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Wie sollte man eine Seniorenwohnung richtig anpassen?

Demographische Untersuchungen haben prognostiziert, dass in Deutschland der Bevölkerungsanteil der Senioren in etwa 30 Jahren auf über 1/3 der Gesamtbevölkerung steigen wird.

Ältere Menschen können Gesundheitsprobleme, oder Probleme mit der Mobilität haben und somit auf eine ambulante Pflege angewiesen sein und tägliche Unterstützung benötigen. Nicht immer ist ein Aufenthalt im Pflegeheim nötig und viele Senioren möchten in den eigenen vier Wänden wohnen bleiben. Deshalb sollte man frühzeitig daran denken, die Wohnung seniorengerecht einzurichten und ggf. umzubauen.


Gibt es finanzielle Unterstützung bei einem Umbau zur Seniorenwohnung?

Bei einem seniorengerechten Umbau einer Wohnung gibt es diverse Beihilfen, die Sie beantragen können. Bei der Notwendigkeit der ambulanten Pflege und je nach dem Grad der Anerkennung einer Pflegestufe, erhalten Sie die Mittel aus der Pflegeversicherung. Bei Pflegegrad 1 können Sie zusätzlich zu Pflegehilfsmitteln auch Wohnumfeld-verbessernde Maßnahmen nach § 40 Abs. 4 SGB XI Gelder beantragen, um Haus oder Wohnung barrierefrei zu gestalten.

Ziel der seniorengerechten Gestaltung der Wohnung ist dabei, dass der Pflegebedürftige seinen Alltag möglichst selbständig gestalten kann und damit die Angehörigen entlastet werden.

Die Summen, die Sie für Umbaumaßnahmen dabei abrufen können, sind einmalig maximal 4000,-€. Diese sollten aber z. B. für den Umbau eines Badezimmers, oder den Einbau eines Treppenliftes verwendet werden können und dafür ausreichen.

Zusätzlich ist es möglich bis zu 2557, -€ für technische Hilfsmittel ohne Verschreibung zu erhalten. Das sind beispielsweise Haltegriffe oder Sitzhilfen in Duschen.

 

Warum sollten Sie die Wohnung umbauen?

Gesunden und mobilen Personen erscheint die Wohnung eines Seniors vielleicht in bester Ordnung zu sein. Eine ältere Person hat allerdings eine völlig andere Wahrnehmung, vor allem, wenn Probleme bei Bewegungsabläufen oder dem Gleichgewicht bestehen. Schon das Anheben der Gliedmaßen kann problematisch sein, wenn der Untergrund nicht rutschfest ist. Selbst Laminat, Türschwellen oder fehlende Handläufe können zum Risikofaktor werden.

Meist muss das Bad seniorengerecht gestaltet und umgebaut werden, aber bereits zusätzliche Handläufe in der Toilette, oder ein Stuhl in der Dusche, helfen sehr die Selbstständigkeit und Mobilität des Pflegebedürftigen zu erhalten.

 

Was bei der Badezimmerausstattung eines Seniors nicht fehlen darf

Ältere Menschen brauchen mehr Platz und Bewegungsfreiheit als jüngere. Leider entsprechen die meisten Bäder dem Platzbedürfnis der Senioren nicht zur Genüge. Eine ebenerdige Dusche, ohne höheren Einstieg braucht weniger Platz, als beispielsweise eine Badewanne und erleichtert dem Betroffenen den Einstieg. Meist findet man solche Duschen auch in Krankenhäusern. Eine zusätzliche Sicherheit bietet ein Stuhl in der Dusche als komfortable Sitzhilfe bei der Körperpflege. Oft besitzen diese – je nach Modell - auch Rücken- oder Armlehnen zur Abstützung. Mit zusätzlichen Handläufen in Toilette und Badezimmer fühlt sich der Senior sicher und zur Bewegung in der Lage.

Falls der Pflegebedürftige auf einen Rollstuhl angewiesen sein sollte, sollten Sie darauf achten, dass die Zimmertüren durchgängig mindestens 90 cm, besser wären 100 cm, breit sein sollten, um bequemes durchfahren zu ermöglichen.

 

Wie passt man die restlichen Räumlichkeiten an?

Zuallererst ist wichtig, dass die Wohnung nicht zu voll und zugestellt sein sollte. Sämtliche Regale und Schränke beispielsweise in der Küche, müssen bequem erreichbar sein, damit man nicht auf Trittleitern oder ähnliches zurückgreifen muss. Ein Rollstuhlfahrer braucht in einer Küche genügend Platz und muss auch mit dem Rollstuhl alle Schränke bequem erreichen können.

Selbstverständlich gilt das auch für das Wohnzimmer. Es sollte ausreichend Platz haben und alle nötigen Dinge sollten in Reichweite sein. Fernseher und Radio sollten bequem und gut sichtbar stehen. Senioren haben eine etwas schwächere Sehleistung, deshalb kann man, natürlich nach Absprache mit der betroffenen Person, auch intensivere Farben bei der Gestaltung wählen.

Im Schlafzimmer liegt der Fokus klar auf dem Bett. Es sollte eine gute und bequeme Materatze haben. Ein Bett mit Fernbedienung kann sehr hilfreich beim Aufstehen sein, außerdem bietet es die Möglichkeit, die Rückenlehne nach Bedarf einzustellen. Für bettlägerige Personen ist ein spezielles Pflegebett mit einer Anti-Dekubitus-Matratze vom Vorteil, um wundliegen vorzubeugen.

Obwohl sich ältere Menschen gerne mit Erinnerungsstücken umgeben, sollte im Schlafzimmer darauf verzichtet werden, da sich der Staub, der sich festsetzen kann, negativ auf die Gesundheit auswirken und die Atemwege reizen kann.

Auf Glasschränke sollte ebenfalls verzichtet werden, da im Fall einer Gleichgewichtsstörung die Verletzungsgefahr durch Glasscherben enorm ist.

 

Wenn man sich rechtzeitig auf die Bedürfnisse im Alter einstellt und sich entsprechend vorbereitet, kann man, auch bei einer Verschlechterung des Gesundheitszustandes, in den eigenen vier Wänden verbleiben. Vielen Senioren ist das enorm wichtig und deshalb sollte man vorsorgen.

 

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