solidcare24-pflegevermittlung.de

Wie kann ich den Senior zum positiven Denken animieren

Das Alter kann eine sehr schwierige Phase im Leben sein. Meist leiden Senioren unter Krankheiten, Einschränkungen, haben ein Gefühl der Leere und Einsamkeit, was ihnen bis dahin fremd war.

Dies beeinflusst auch die Selbstachtung und nicht selten kommt es zu Traurigkeit, Apathie und der Mensch verliert den Sinn am Leben. Von dort ist es nur noch ein kleiner Schritt in die Depression. Natürlich lassen sich gewisse Dinge nicht ändern, da man die Zeit nicht zurückstellen kann, jedoch kann man das positive Denken des Seniors verbessern.

 

Senioren sind wertvoll für die Gesellschaft und selbst die Tatsache, dass sich ihr gesundheitlicher Zustand drastisch verschlechtert, verändert nichts daran. Wenn die Person allerdings meint nichts mehr wert zu sein, muss man dafür sorgen, dass sich ihre Einstellung ändert. Der Kontakt zu den Lieben und der Familie ist für jeden von uns wichtig, aber für ältere Personen ist dieser Kontakt besonders wertvoll – es gibt ihnen das Gefühl, dass sie weiterhin für jemanden wichtig sind, gebraucht werden und lässt die Leere in ihrem Leben verschwinden, die oftmals entsteht, wenn Personen längere Zeit allein zu Hause sind. Wenn um den Senior herum ständig etwas positives passiert und andere zu ihm/ihr kommen und um Rat bitten, fühlt sich der Senior akzeptiert und er/sie sind sich dessen bewusst, dass sich dessen Anwesenheit positiv auf das Leben einer anderen Person auswirkt. Deswegen sollte man die Familie des Seniors davon überzeugen, dass sie den Senior so oft wie nur möglich besuchen, Treffen mit Bekannten in die Wege leiten, dazu ermutigen den Senior zu sich nach Hause einzuladen, was meist auf Gegenseitigkeit basiert.

 

Um den Senior von seinen Problemen abzulenken, darunter auch das ständige Grübeln über den gesundheitlichen Zustand, Krankheiten und dessen schwierige Lage, muss man die Freizeit des Seniors auf eine attraktive Art und Weise füllen. Deswegen sollte man so oft wie möglich Spaziergänge anbieten, gemeinsam interessante Orte besuchen, im Sommer Ausflüge oder Treffen im Freien organisieren. Wenn sich der Senior nicht wohl fühlt, kann man Schach, Würfel oder Scribble spielen oder einen Bücherabend gestalten, Erinnerungen aufleben lassen oder einfach zusammen Kuchen backen. Davon abgesehen, was wir unternehmen ist es sehr viel wichtiger, dass die Atmosphäre angenehm und freundlich ist – das führt Menschen zusammen und trägt dazu bei, dass sich Menschen wohl fühlen, und schiebt gleichsam negative Gedanken beiseite.

 

Ältere Menschen fühlen sich in der Anwesenheit von Kindern sehr wohl, da diese Beziehungen auf völlig anderen Prinzipien basieren als die Kontakte zu Erwachsenen. Der ältere Mann oder die ältere Dame leben während des Besuches des Enkels oder anderen Kleinkindern auf und man kann ihnen die Freude im Gesicht ablesen. Dies gibt ihnen das Gefühl ehrlich und aufrichtig geliebt zu werden, was Erwachsene nicht immer zeigen können.

 

Natürlich sollte jeglicher Anlass wie Geburtstage, Namenstage, Jahrestage, Erfolge von Familienmitgliedern, Omas oder Opas Feiertag, Weihnachten oder Ostern – daran gedacht werden, dass die pflegebedürftige Person das Gefühl bekommt ein wichtiger Teil einer großen Gruppe zu sein. Vor allem traditionelle Feiertage sollte der Senior mit seiner Familie verbringen, da es eine Zeit ist, in der man die Einsamkeit besonders stark spürt und sich das Gefühl von Hoffnungslosigkeit und Leere verstärkt.

 

Die Gewissheit, dass die ältere Person nicht allein mit ihren Problemen ist, sondern auch andere mit ähnlichen oder denselben Problemen kämpfen, kann für den Senior sehr hilfreich sein. Darum ist es wichtig, dass der Senior Kontakt zu anderen Personen in seinem Alter hat. Man kann dem Senior anbieten und dazu motivieren, dass er/sie an Vorlesungen der Universität des dritten Lebensalters teilnimmt oder den Seniorenclub besucht. Dies hat den Vorteil, dass der Senior etwas Neues lernt, unter die Leute kommt, sein eigenes Wissen und Erfahrungen teilen kann – und so sein Selbstwertgefühl steigert. Wenn es zu Problemen kommt, kann man in größeren Gruppen Unterstützung bekommen und diese leichter lösen.

