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Hat ein Umzug im Alter eine gute Wirkung auf einen Senior?

Intuitiv wird die Mehrheit mit NEIN antworten. Und das zu Recht. Aus psychologischer Sicht ist es für ältere Menschen schwieriger, solch diametrale Veränderungen wie einen Umzug und eine komplett neue Umgebung zu akzeptieren. Warum ist das so?

 

Weil all die Emotionen in Bezug auf das Haus, Land, Umwelt und Kirche ein Gefühl von Sicherheit und Stabilität vermitteln.

Ein Umzug ist doch nichts Außergewöhnliches, nur die nächste Etappe einer Lebensreise – selbstverständlich, aber nur im Falle von jungen Menschen und Personen mittleren Alters. Für ältere Menschen jedoch ist ein Umzug ein sehr großes Ereignis. Senioren, die in die lokale Gesellschaft integriert sind und mit ihrem Wohnort und Nachbarn verbunden sind, werden schon allein bei dem Gedanken an einen Umzug unruhig. Obwohl diese Situation nicht für Senioren schwierig ist, ist es oftmals leider unvermeidlich den Wohnort zu wechseln. Hierbei ist es ratsam, sich gut darauf vorzubereiten.  

Reden, reden und nochmals reden

Gespräche sind niemals zu viel. Senioren bekommen Angst, wenn sie nicht wissen, was sie an einem neuen Ort erwartet.  Und dies kann sich auf ihren gesundheitlichen Zustand auswirken. Deswegen ist die Unterstützung der Familie sehr wichtig. Kinder und Betreuer sollten viel Zeit dafür aufwenden, um die entstandene Situation zu erklären und dabei auf die damit verbundenen Vorteile wie z. B. die Verbesserung des Lebenskomforts eingehen. Zudem sollte der Senior sein Einverständnis für den Umzug geben. Wenn man sich Zeit nimmt und diesem Ereignis seine Aufmerksamkeit schenkt, dient das dazu den Stress des Seniors zu senken. Natürlich müssen die Diskussionen zu diesem Thema in die richtige Richtung gehen. Man sollte dafür sorgen, dass der Senior seinen Umzug nicht mit einem Ausgestoßen werden verbindet, sondern im Gegenteil – mit besseren Lebensverhältnissen. Man sollte der älteren Person auch seine eigene Sichtweise näherbringen, d. h. das Berufsleben, die Erziehung der Kinder usw., die es nicht ermöglichen sich regelmäßig um den Senior zu kümmern. Es ist eine Möglichkeit neue Menschen kennenzulernen und neue Freundschaften zu knüpfen – dies sollte man betonen.

Zusammenarbeit

Das Gespräch ist das eine, der Umzug das andere. Es ist sehr wichtig, dass man in dieser besonderen und schwierigen Zeit mit dem Senior zusammenarbeitet. Zusammenarbeit heißt, dass man den Senior über die einzelnen Schritte informiert und gemeinsam Entscheidungen trifft (oder manchmal auch nur den Anschein gibt, dass der Senior bei den Schritten involviert ist). Z. B. ist es im Falle von Demenz sinnlos, mit logisch zu argumentieren oder zu diskutieren. Nur einfache und ruhige Informationen machen hier einen Sinn.

Vor dem Umzug…

Es empfiehlt, sich das man den Senior vorab an den zukünftigen Wohnort mitnimmt. Wobei ein einmaliger Ausflug hier vielleicht nicht ausreichend ist. Der Senior sollte sich an den neuen Ort gewöhnen und ihn zu mögen beginnen. Während des Ausfluges sollte man auf alle positiven Aspekte des neuen Ortes achten. Außerdem lohnt es sich gleich neue Kontakte mit den Menschen vor Ort zu knüpfen.

Störende Gegenstände

Vor dem Umzug sollte natürlich aussortiert und entrümpelt werden, allerdings könnte der Senior Probleme machen, wenn er sich von Gegenständen trennen soll. Das kann man mit einer sensiblen Herangehensweise vermeiden. Wertlose Dinge kann man leicht entsorgen, aber was ist mit den Gegenständen, die positive und emotionale Erinnerungen hervorrufen? Wenn es sich um kleine Sachen handelt und wenn es davon nicht allzu viele gibt, kann der Senior diese mitnehmen. Ein Problem entsteht dann, wenn es zu viele Sachen sind. Das Problem könnte man lösen, wenn sich die Verwandten des Senior dazu bereit erklären, sich um die zurückgebliebenen wertvollen Dinge zu kümmern. Das bedeutet allerdings nicht, dass sie die Dinge hinter dem Rücken des Seniors loswerden, sondern einen entsprechenden Ort bei sich finden, wo sie diese aufbewahren oder einlagern werden.

Wer kann behilflich sein?

Um Möbel und Gegenstände zu verpacken und zu transportieren gibt es spezielle Firmen, die sich um Umzüge kümmern. Bevor man jedoch eine Firma auswählt, empfiehlt es sich das Angebot und die Bewertungen zu lesen, um sich ein Bild des Dienstleisters zu machen. Sämtliche Probleme in diesem Bereich können der älteren Person schaden.

Umzug…und was dann?

Es empfiehlt sich, dass man der älteren Person dabei hilft sich neu einzurichten, und zwar so, dass sie sich dort wohl fühlt. Eine gemeinsame Planung der gemeinsamen Treffen ist auch wichtig. Die Unterstützung der Familie spielt in dieser Situation eine wichtige Rolle, um dem Senior die Eingewöhnung zu erleichtern. Manche benötigen nicht viel Zeit, bei anderen wiederrum kann der Prozess der Eingewöhnung um einiges länger dauern.

Es ist eine schwierige, komplizierte jedoch machbare Situation. Wenn man sich auf den Umzug entsprechend vorbereitet, wird der Umzug sicherlich vom Senior positiv wahrgenommen.

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