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Schlaganfall – die ersten Symptome und die Patientenversorgung

Der Schlaganfall ist ein klinisches Syndrom im Zusammenhang mit plötzlich einsetzender fokaler oder generalisierter Dysfunktion des Gehirns, die sich aus Hirndurchblutungsstörungen ergeben, die länger als 24 Stunden anhalten. Schon allein der Vorfall kann ernsthafte Folgen haben und lebensbedrohlich sein.

Die Symptome hängen von dem Ort der Störung ab, die betroffenen Personen benötigen Hospitalisierung am besten in einem spezialisierten Zentrum für Schlaganfälle.

Symptome für Schlaganfälle

Schlaganfälle treten vor allem bei älteren Menschen auf und das Risiko dafür wächst mit steigerndem Alter, wobei sie auch bei Kindern auftreten können. Manchmal verursachen sie eine dauerhafte Behinderung und die Unfähigkeit selbstständig zu funktionieren, was dazu führt, dass die betroffenen Personen eine dauerhafte Pflege benötigen.

Ein Schlaganfall kann hämorrhagisch oder ischämisch sein. Ein hämorrhagischer Schlaganfall wird durch eine plötzliche Blutung im Gehirn (intrazerebrale oder subarachnoidale Blutung) infolge eines geplatzten Blutgefäßes verursacht, das die Ursache der Zerstörung des Gewebes im Gehirn ist. Eine subarachnoidale Blutung entsteht meistens infolge eines geplatzten Aneurysmas oder anderen vaskulären Missbildung, eine Blutung im Haupthirn ist meistens die Folge einer Blutung im Bereich der Basalganglien und der inneren Kapsel.   

Die Symptome des hämorrhagischen Schlaganfalls sind leicht zu erkennen, werden aber zu oft verharmlost und können leider schwerwiegende Folgen haben und ein enormes Risiko sein. Bei dieser Art von Schlaganfall kommt es zu einer plötzlichen Verschlechterung des allgemeinen Zustands des Organismus, was oft nach Stress oder einer großen Anstrengung der Fall ist. Bei der betroffenen Person kommt es zu starken Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen. In der Regel kommt es innerhalb von wenigen Minuten zu einem Verlust des Bewusstseins und ein komatöser Zustand tritt ein. Sehr charakteristisch ist die Lähmung einer Körperhälfte und auf der gleichen Seite hängt der Mundwinkel nach unten. Bei kleinen hämorrhagischen Schlaganfällen kommt es nur zu geringen Störungen des Bewusstseins und die Symptome sind abhängig von der Lage der Blutung. Im Falle einer Blutung im Bereich des Frontallappens treten die Schmerzen im vorderen Bereich auf und es kommt zur Teillähmung, bei einer Blutung im Bereich des Parietallappens kommt es zu Schmerzen im Bereich des Scheitels und der Schläfe und zu Empfindungsstörungen, bei Blutungen im Bereich des Temporallappens treten die Schmerzen an der Schläfe auf und es kommt zur Schwachsichtigkeit, im Bereich des Hinterhauptlappens kommt es zu Schmerzen im Auge auf der Seite des Schlaganfalls und man sieht zur Hälfte nichts.    

Ein Ischämischer Schlaganfall tritt bei 85-90% aller Schlaganfälle auf, er entsteht durch das plötzliche Anhalten der Blutversorgung des Gehirns - als Folge der Verengung oder vollständige Okklusion von Arterien und kann wieder hämorrhagisch werden.

Auch hier sind die Symptome sehr charakteristisch und leicht zu erkennen, obwohl sie anfangs bagatellisiert werden können. Man sollte dabei bedenken, dass nicht alle Symptome auftreten müssen. Ein ischämischer Schlaganfall wird durch Parese oder einer Teillähmung des Körpers erkannt (dies kann plötzlich auftreten, nach einer sportlichen Aktivität oder am Morgen nach dem Aufstehen), vor allem wenn es um die Bewegung der Gliedmaßen geht, können diese geschwächt sein oder man hat auf der einen Körperhälfte kein Gefühl mehr, die Ausführung von präzisen Anweisung ist gestört, Sprachprobleme oder das Verstehen des gesprochenen Inhalts ist gestört, es kommt zu Problemen mit dem Lesen und Schreiben, das Behalten von neuen Informationen (Amnesie), das Erkennen und Identifizieren von Objekten, Personen, die Fähigkeit zu zählen, das Schlucken und das Sehvermögen können davon betroffen sein. Es kann auch zu Bewusstseinsstörungen, Phantasieren, Wahnvorstellungen und Halluzinationen oder epileptischen Anfällen kommen.

Bedenken wir, dass ein Schlaganfall immer plötzlich ohne vorherige Ankündigung auftreten kann. Die Umgebung kann verwirrt sein, wenn sich eine Person völlig normal verhält, sich wohl fühlt, unterhält, alltägliche Dinge tut und sich plötzlich an den Kopf fasst, undeutlich spricht, über Sehstörungen klagt, das Gleichgewicht verliert und stürzt. Auch wenn es – wie zuvor erwähnt- nicht zu allen Symptomen kommen muss, sollte man keine Signale verharmlosen.

 

Ein Schlaganfall stellt eine lebensbedrohliche Situation dar. Die Zeit vom Auftreten der Symptome bis zur gestellten Diagnose und den ersten lebensrettenden Hilfsmaßnahmen ist besonders wichtig. Deswegen sollte man bei den ersten Anzeichen eines Schlaganfalls sofort den Krankenwagen rufen. Man sollte die betroffene Person absichern und in eine sichere Lage bringen – um den Zusammenbruch von weichem Gewebe oder dem Verschlucken von Erbrochenem zu verhindern. Man sollte vor allem den Atem und den Kreislauf kontrollieren.   

