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Stürze von älteren Menschen – Ursachen, Folgen und Vorbeugung

Bei einem Sturz findet sich die betroffene Person unbeabsichtigt auf dem Boden oder einem anderen niedrigeren Untergrund wieder.

Stürze können weitreichende und schwerwiegende Folgen haben und sind bei älteren Personen besonders gefährlich, da sie körperlich eingeschränkt sind.  Behandlung und Heilung ist bei älteren Menschen schwieriger und langwieriger.

 

Ursachen für Stürze

 

Der alternde Organismus ist einem höheren Risiko für Verletzungen ausgesetzt, und die Stürze, die bei Menschen über dem 65. Lebensjahr auftreten, führen oftmals bei der Hälfte aller Fälle zur Hospitalisierung, zu dauerhaften körperlichen Einschränkungen, einer Veränderung der bisherigen Lebensweise und nicht selten zum Tod. Der Sturz eines Seniors wird durch verschiedene Ursachen beeinflusst. Unfälle, die am schwierigsten zu vermeiden sind und so gut wie unvermeidbar sind, werden von gesundheitlichen Faktoren verursacht. Die zweite Gruppe bilden die Umweltfaktoren, die zum Glück relativ einfach zu beseitigen sind.

 

Das Knochensystem eines älteren Menschen ist oftmals sehr geschwächt, z. B. durch Osteoporose, was bei jungen Menschen seltener der Fall ist. Ältere Menschen haben eine verzögerte Reaktion auf Gefahrensituationen, wodurch sich die Anzahl von Stürzen erhöht. Dazu kommen noch Sehstörungen, wie Blindheit oder eingeschränkte Sehfähigkeit, welche Folge von Diabetes oder Augenkrankheiten sein können, die dann noch unzureichend behandelt oder nicht ausgeheilt sind.  Ein weiteres Problem ist das Sehen mit beiden Augen und die damit verbundene Fähigkeit Entfernungen richtig einzuschätzen. Die Ursache hier können unterschiedlich sein, beispielsweise eine Makula-Degeneration, ein Katarakt, grauer Star oder eine unzureichende Brille. Krankhafte Veränderungen der Augen sind sehr schwierig zu behandeln oder optisch zu korrigieren, z. B. durch eine Brille. Meist treten diese Beeinträchtigungen bei älteren Menschen auf.  

Die Stürze werden durch gestörten Gleichgewichtssinn oder Schwindel verursacht, welche die Folge einer unzureichenden Blutzirkulation im Gehirn sein können. Insbesondere das Versagen der Wirbelarterien, oft mit degenerativen Veränderungen der Halswirbelsäule und Bandscheibe, die mit Schwindelanfällen koexistieren, sind oft die Auslöser. Es gibt zahlreiche andere Krankheiten, die das Risiko für Stürze erhöhen, bspw. Krankheiten in Verbindung mit der Dysfunktion der Bewegungsorgane, darunter Teillähmung, Dysfunktion der Gelenke, Epilepsie mit generalisierten Anfällen, oder Ohnmachtsanfälle aufgrund kardiovaskulärer Anfälle. Ein Sturz kann auch eine Folge der Nebenwirkungen von Medikamenten sein.

 

Zu den externen Faktoren (Umwelt) für Stürze gehören vor allem die nicht angepasste Umgebung, vor allem die Wohnung, welche an die Bedürfnisse von älteren Menschen angepasst werden sollte. Deren Ursachen sind vor allem Teppichböden, Teppiche, Türschwellen, Treppen, abstehende Kabel, nicht gesicherte Möbel, unzureichende Beleuchtung oder Fehlen von Leuchtmitteln, aber auch die nicht rechtmäßige Ausführung der Hausarbeit.

 

 

Die Folge von Stürzen

 

Statistiken zeigen, dass 40% aller Stürze von älteren Personen mit schwerwiegenden Verletzungen enden, insbesondere mit Frakturen der Extremitäten und Schädel-Hirn-Verletzungen. Die meisten Unfälle passieren im eigenen Zuhause. Nach einem Sturz werden Brüche, kleinere Verletzungen, wie blaue Flecken, kleinere Blutergüsse, oder auch offene Wunden festgestellt. Es kommt dabei auch zu Schmerzen und psychischem Leiden. Oftmals kann der Patient nach Beendigung der Behandlung nicht mehr zum bisherigen gesundheitlichen Zustand zurückkehren und sein Leben wie gewohnt weiterführen. Um dies zu verhindern, sollte man Maßnahmen ergreifen, die das Risiko für einen Sturz verringern und gleichsam die Anzahl an Unfällen mindert, vor allem, da sich solche Vorfälle in dieser Altersgruppe sehr oft wiederholen und dessen Folgen besonders schwerwiegend sind. Solche Stürze enden nicht selten mit dem Tod. 

