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Krebs ändert alles

Die Nachricht über Krebs schockiert immer. Bevor wir die Tatsache einer lebensbedrohenden Erkrankung annehmen, ist unser erster und einziger Gedanke: Tod. Wir stellen uns selbst die Fragen: warum ich, warum musste das mir passieren, was habe ich falsch gemacht, worauf habe ich ungenügend Acht gegeben?

In einem Moment tauchen Angst und Emotionen auf, obwohl sich die Medizin ständig weiterentwickelt und man onkologische Krankheiten besser behandeln kann, sind wir immer noch davon überzeugt, dass die Diagnose Krebs das Todesurteil bedeutet.

Ein Senior wird genauso reagieren, wenn er die Diagnose Krebs bekommt. Eigentlich vermutet man, dass im Laufe der Zeit der Mensch mit dem Tod vertraut wird und sich davor nicht mehr fürchtet, doch die Realität sieht leider anders aus. Jeder Mensch reagiert auf diese Diagnose erst einmal mit Panik. Meist liegt das an Unwissenheit über die Behandlungsmöglichkeiten und an der Angst vor Schmerzen, den Nebenwirkungen der Behandlung und der Angst vor langsamen Tod, der mit Schmerzen verbunden ist. Das muss aber nicht sein, denn jeder Organismus reagiert anders auf den Krebs und jede Krebsart ist individuell zu behandeln. Man sollte deshalb voreilig keine falschen Schlüsse ziehen.

Zuerst ist man nach einer Diagnose Krebs überrascht und regelrecht gelähmt und betäubt. Unser Gehirn ist nicht im Stande diese Information gelassen zu verarbeiten. Von einem Moment zum anderen ändert sich plötzlich alles, jegliche Normalität, alle Pläne und Träume müssen auf Eis gelegt werden und das Wichtigste ist nun die Heilung der Krankheit. Der nächste Schritt ist bei jedem Menschen unterschiedlich und jeder reagiert anders. Es gibt Personen, die sofort den Kampf gegen den Krebs aufnehmen und ihre ganze Energie zum Handeln mobilisieren, allerdings gibt es auch Personen, die dann sowohl Wut wie auch Ärger fühlen.

Wichtig ist zu verstehen, dass selbst kämpferische Personen nach einer Weile feststellen könnten, dass der Stress, der mit einem Gefühl der Hilflosigkeit verbunden ist, was jeder irgendwann fühlt, eine Krise verursachen kann, und es dann zum Zusammenbruch und dem Gefühl der Hilflosigkeit kommen kann. Unter diesen Umständen ist es ein völlig natürlicher Zustand und jeder hat ein Rechtdarauf so zu reagieren. Allerdings ist wichtig, dass dieser Zustand nicht zu lange andauert und die betroffene Person zurück zu ihrer kämpferischen Überzeugung findet.

Der wichtigste Faktor während des gesamten Behandlungsprozesses ist vor allem das Vertrauen zum Arzt, und die Auswahl des Krankenhaus oder der Klinik, die dem Patienten ein Gefühl von Sicherheit bietet, dass er richtig behandelt wird. Das Gefühl, dass die behandelnden Ärzte alles in ihrer Macht Stehende tun, um dem Patienten zu helfen ist sehr sehr wichtig.

Leider taucht oft bei der Behandlung von älteren Menschen ein zusätzliches Problem auf: sehr oft erlaubt es der Gesundheitszustand nicht drastische Maßnahmen zu ergreifen. Therapien, welche bei den jungen und starken Menschen erfolgreich angewendet werden können, werden wegen des zu großen Risikos abgelehnt. Die angewandte Chemie oder die beauftragte Strahlentherapie sind in der Regel schwächer, deshalb sind sie weniger wirksam. Es kann sein, dass aufgrund einer Herzinsuffizienz oder aufgrund geschädigter anderer innerer Organe, die Ärzte gezwungen sind, die Operation nicht durchzuführen, obwohl sie unter anderen Umständen angebracht wäre, zum Beispiel um den Tumor zu entfernen. All dies kann leider die Chance auf eine vollständige Heilung verhindern.

Natürlich ist jegliche Erkrankung schwierig und es müssen wichtige Entscheidungen getroffen werden. Doch wenn eine Behandlung nicht durchgeführt wird, weil die Heilungschancen gegen null tendieren und die Ärzte eine Operation und Chemo als nicht mehr wirksam betrachten, bleibt oftmals nur die palliative Betreuung, die oft als unethisch eingestuft wird. Das Ziel ist die Verbesserung der Lebensqualität in der letzten Phase der Krankheit, ihre Symptome und Schmerzen zu lindern, sowie die geistige und seelische Unterstützung für den Patienten zu gewährleisten.