 

Unter günstigen Bedingungen kann man die Aufnahme eines Haustiers in Erwägung ziehen. Es ist bewiesen, dass sich der Kontakt mit einem Vierbeiner positiv auf die menschliche Psyche auswirkt. Hund oder Katze gehören zu den kontaktfreudigsten Tieren, die sehr anhänglich sind und die Leere im Leben eines Seniors füllen und ihm das Gefühl geben gebraucht zu werden und somit die Motivation stärken und den Alltag und die Herangehensweise an unsere Umgebung positiv beeinflussen.

Wenn es der gesundheitliche Zustand erlaubt, sollte man den Senior zur Erholung und leichten körperlichen Übungen animieren. Es ist sehr wichtig, da die körperliche Fitness und eine gute Kondition einen großen Einfluss auf unser Wohlbefinden haben und die Bewegung selbst deutlich das Niveau von Serotonin, einem Glückshormon, erhöht, was wiederum die Stimmung verbessert und uns erlaubt die umgebende Realität freundlicher wahrzunehmen. 

Nicht weniger wichtig ist eine gute Nachtruhe, da Schlafmangel zu Übermüdung und Apathie führen. Um einen angenehmen Schlaf zu garantieren, sollte man für ein bequemes Bett, frische, wohlriechende Bettwäsche, ein gut durchlüftetes Zimmer und Ruhe sorgen. Es wäre gut, wenn man nachts die Vorhänge zuzieht. Der Senior sollte vor dem Schafengehen auf Aktivitäten verzichten und eventuell einen Kräutertee zu sich nehmen, der ihn/sie beruhigt.

Gemäß dem Prinzip „wenn ich die Welt anlache, lächelt sie zurück” kann die Pflegerin mit ihrem Optimismus und ihrer Lebensfreude die Einstellung des Seniors beeinflussen. Es ist nichts neues, wenn es heißt, dass man sich in der Anwesenheit von freundlichen Menschen wohler fühlt als bei mürrischen Pessimisten, deswegen sollte man berücksichtigen, dass wenn wir im Alltag die schönen Seiten des Lebens suchen, unsere pflegebedürftige Person diese Einstellung automatisch übernehmen wird. Selbst kleine, unauffällige Gesten, die dem Senior eine Freude bereiten sollen, wie z. B. Musik oder das Aufstellen von netten Akzenten in der Wohnung (wie Blumen, Duftkerzen, farbige Dekorationen) bringen eine Aura der Heiterkeit und Optimismus. Man sollte sich dessen bewusst sein, dass die Pflegerin – die am meisten Zeit mit dem Senior verbringt – der antreibende Motor für mehr Aktivität und Überzeugungskraft im Leben des Seniors sein sollte, dass es sich lohnt morgens aufzustehen und einen weiteren schönen Tag zu erleben. Dies ist nicht einfach, aber auch nicht unmöglich.

Niemand wird als Pessimist geboren, jedoch kann man Pessimismus schnell erwerben, vor allem wenn die Umgebung einen nicht dazu ermutigt, die Welt durch eine rosa Brille zu betrachten. Man darf nicht vergessen, dass es sehr schwierig ist einen Menschen anzulachen, der leidet, deswegen muss man alles tun, um ihm diesen körperlichen Schmerz zu nehmen. Untersuchungen haben ergeben, dass sogar schwerkranke Personen, die sehr leiden und nur in Ruhe sterben wollten, durch die Befreiung der Schmerzen sich tagtäglich wieder am Leben erfreuen konnten. Unter solchen Umständen sollte man umso mehr dafür sorgen, dass pflegebedürftige Personen noch mehr positive Erlebnisse  haben – dadurch erscheint ihnen die eigene Situation weniger deprimierend und schwierig.   

 

 

Ähnliche Artikel

Wenn sich der Senior nicht waschen möchte

Nicht selten kommt es vor, dass sich ältere Menschen nicht waschen wollen. Es ist häufig der Fall, dass sie im Laufe der Zeit immer weniger Lust haben auf die Hygiene zu achten.

Mehr lesen

Wenn dem Senior die Beine anschwellen

Jeder von uns kennt das Gefühl von schweren Beinen nach dem Stehen bei einem langen Arbeitstag, oder dem Sitzen am Schreibtisch. Schwellungen der unteren Gliedmaßen kommen sehr häufig und sogar bei jungen Leuten vor.

Mehr lesen