 

Vorbeugung

 

Damit das Zuhause des Seniors für ihn sicher wird, sollten man alle Teppichböden und Teppiche entfernen, vor allem weiche Teppiche, die sich leicht zusammenrollen lassen.  Ähnlich ist es mit nicht gesicherten Kabeln und anderen Gegenständen, die sich auf dem Fußboden befinden. Türschwellen sollten auf jeden Fall entfernt werden. Man sollte auch für eine gute Beleuchtung sorgen, am besten durch eine obere Punktbeleuchtung ergänzen. Man sollte bedenken, dass eine ältere Person viermal so viel Licht benötigt, wie eine junge Person. Je nach Möglichkeit, sollten alle unnötigen Gegenstände, wie Schmuckstücke und Kleinmöbel entsorgt werden, die den Zugang für den Senior zu wichtigen Gegenständen erschweren können. Man sollte im Allgemeinen für Ordnung sorgen und auf dem Fußboden sollten sich keine unnötigen Gegenstände befinden. Die Sachen, die sich auf dem Fußboden befinden müssen, sollte immer an die richtige Stelle gelegt werden. Wenn man für den Senior Hausschuhe besorgt, sollten diese eine Antirutsch-Beschichtung haben, die zusätzlich vor einem Sturz schützt. Im Badezimmer sollte man eine Antirutschmatte anbringen, zudem wäre es angebracht, aufgrund der Möglichkeit zu stolpern, die Badewanne durch eine Duschkabine mit spezieller Sitzgelegenheit zu ersetzen. Es wäre auch gut, wenn unterschiedliche Griffe und Geländer montiert werden, die nicht nur in den Sanitärräumen behilflich sind, sondern auch, wenn der Senior sein Gleichgewicht verliert oder ihm schwindelig wird.

 

Um Menschen mit Sehschwäche vor Stürzen zu bewahren, sollte man die betroffenen Personen mit einem weißen Gehstock ausstatten und sie dazu ermutigen diesen zu nutzen, um sich selbständig in der Stadt zu bewegen. Sie sollten auch Brillengläser mit Filter tragen, die vor Blendung schützen, sowie den Sehkontrast verbessern. Der Senior muss lernen, die Entfernung von seinen Augen zum jeweiligen Gegenstand einzuschätzen – leider ergeben sich im Alter diesbezüglich immer größere Probleme, die das Risiko für einen Sturz erhöhen.

Um Stürze vorzubeugen, sollten auch Rehabilitationsmaßnahmen vorgenommen werden, deren Ziel die Eliminierung von Stürzen, aufgrund von gesundheitlichen Ursachen, ist, sowie die Erlernung der Anwendung von entsprechendem Rehabilitationsgeräten. Menschen mit eingeschränkter Mobilität sollten sich mit Gehhilfen fortbewegen, die ihnen erlauben eine aufrechte Körperhaltung beizubehalten. Man sollte auch für einen Schutz der Hüfte sorgen. Daneben sollte jeder Senior mindestens eine halbe Stunde täglich spazieren, trainieren oder schwimmen gehen oder eine andere Aktivität betreiben, welche die allgemeine körperliche Funktionalität verbessert, und für die Körperkraft, Kondition und das Gleichgewichtsvermögen wichtig ist. 

Älteren Personen, vor allem solchen, die körperlich eingeschränkt sind, sollten in alltäglichen Dingen Unterstützung bekommen – wie z. B. beim Anziehen, Waschen, Einkäufen und Ordnung im Haushalt halten. Gewisse Situationen sollte der Pfleger voraussehen und immer in der Nähe sein, um den Senior Aufgaben abzunehmen, die ein Risiko darstellen und mit denen der Senior Probleme haben könnte.

 

Das Wesen der Vorbeugung ist auch die Einhaltung von Normen im Bereich der Bauindustrie – die Einhaltung von genormten Treppenhöhen, breite Türen und die rechtmäßige Anbringung von Geländern. Man kann und sollte die ersten und letzten Treppenstufen mit einer starken Farbe markieren, was älteren Personen das Treppensteigen um einiges erleichtert, vor allem wenn der Senior Probleme mit der Beidäugigkeit oder andere Probleme mit den Augen hat. Es ist auch wichtig, öffentliche Gebäude an die Bedingungen von älteren Personen anzupassen, wo vor allem auf eine gute Beleuchtung und eine ausreichende Kennzeichnung von Straßen und Gängen geachtet wird. Um Stürze vorzubeugen ist es verboten Werbungen oder andere Schilder auf Gehwegen oder auf Kopfhöhe anzubringen. Auch öffentliche Verkehrsmittel sollten einen einfachen Einstieg ohne Türschwelle ermöglichen oder zumindest eine niedrige Stufe haben, die ausreichend markiert ist.

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