Die Patientenversorgung nach einem Schlaganfall

Neben normalen, routinierten Tätigkeiten, die bei der Pflege einer älteren Person zu beachten sind, muss man bei einem Patienten mit einem Schlaganfall bedenken, dass man den Patienten so gut wie nur möglich in seinen alten gesundheitlichen Zustand zurückführen möchte. Wenn man auf diesem Gebiet bis zum jetzigen Zeitpunkt kein Wissen und Erfahrung erlangt hat, sollte man Unterstützung bei Personen suchen, die sich beruflich damit auseinandersetzen oder im Gesundheitswesen tätig sind. Es ist wichtig, dass man ein komplexes Wissen über die Pflege, dessen Rehabilitation und der Organisation des Alltags besitzt.

Neben den individuellen Richtlinien gibt es eine Reihe von universellen Prinzipien, die in ihrer täglichen Arbeit anzuwenden sind. Zunächst sollte man sich auf die gelähmte Körperhälfte konzentrieren, deswegen sollte man immer an die kranke Körperhälfte des Patienten herantreten. Das gleiche gilt für die Nahrungsaufnahme, nur so wird die Halsmuskulatur, das Gesicht und die Zunge auf der gelähmten Seite angeregt. Um die Aktivität des Seniors anzuregen, sollte man ihn so schnell wie möglich zum selbstständigen Essen auffordern. Sollte dies ein Problem darstellen, da er/sie z. B. nicht an den Mund gelangen können, muss das Besteck an die kranke Hand angepasst werden, sei es durch zurechtbiegen. Es ist auch gut, wenn man dem Patienten einen Eiswürfel zum Lutschen gibt, da so die Kopf- und Halsmuskulatur trainiert wird.

Wenn wir möchten, dass der Senior selbstständig nach den Gegenständen auf dem Tisch greifen kann, müssen wir ihn mit der gelähmten Seite an den Tisch positionieren, da ihm dies so leichter fallen wird. Wenn wir den Patienten anziehen, müssen wir die Bekleidung immer zuerst auf die kranke Hand anziehen und erst dann auf die gesunde. Jedoch gehen wir beim Ausziehen umgekehrt vor – erst die gesunde Seite und anschließend die kranke Körperhälfte. 

Man muss immer daran denken, das, während der Patient auf dem Rücken liegt, seine Hand umgedreht wird und unter dem Knie sollte eine Rolle (oder z. B. ein hartes zusammengefaltetes Kissen) liegen und die Füße sollten dabei immer gesichert sein. Im Sitzen sollte immer unter die gesunde Po-Hälfte ein Kissen gelegt werden, wodurch die kranke Körperhälfte stimuliert und aktiviert wird. Gleichzeitig sollte die gelähmte Schulter nach vorne geschoben werden, die Ellenbogen gerade angelegt und die Hände zusammengefaltet sein. Wenn sich der Patient im Rollstuhl befindet, müssen wir darauf achten, dass beide Schultern symmetrisch angelegt sind. Damit der Patient nicht auf die gelähmte Körperhälfte fällt, wird ein Kissen unter seinen Unterarm gelegt.  

Natürlich sollte man orthopädische und Rehabilitationsgeräte zur Hilfe ziehen. Krücken und Stabilisatoren schützen vor einer Kontraktur in der Hand und im Sprunggelenk, sowie vor Deformationen wie z. B. gesenkten Händen oder Füßen.  Nach einem erlittenen Schlaganfall ist eine Rehabilitation unumgänglich, die zum Ziel hat die verlorenen Funktionen zurückzugewinnen. Diese sollte so schnell wie nur möglich nach der Stabilisierung des gesundheitlichen Zustands des Patienten angetreten werden. Die Rehabilitation ist langwierig und bringt nicht immer den gewünschten Erfolg. Nach Abschluss der Behandlung in der Rehabilitationsklinik, sollte die Pflegerin die vorgeschriebenen Übungen fortsetzen, natürlich nur nach Absprache und Schulung durch den Physiotherapeuten. Gewöhnlich wird eine tägliche Dosis an Übungen im Liegen und Sitzen sowie für das Gleichgewicht und die Atmung empfohlen.  

Damit der Patient nach einem Schlaganfall wieder zu seinem gesundheitlichen Zustand zurückkehren kann, muss die Hilfe von Personen, die sich um den Senior kümmern, herangezogen werden. Neben dem körperlichen Wohl des Patienten sollte auch sein psychischer Zustand berücksichtigt werden, da diese Situation nur schwer zu akzeptieren ist und oft zu Depressionen führen kann. Nicht selten kommt es dazu, dass der Patient sich aufgibt, vor allem wenn der Prozess sehr langwierig ist und die Erfolge nur gering sind. In solchen Fällen ist die Pflegerin die Person, die am meisten Zeit mit dem Patienten verbringt und ihn somit unterstützen, motivieren und Erfolge zeigen sollte und ihm erklären muss, dass auch geringe Erfolge und Selbstzweifel in solch einer Situation völlig normal sind. Man sollte bedenken, dass die Unterbrechung der Rehabilitation in jeder Phase radikal die bisher erzielten Ergebnisse untergraben könnte.

 

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