solidcare24-pflegevermittlung.de

Die erste Reise ins Ausland zur Arbeit in der Pflege

Die Gründe für eine Reise ins Ausland, um dort zu arbeiten, sind sehr unterschiedlich. Oftmals ist es die finanzielle Situation, die uns zwingt, weit weg von Zuhause zu arbeiten.

Der erste Auslandsaufenthalt löst oftmals Ängste aus, da egal welche Erwartungen wir haben, nicht genau wissen was uns vor Ort erwartet und ob wir uns in der neuen Situation wiederfinden – werden wir mit der pflegebedürftigen Person und seiner Familie eine gemeinsame Sprache finden und werden die Vorstellungen von dem Land, in das wir reisen, der Realität entsprechen und werden wir uns dort zurechtfinden.  Ähnliche Zweifel überkommen jeden, der sich bei der Suche nach einer Arbeit in ein fremdes Land und zu fremden Menschen begibt.

Polnische Pflegerinnen werden im Ausland sehr geschätzt, da sie als ehrgeizig, kompetent, und fleißig gelten und fest entschlossen sind, zumal diese Art von Arbeit als sehr attraktiv angesehen wird und es nicht an Arbeitsangeboten mangelt. Wenn man den finanziellen Aspekt berücksichtigt, der zu den wichtigsten Kriterien gehört – muss sich solch eine Reise lohnen, was zum Glück meistens der Fall ist. Es ist jedoch wichtig, dass man sich gut darauf vorbereitet und eine geprüfte Agentur wählt, diese genau kennenlernt,  die Arbeitsbedingungen bespricht und später darauf achtet, dass der unterschriebene Vertrag gut durchdacht ist und uns volle Sicherheit garantiert. Man sollte darauf achten, ob die gewählte Agentur Unterkunft, Verpflegung, Transport und Pflegeberatung zusichert, sodass man auch vor Ort jemanden hat, der uns behilflich sein kann. Wenn das nicht vorab geklärt wird, kann bei der Ankunft eine unangenehme Überraschung warten. Die Arbeit als Pflegerin von älteren Personen wird meistens für einen Zeitraum von drei Monaten abgeschlossen, jedoch kann man auch nur für einen Monat oder für ein halbes Jahr ins Ausland fahren – in den meisten Fällen kann man problemlos ein Arbeitsangebot für sich finden, das den eigenen Erwartungen entspricht.

Um sich sicher zu fühlen, ist es gut ein Telefon mit aktivem Roaming und entsperrtem SIM-Lock bei sich zu tragen, sodass man die lokalen Telefonkarten nutzen kann, was die Kosten für Anrufe und SMS-Nachrichten erheblich reduziert, wenn wir unsere Lieben kontaktieren möchten. Es wäre gut, wenn man einen Stadtplan und eine Karte aus der Region, in der man arbeiten wird, sowie ein Wörterbuch und Gesprächsübungen bei sich trägt. Vor der Abreise sollte man überprüfen, ob man alles bedacht hat, um so unnötigen Stress oder Verwirrung zu vermeiden.

Wenn wir das erste Mal abreisen, können die Gedanken über das was uns erwartet sehr unterschiedlich sein, deswegen ist es wichtig so viele Informationen wie nur möglich über die Art der Arbeit und den Schwierigkeitsgrad, der zu erwarten ist herausfinden, sowie die Meinung anderer Menschen heranziehen, die bereits die Realität kennengelernt haben. Aus diesem Anlass ist es lohnend noch vor der Abreise Kontakt mit Personen aufzunehmen, die auf diesem Gebiet Erfahrung haben (im Netz werden zu diesem Thema eine Menge Webseiten und Foren angeboten) und man sollte diese Informationen nutzen.   

Um Missverständnisse und Unzufriedenheit auf beiden Seiten zu vermeiden, ist eine der wichtigsten Voraussetzungen die Fähigkeit Kontakt zu der pflegebedürftigen Person aufzunehmen, deswegen ist es wichtig Grundkenntnisse in der Sprache zu besitzen oder in eine Familie mit polnischer Herkunft zu reisen. Wenn diese Voraussetzung nicht erfüllt ist, kann man auf unüberwindbare Hindernisse treffen, die es unmöglich machen die Arbeit rechtmäßig auszuführen. Daher müssen wir bedenken, dass solch eine Situation schnell Entmutigung und Enttäuschung hervorruft.

Die ersten Tage bei der Arbeit werden mit Sicherheit eine Herausforderung sein, vor allem, da wir in einem komplett fremden Hause mit fremden Leuten sein werden. Unsere pflegebedürftige Person, mit der wir die meiste Zeit verbringen werden und um die wir uns gewissenhaft kümmern müssen, hat ihre Angewohnheiten, ist von Krankheit, einer Behinderung oder anderen Problemen betroffen, mit denen wir uns auseinandersetzen müssen. Um nicht überrascht zu sein, was einem das Gefühl von Hilflosigkeit geben kann, sollte man vorab so viele Informationen über den Senior, dessen Pflege und Krankheiten in Erfahrung bringen - da vor Ort keine Zeit mehr dafür ist.   