Oft heißt es, dass der Krebs nicht nur den Patienten, sondern auch seine Angehörigen betrifft. Doch die Angehörigen müssen erkennen, dass trotz der Anwesenheit und Unterstützung anderer Personen, der Kranke in dieser Situation wirklich allein ist. Die Art und Weise, wie der Erkrankte mit dieser schweren Situation zurechtkommt hängt ausschließlich nur von ihm ab. Der Kranke muss sich selbst das Recht für die Schwäche erlauben und die Situation alleine durchstehen. Es ist sehr wichtig, dass er die negativen Emotionen nicht unterdrückt, und wenn sich solche ansammeln, in der Lage sein muss, sie effektiv zu bekämpfen. Stress ist ein Faktor der zu zusätzlicher Belastung führt. Die Psychologie sagt darüber, dass im Kampf gegen den Krebs eine riesengroße Rolle eine angemessene Haltung spielt. Denn wenn der Patient aufzugeben beginnt, gewinnt die Krankheit in ihm. Emotionen können z. B. durch Weinen, aufrichtige Gespräche mit jemandem, dem sie vertrauen und der das Problem versteht, abgebaut werden (mit einem Familienmitglied, einem Arzt, einem Psychologen, einem Geistlichen). Man kann solche negativen Emotionen sogar herausschreien.  Darüber hinaus gibt es kein fertiges universales Rezept, jeder muss in sich selbst hineinhören und seiner eigenen Intuition nachfolgen. Es ist auch wichtig sich durch den gesamten Behandlungsprozess vor allem auf sich selbst zu konzentrieren, weil jede Nachlässigkeit schwerwiegend sein könnte.

Natürlich ist die Rolle der Familie dabei den Kranken nicht zu betrüben, sondern emotionale Unterstützung und das Gefühl, dass der Kranke nicht alleine geblieben ist, zu geben. Das Gefühl „umsorgt zu werden“ gibt ihm gleichzeitig Stärke zum Kämpfen und an eine Genesung zu glauben. Manchmal fangen aber die Verwandten an, die kranke Person mit zu großer Sorge zu behandeln, fast überfürsorglich, nicht immer ihre wahren Bedürfnisse zu erkennen, was in längerer Perspektive anstrengend sein könnte. Es gibt eine ganze Reihe von Hilfsangeboten, ein ganzes Spektrum an Möglichkeiten und alternative Lösungen.

Es lohnt sich zu wissen, dass der Umgang von anderen Personen mit dem Kranken sich auf die Psyche des Kranken entscheidend auswirken kann, denn wenn sie in dieser sich Situation falsch verhalten, kann dies beim Kranken Gefühle von deprimierender Einsamkeit wecken.

Psycho-Onkologen helfen Erkrankten während der Behandlung. Sie sind nicht emotional verbunden, haben aber entsprechendes Wissen über die Vorgänge im Patienten. Sie geben dem Erkrankten die Möglichkeit seine Zweifel zu äußern, seine Ängste und die Furcht zu artikulieren, was dem Patienten innere Ruhe geben kann. Es kommt manchmal vor, dass die Verwandten sich so stark wie der Kranke vor der Krankheit ängstigen, darüber hinaus ist es einfacher über eigene die Schwäche mit einer fremden Person zu sprechen, anstatt jemandem aus der Familie damit zu belasten. Oft versucht der Kranke seine Verwandten zu schützen, indem er nicht über seine Krankheit spricht. Das ist leider ein großer Fehler, weil er sich dadurch keine Chance auf zusätzliche Hilfe gibt und der Stress ihn zusätzlich belastet.

Mit der Diagnose Krebs konfrontiert fangen viele Kranke an zu reflektieren, wie diese Krankheit entstanden sein könnte und haben das Bedürfnis sich auszusprechen. Nach dieser inneren Befreiung wird man eine entsprechende Erleichterung bemerken. Gleichzeitig muss man sich mit der Angst und den Befürchtungen über den Verlauf der Behandlung auseinandersetzen. Welche Ergebnisse wird sie bringen, ob die Nebenwirkungen ertragbar werden und ob das Leben eben nicht endet. Wenn man mit dieser Situation zurechtkommt und keine Angst vor dem Ungewissen mehr hat, ist die Hoffnung die bei den Kranken immer noch bleibt, Kraftstoff und Antriebskraft, die ihm hilft, mit den Schwierigkeiten kämpfen zu können. 

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