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Behandlungen und therapeutische Methoden nach dem Priester Sebastian Kneipp

Abwechselnd mit kaltem und warmen Wasser duschen – so kann man kurz die vom deutschen Naturheilkundler Sebastian Kneipp vorgeschlagene Methode beschreiben.

 

Sein gesamtes prophylaktisches und therapeutisches System besteht aus fünf Komponenten: Hydrotherapie, Kräutermedizin, rationale Ernährung, Bewegung und Psychotherapie.

Sebastian Kneipp (1821-1827) – war ein katholischer Pfarrer aus Bayern. Er ist auf der ganzen Welt als Verbreiter alternativer Medizin bekannt – Hydrotherapie, Kräutermedizin, Diät, körperliche Aktivität und Psychotherapie. Oft wird er auch als „Wasserdoktor“ bezeichnet. Zahlreiche Experimente des Priesters und seine Beobachtungen bestätigten seine therapeutischen Methoden. Außerdem hat Pfarrer Kneipp diese Methoden vor allem an sich selbst überprüft – eisige Bäder ermöglichten ihm die Heilung von Tuberkulose.

Erstens: Wasser

Die grundlegende Gesundheitssäule in der Kneipp-Heilphilosophie ist Wasser. Wasserbehandlungen stärken die Selbstheilungskräfte des Körpers. Wenn man den Körper einmal mit kaltem und einmal mit warmen Wasser abduscht, wird die Blutzirkulation angeregt, was wiederum zur Belebung des Stoffwechsels und zur Reinigung des Körpers führt. Es wirkt sich auch positiv auf die Funktion des Immunsystems aus.

Unter den Behandlungsvorschlägen kann man folgende finden:

  • Den Körper durch kaltes Duschen härten;

  • Wassertreten in kaltem Wasser (dies härtet den Körper und verbessert den Stoffwechsel);

  • Barfußlaufen auf Schnee oder nassem Gras (hilfreich bei Erkältung);

  • Hände kalt baden (verhindert geistige Ermüdung);

  • Ein kalter Wasserstrahl nach einer heißen Dusche (stimuliert ideal);

  • Das Gesicht mit Wasser begießen (wirksam im Falle von Kopfschmerzen oder Müdigkeit);

  • Die Knie kalt abduschen.

 

Zweitens: Kräuter

Es ist schwer dem alten Sprichwort zu widersprechen: „Für alles ist ein Kraut gewachsen”. Ein Beweis dafür ist, dass Kräuter und Pflanzen seit Jahrhunderten dazu dienen, bestimmte Krankheiten und Beschwerden sehr erfolgreich zu behandeln und zu lindern. Neben dem Wasser spielen Pflanzen bei der gesundheitlichen Behandlung von Pfarrer Kneipp eine sehr wichtige Rolle. Arnika, die er besonders schätzte, hat eine positive Wirkung auf Hämatome, Prellungen, Quetschungen, Zerrungen, Muskelkater und venöse Probleme. Darüber hinaus weist Kneipp nach zahlreichen Untersuchungen von 45 Pflanzen eine Wirkung ohne Nebenwirkungen zu. Diese Pflanzen sind an der Herstellung von pflanzlichen Arzneimitteln, Tees, Abkochungen, Tinkturen und Ölen beteiligt. Beispielrezepte:

  • Bei Magen- und Leberproblemen: Wacholder, Schachtelhalm, Wermut;

  • Bei Nierenschmerzen: Weißdorn, Haferstroh;

  • Bei Haarausfall: Brennnessel, Essig.


 

Drittens: Bewegung

Hier geht es nicht darum den Körper zu Höchstleistungen zu zwingen, sondern um körperliche Aktivität im Alltag zu berücksichtigen. Zu Zeiten Kneipp‘s war dies kein Problem – da die Menschen meistens körperliche Arbeiten ausführten. Heute arbeiten viele Menschen im Sitzen und bewegen sich sogar auf kurzen Strecken mit dem Auto fort. In diesem Fall erweisen sich Ausdauersportarten wie Schwimmen, Laufen, Nordic Walking, Radfahren und Fußballspielen als gesundheitsfördernd. All diese Aktivitäten belasten den Körper gleichmäßig. Es wird empfohlen diese Aktivitäten 2-3 Mal pro Woche durchzuführen.   

Viertens: Die Ernährungsweise

Pfarrer Kneipp war kein Anhänger von restriktiven Diäten, er motivierte nur zu einer bewussten Ernährungsweise, das heißt, wertvolle und fettarme Produkte zu essen.

Er schlug vor:

  • Viel Obst und Gemüse zu essen – da diese Vitamine, Mineralien, Zellulose, bioaktive Inhaltsstoffe besitzen und kalorienarm sind;

  • Fette zu begrenzen und auf ihre Qualität zu achten – weil sie doppelt so viele Kalorien wie Kohlenhydrate und Eiweiße haben;

  • Viele Vollkornprodukte zu essen - da diese mehr wertvolle Nährstoffe und Zellulose besitzen als Weißmehlprodukte;

  • Produkte tierischen Ursprungs einschränken – Fleisch, Wurst und Vollmilchprodukte sollten durch Sojaprodukte und Fisch ersetzt werden;

  • Viel Flüssigkeit trinken – mindestens zwei Liter pro Tag, vorzugsweise Mineralwasser und Kräutertees.


 

Fünftens: Die Psyche

Das Gleichgewicht all dieser Bereiche ist die Grundlage für ein gesundes und glückliches Leben. Die Interaktion all dieser Elemente hält Körper und Seele in einem gewissen Gleichgewicht. Ruhe, Schlaf und Entspannung sind von Bedeutung. Die richtige Menge und Form der Entspannung können für Harmonie im Leben sorgen. Gerade heutzutage sollten wir entschleunigen, da das Leben meist ein hohes Tempo vorgibt.

„Kneipp” ist nicht nur der Vorläufer für natürliche Behandlungsmethoden, sondern auch ein Begriff, der den gesamten Lebensstil definiert.

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