Solch ein Arbeitstag einer Pflegerin ist fast immer derselbe, alltäglich fallen dieselben Aufgabe an, die erledigt werden müssen. Dazu gehört das morgendliche Bad, das Zubereiten des Frühstücks, anschließend das Vorbereiten der nächsten Mahlzeiten, die Fürsorge, Pflege und das Ausfüllen der Freizeit. Der Senior ruht sich aus, beschäftigt sich mit seinen Sachen, manchmal auch Hobbys – abhängig von seiner Kondition und seinem gesundheitlichen Zustand. Die Pflegerin kümmert sich um den Haushalt, räumt auf, wäscht die Wäsche, kocht, begleitet den Senior zu seinen Treffen mit Freunden, zum Arzt und verbringt mit ihm seine freie Zeit. Dadurch, dass die meiste Aufmerksamkeit dem Senior gewidmet wird, wird uns im Hinblick auf die Organisation des Tagesablaufes nichts überraschen, da sich jeder Tag nicht groß von einem Alltag in einem durchschnittlichen Haushalt unterscheidet, natürlich davon abgesehen, dass in diesem Fall noch die Pflege und die Betreuung des Seniors hinzukommt.  Das Einzige was unvorhersehbar sein kann, sind Vorfälle, die mit dem gesundheitlichen Zustand des Pflegers zusammenhängen, denn wenn wir eine Person sehr gut kennen, können wir bestimmte Dinge voraussehen, in diesem Fall müssen wir erst alles kennenlernen und erlernen. Wenn jedoch das Eis gebrochen ist, wird in der Regel die Kommunikation immer leichter, die gesendeten Signale können schneller abgelesen werden und die Bedürfnisse befriedigt werden.  

Viele Pflegerinnen sind sehr zufrieden mit ihrer Arbeit, vor allem wenn sie sich akzeptiert fühlen und der Senior Sympathie zeigt. Solch eine Arbeit ist mit einer Mission verbunden, die einem ermöglicht einen tieferen Sinn in dem was man tut zu finden und einem das Gefühl gibt, dass der Senior einen wirklich braucht. Ein großer Vorteil dieser Arbeit der uns das ganze Leben begleiten wird ist das Kennenlernen einer neuen Kultur, das Erlernen einer Fremdsprache, das Sammeln von Erfahrungen, die in Zukunft nützlich sein können. Andererseits kann man auch enttäuscht werden, wenn der neue Ort sich sehr von dem unterscheidet, was wir erwartet haben, sowohl in Hinsicht auf die Mentalität der lokalen Gemeinschaft als auch vom Senior und dem Verhalten seiner Familie. Manchmal ist es das Aufeinandertreffen mit einer neuen Kultur, das einem am schwersten fällt, vor allem wenn man dadurch Fehler macht, die nur schwer vorauszusehen sind und unbewusst verursacht werden. Es ist sehr wichtig, dass man in solchen Situationen mit Missverständnissen umgehen kann und diese können vor allem zu Beginn auftreten. In solchen Situationen ist vor allem die Distanz zu einem selbst, das Zugeben von Fehlern, liebe Worte und ein freundliches Lächeln gefragt. Im Laufe der Zeit wird die Beziehung zum Senior immer besser und wir werden uns in der neuen Umgebung immer besser fühlen und dies wiederum stärkt das Selbstvertrauen und die Motivation, was sich aus der Dankbarkeit und dem Gefühl geschätzt zu werden, ergibt. 

Darauf sollte man unbedingt achten

Man sollte immer daran denken, dass der dringende Bedarf einen Job zu finden von unehrlichen Menschen ausgenutzt werden kann, die einen mit hohen Löhnen in kurzer Zeit locken. Wir machen oft den Fehler, dass wir schnell einen Job suchen, ohne vorher die Agentur und die Arbeitsbedingungen genau zu überprüfen. Der Mangel an Informationen kann schlimme Folgen haben, vor allem wenn wir davon ausgehen, dass uns nichts Böses passieren kann. Man sollte immer daran denken, dass jede unachtsame Person Opfer von Betrug werden kann und im schlimmsten Fall für Menschenhandel genutzt wird und nicht zu einem Arbeitgeber, sondern in ein Arbeitslager kommt. Man sollte also eine registrierte Agentur wählen, die schon seit längerem auf dem Markt ist und von anderen empfohlen wird, solche Informationen kann man im Internet auf verschiedenen Foren nachlesen. Vor der Abreise sollte man seiner Familie auf jeden Fall Kontaktdaten, sowie eine Telefonnummer vom Arbeitgeber hinterlassen, vor Ort sollte man auch niemals seine Dokumente abgeben.

Ähnliche Artikel

Wenn sich der Senior nicht waschen möchte

Nicht selten kommt es vor, dass sich ältere Menschen nicht waschen wollen. Es ist häufig der Fall, dass sie im Laufe der Zeit immer weniger Lust haben auf die Hygiene zu achten.

Mehr lesen

Der deutsche Äquivalent für polnische Medikamente

Deutschland ist in der Europäischen Union eines der Länder mit dem besten Zugang zu Medikamenten und mit den meisten Apotheken. Die Anzahl an Apotheken ist im Verhältnis zur Anzahl der Bevölkerung das Land mit der höchsten Abdeckung.

Mehr lesen