solidcare24-pflegevermittlung.de

Alzheimer. Die Krankheit des Vergessens.

„Ich habe mich sozusagen selbst verloren”, dies antwortete mehrmals Auguste Deter ihrem Arzt. Sie war die erste Alzheimer-Patientin, die im Alter von 51 Jahren in eine Irrenanstalt in Frankfurt am Main eingeliefert wurde. Sie konnte ihre Umwelt nicht mehr einordnen, sie war geistig verwirrt.

Die einfachsten alltäglichen Tätigkeiten konnte sie nicht allein bewältigen.  Ihr Zustand hat sich mit der Zeit verschlechtert und sie starb im Alter von 58 Jahren.

                Das Risiko an Demenz zu leiden steigt mit dem Alter. Zwischen 65 und 69 Jahren leidet jeder Zwanzigste an Demenz, aber zwischen 80 und 90 ist schon fast jeder Dritte betroffen. 55 % der Demenzkranken erkranken an Alzheimer, das ist eine spezielle Art der Demenzerkrankung. 2% der Fälle erkrankt an Alzheimer deutlich früher –bereits im Alter von 40-50 Jahren . Diese früh einsetzende Erkrankung ist genetisch bedingt. Der jüngste Alzheimer Patient war Ende 20.

Wie sind die Warnsymptome der Alzheimer-Demenz?

►Vergesslichkeit mit Auswirkung auf das tägliche Leben. Es kommt zu Verwirrtheitszuständen z.B. vergessen wo die Gegenstände liegen oder Gegenstände an unangebrachte Plätze zu legen.

►Wortfindungsprobleme

► Die gewohnten Handlungen sind schwierig, manchmal kommt es zu gefährlichen Situationen z.B. beim Kochen

►Orientierungsprobleme, sowohl Räumliche und Zeitliche

► Eingeschränkte Urteilsfähigkeit

►Stimmungs- und Verhaltensänderungen. Die Menschen ändern plötzlich  ihre Persönlichkeit, sie werden ärgerlich, eifersüchtig und ängstlich.

► Keine Motivation, sie verlieren den Schwung bei ihrer Arbeit.

► Schreibstörungen 

► Sinnestäuschungen und Halluzinationen

►Vergessen der Vorgänge aus dem Leben

Wie lässt sich die Krankheit feststellen? 

Es gibt kurze Test,- Benennen-, Zeichnen-, Erkennen und Demenzsprechstunden. Hier kann auch eine Computertomografie hilfreich sein.

Der Uhren-Zeichnen-Test, während der ersten diagnostischen Abklärung dementieller Erkrankungen, kann auch hilfreich sein. Während des Tests wird der Patient gebeten das Zifferblatt und eine bestimmte Zeigerstellung einzutragen z.B. 16:25 Falls er die Aufgaben nicht bewältigen kann, besteht ein Verdacht das der Patient eine dementielle Erkrankung hat.

Was geschieht im Gehirn?

                Nach dem Tod von Auguste Deter ließ sich Alzheimer die Akte und das Gehirn der Patientin zuschicken. Unter dem Mikroskop fand er eine Menge abgestorbener Nervenzellen und Eiweißablagerungen - Plaques genannt. 

Das Gehirn besteht aus vielen Milliarden Nervenzellen, die durch Fasern dicht vernetzt sind, um Informationen miteinander auszutauschen. Durch die Plaques, kleinen Eiweißen, kommt es zu Veränderungen der Nervenzellen und letztlich zu ihren Absterben. Im Verlauf der Erkrankung treten im Gehirn Löcher auf und das Nervengewebe geht massiv verloren.

Die Pflege

                Beim Umgang mit den Patienten hilft es, sich in ihn hineinzuversetzen.

Stellen Sie sich vor sie sind in einer chinesischen Kleinstadt. Sie verstehen weder die Sprache oder die Gebräuche die dort herrschen, z.B. Essen mit Stäbchen. Dazu treffen Sie Menschen, die so scheinen, als ob Sie sie lange kennen würden, die auf Sie einreden und erwarten, dass Sie über sämtliche Dinge Bescheid wissen.  Das Alles schafft Angst und großen Ärger.

Wie sollte man mit den Patienten umgehen?

►Reden Sie ruhig und langsam. Kurze verständliche Sätze, z.B. Es ist Zeit zum Essen.

►Vermeiden Sie Themen, an die sich der Patient nicht erinnern kann.

►Denken Sie daran die elektrischen Geräte aus den Schränken und den Schlüssel aus dem Badezimmer zu entfernen.

► Legen Sie die Kleidungsstücke in der Reihenfolge, in der sie angezogen werden sollen.

► seien Sie flexibel und verständlich.

► Bereiten Sie das Essen so vor, damit der Patient nicht entscheiden muss was er zuerst isst. Vermeiden Sie heiße Speisen.

► Wenn der Patient die Nacht nicht durchschläft, dann verhindern Sie das Nickerchen am Tag und vermeiden Sie Koffein

► Führen Sie einen regelmäßigen Zeitplan ein.

► Lassen Sie den Patienten ein Armband tragen mit persönlichen Daten wie Name und Telefonnummer, das darauf hinweist, dass es sich um eine Person mit Gedächtnisverlust handelt.

► Vermeiden Sie Diskussionen, besser wirkt ein freundliches Wort und nette Berührung

►Den Kranken nicht kritisieren und überfordern.

►In die Alltagstätigkeiten mit einbeziehen die ihm Spaß machen.

 

Mit Hilfe von Medikamenten kann man das Ausbrechen der Krankheit verzögern aber nicht heilen. Im Durchschnitt Leben die Patienten nach der Diagnose 8-10 Jahre. Jedoch variiert dies von Patienten zu Patienten.

 

 

 

 

Internetquellen:

http://www.alzheimerinfo.de/alzheimer/demenz_alzheimer/

http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/erste-alzheimer-patientin-die-akte-auguste-deter-1.2573958

http://www.br.de/br-fernsehen/sendungen/gesundheit/themenuebersicht/medizin/alzheimer-demenz-vorbeugung-therapie-behandlung-104.html

http://www.ardmediathek.de/tv/Alois-Alzheimer-Verloren-im-Vergessen/Der-Fall-Auguste-Deter/ARD-alpha/Video?bcastId=22399478&documentId=22715398

 

 

 

Ähnliche Artikel

Wenn dem Senior die Beine anschwellen

Jeder von uns kennt das Gefühl von schweren Beinen nach dem Stehen bei einem langen Arbeitstag, oder dem Sitzen am Schreibtisch. Schwellungen der unteren Gliedmaßen kommen sehr häufig und sogar bei jungen Leuten vor.

Mehr lesen

Die Pflege von blinden Menschen

Die Sehkraft gehört zu den wichtigsten Sinnen des Menschen. Eine Dysfunktion in diesem Bereich stellt Betroffene vor allerlei Probleme, aber dank technologischer und medizinischer Fortschritte gelingt es Sehschwierigkeiten zu mildern.

Mehr lesen