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Ernährungsempfehlungen im Falle von Diabetes bei älteren Menschen.

Diabetes ist eine Stoffwechselerkrankung, die durch eine erhöhte Blutzuckerkonzentration (Hyperglykämie) gekennzeichnet ist, welche durch eine gestörte Insulinsekretion oder -wirkung verursacht wird.

Betroffen können Personen aus allen Altersgruppen sein, von Neugeborenen bis hin zu älteren Menschen. Nach Angaben der Polnischen Gesellschaft für Diabetes leiden etwa 30% der über 65-Jährigen an dieser Krankheit. Dies hängt mit dem fortgeschrittenen Alterungsprozess und den Veränderungen im Kohlenhydratstoffwechsel des Körpers zusammen. Mit zunehmendem Alter nimmt auch das Muskelgewebe ab und der Fettanteil im Körper steigt. Die Hauptursachen von Diabetes bei Senioren umfassen Fettleibigkeit und die damit verbundene Insulinresistenz, d.h. die verringerte Empfindlichkeit des Körpergewebes gegenüber Insulin. Die Neigung zu Diabetes im Alter ist auch auf die Wirkung von Medikamenten zurückzuführen, sowie die Koexistenz von vielen chronischen Krankheiten und geringer körperliche Aktivität zusammen mit Stress. Nicht unbedeutend sind auch tief verwurzelte Essgewohnheiten. Neben den typischen Symptomen von Diabetes, wie Gewichtsverlust, erhöhter Durst, oder Müdigkeit bei älteren Menschen, kommt es oft auch zu untypischen Symptomen, wie: Persönlichkeitsstörungen, Unwohlsein, Gedächtnisstörungen, Sehstörungen, Schlaflosigkeit, oder wiederkehrende Harnwegsinfektionen. Dies macht es schwierig, eine frühe Diagnose zu stellen und verzögert den Beginn der Behandlung. Der wichtigste Aspekt im Kampf gegen Diabetes bei älteren Menschen, ist die Verbesserung der Lebensqualität. Weitere Ziele einer Behandlung sind die Verringerung der Symptome von Hyperglykämie, eine Vermeidung von Hypoglykämie und die Konzentration auf die Behandlung von weiteren Erkrankungen. Leider ist es sehr schwierig, die Ernährung bei einem Senior zu verändern, da sich die Essgewohnheiten gefestigt haben. Bisher wurden keine spezifischen Ernährungsempfehlungen in Bezug auf Essgewohnheiten im Alter entwickelt. Die Ernährung von Menschen mit Diabetes sollte auf den Prinzipien einer richtigen Ernährung basieren, die sowohl für gesunde, als auch kranke Menschen gelten. Es wird empfohlen, Kohlenhydrate aus der Nahrung, einschließlich zugesetzter Zucker, zu begrenzen, oder vollständig zu eliminieren und die Aufnahme von komplexen Kohlenhydraten, also Stärke und Ballaststoffe zu erhöhen. Ballaststoffe haben viele nützliche Funktionen, unter anderem senken sie den Glukose- und Blutcholesterinspiegel und helfen ein entsprechendes Körpergewicht zu erhalten. Es kommt hauptsächlich in frischem Obst und Gemüse, Hülsenfrüchten, Samen und Vollkornprodukten vor. Dessen Gehalt sollte in der Ernährung etwa 2550 g pro Tag betragen. Die Hauptquelle für Kohlenhydrate in der Ernährung sollten Produkte mit einem niedrigen glykämischen Index (<55 IG) sein. Der glykämische Index ist ein Indikator, der darüber informiert, wie schnell der Blutzuckerspiegel nach dem Verzehr eines bestimmten Lebensmittels ansteigt. Kohlenhydratprodukte mit einem niedrigen glykämischen Index umfassen: Vollkornbrot, dunkle Teigwaren, Buchweizengrütze, Reis, rohes Gemüse, Hülsenfrüchte, Äpfel, Grapefruit, Milch und fettarme Milchprodukte. Der Anteil an Kohlenhydraten in der Ernährung sollte ca. 45% des gesamten Energiebedarfs ausmachen, Fette sollten 30-35% des Energiewertes ausmachen und das Eiweiß sollte ca. 15-20% Energie betragen. Es wird eine maximale Begrenzung von Trans-Fettsäuren empfohlen. Bei älteren Menschen, die nicht an einer Nierenerkrankung leiden, sollte die Eiweißzufuhr etwa 1,3 g/kg Körpergewicht betragen.

Allgemeine Empfehlungen:

  • Regelmäßige Nahrungsaufnahme.
  • Bei der Zubereitung von einzelnen Mahlzeiten auf den glykämischen Index einzelner Produkte achten.
  • Auf eine Vielfalt der konsumierten Produkte und Abwechslung in der Ernährung achten.
  • Jeden Tag eine ausreichende Menge an Obst und Gemüse zu sich nehmen.
  • Den Verzehr von Fetten einschränken, insbesondere tierische Fette und Produkte mit einem hohen Cholesterinanteil und Transfettsäuren (Fast Food, Süßwaren, stark verarbeitete Lebensmittel.
  • Die Salzaufnahme begrenzen und durch Kräuter ersetzen.
  • Vermeiden Sie das Braten und Backen von Speisen und stellen Sie lieber auf das Kochen, Backen im Bratschlauch, Dämpfen oder Grillen um.
  • Der Verzicht aufs Rauchen und Einschränkung des Alkoholkonsums.
  • Eine entsprechende Menge an Wasser trinken (ca. 8 Glaeser täglich).

 

Neben der Ernährung ist körperliche Aktivität ein sehr wichtiges Element in der Prävention und Behandlung von Diabetes. Es wird Bewegung im Freien empfohlen, die individuell an die Gesundheit und Leistungsfähigkeit der älteren Person angepasst ist. Zu den empfohlenen Aktivitäten gehören Spaziergänge, Schwimmen, Radfahren, Tanzen oder, in letzter Zeit sehr beliebt, das Nordic Walking. Die Polnische Gesellschaft für Diabetes weist auch auf die Wichtigkeit von Ernährungsschulungen für Senioren und dessen Betreuer hin.  

LITERATURVERZEICHNIS: Mirosław Jarosz „Praktyczny podręcznik dietetyki”, IŻŻ, Warszawa 2010 Polskie Towarzystwo Diabetologiczne. Zalecenia kliniczne dotyczące postępowania u chorych na cukrzycę 2017. Diabetologia Praktyczna. 2017, tom 3, suplement A.

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