerung des Wohlbefindens und zur Verschlechterung des körperlichen Zustands führen.

Alkohol. Es beeinflusst die Senkung des Serotoninspiegels, was die Depression fördert.

 

Zusammenfassend kann man sagen, dass die Ernährung älterer Menschen mit Depressionen auf natürlichen Produkten basieren sollte und reich an Omega-3-Fettsäuren, Antioxidantien, B-Vitaminen, Magnesium und Zink sein sollte. Die Ernährungsgrundlage sollten Gemüse, Obst, Fische, Nüsse und Vollkornprodukte sein. Während des Essens wird empfohlen, dass man für eine angenehme Atmosphäre sorgt und die Nahrung attraktiv zubereitet, damit diese mit Aussehen und Geruch den Senior zum Essen ermutigt. Außerdem sollten Senioren auch auf die richtige Dosis an Bewegung achten. Während der körperlichen Anstrengung werden Endorphine freigesetzt – die sogenannten Glückshormone - wodurch die Zufriedenheit steigt. Darüber hinaus können sie mit körperlicher Aktivität Spannungen, Angst und Stress loswerden.

 

 

 

LITERATURVERZEICHNIS:

Majkutewicz P. Tyszko P. Okręglicka K. Leczenie żywieniowe depresji, Family Medicine and Primary Care Review, 2014, 16(1), 48-50

Michalak Ż. Kulczyński B. Wpływ diety na ryzyko rozwoju depresji osób w wieku starszym. POSTĘPY DIETETYKI W GERIATRII I GERONTOLOGII 2017;3(3) :23-28.

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