solidcare24-pflegevermittlung.de

Gesundheit im Alter

Das Alter ist ein Lebensabschnitt, vor dem wir uns meistens fürchten. Diese Angst ist damit verbunden, dass man befürchtet die Gesundheit zu verlieren und die damit verbundene körperliche Leistungsfähigkeit.

Meistens ist es die Hilflosigkeit, die uns entsetzt und die Notwendigkeit auf andere Personen angewiesen zu sein, oder dass man an einen Rollstuhl - oder noch schlimmer - ans Bett gefesselt ist. Um Krankheiten oder Gebrechen vorzubeugen helfen körperliche Aktivitäten und viel Bewegung.

Die Rolle körperlicher Aktivität im Leben einer älteren Person

Mangelnde Bewegung trägt zur Entwicklung und Vertiefung von vielen Krankheiten bei, wie z. B. Kreislaufstörungen, Atemwegserkrankungen, Bewegungsproblemen, Osteoporose, Diabetes, Störungen im Mineralhaushalt, was auch zur Bildung von manchen Krebsarten beiträgt. Jedoch führt regelmäßige körperliche Aktivität präventiv und therapeutisch zur Verhinderung der oben genannten Krankheiten, sie verringert das Gewicht, vor allem verhindert sie die gefährliche abdominale Fettleibigkeit, verbessert den allgemeinen gesundheitlichen Zustand  und trägt zugleich zu einem längeren unabhängigem Leben bei.

Regelmäßige Bewegung ist einer der wichtigsten Faktoren, die den Einfluss des Alters auf den Organismus positiv beeinflussen. Ein wichtiger Bestandteil sind Rehabilitationsübungen, welche den Heilungsprozess positiv verstärken, die bestehenden Krankheiten eingrenzen und die Einnahme von Medikamenten verringern. Wenn man viel sitzt, beeinflusst dies nachteilig viele Körperfunktionen, die notwendig sind, wenn man weiterhin selbständig bleiben und alleine leben möchte.

Körperliche Bewegung ist auch eine Möglichkeit, um die Lebensqualität eines älteren Menschen zu verbessern, was ein sicheres Gefühl bei der Beweglichkeit und der Ausführung von alltäglichen Dingen gibt, den Schmerz begrenzt und die Anfälligkeit für Depressionen verringert. Körperliche Bewegung ist auch zur Vorbeugung wichtig und kann in Situationen, in denen eine Person von einer Behinderung betroffen ist, die Schwere der Auswirkungen eingrenzen.

Biete niemals mehr Hilfe an als nötig ist

Die Aufgabe der Pflegerin ist es sich um den gesundheitlichen sowie körperlichen Zustand der pflegebedürftigen Person zu kümmern. Doch sollte man sich merken:  Biete niemals mehr Hilfe an als nötig ist.

Ältere Personen sind in ihrer Mobilität sehr stark eingegrenzt, sie sind gezwungen einen Rollstuhl zu benutzen oder sogar ans Bett gebunden, aber selbst in solchen Situationen sollte in Abhängigkeit vom gesundheitlichen Zustand des Seniors die Rolle der Pflegerin auf ein Minimum reduziert werden. Wenn die pflegebedürftige Person alleine zurechtkommt, sollte man ihr gewisse Tätigkeiten nicht abnehmen. Dies ist vor allem für die allgemeine Leistungsfähigkeit des Seniors wichtig, da dies verhindert, dass der Senior in die nächste Stufe der Behinderung fällt. Es ist also wichtig dafür zu sorgen, dass sich der Senior so lange wie möglich selbst bewegt, umdreht, hochzieht und wenn es die körperliche Verfassung zulässt, aufsteht. Dadurch werden die Muskeln aktiviert und gestärkt, was sich wiederum positiv auf die Leistungsfähigkeit des Körpers auswirkt.

Wenn schon Aktivität, dann welche Form?

Die Form der Aktivität hängt von vielen Faktoren ab, darunter vor allem die Leistungsfähigkeit, etwaige Krankheiten, von denen der Senior betroffen ist und seine Muskelkraft. Wenn der allgemeine gesundheitliche Zustand es erlaubt, lohnt es sich die pflegebedürftige Person zur Aktivität zu animieren, vor allem zu regelmäßigen, leichten körperlichen Bewegungen. Am besten eignen sich Spaziergänge in der freien Natur, wo man frische Luft einatmen kann. Anspruchsvoller und somit auch besser sind traditionelle Gymnastikübungen. Ideal wären Fitnessstudios, die Kurse für Personen dieser Altersklasse anbieten und wo das Personal dementsprechend geschult ist. Eine Alternative wären Fitnesscenter mit einem Personaltrainer, der die Übungen an die Kondition des Seniors anpasst. Wenn diese Form jedoch nicht in Frage kommt, kann man Fitness-Geräte in freier Natur mit Vorsicht nutzen – vor allem ältere Menschen trainieren damit gerne. Es empfiehlen sich auch Schwimmen, Jogging, Fahrrad fahren oder Nordic Walking (hier muss man vor allem auf die richtige Technik achten), aber eigentlich ist jede Bewegung gut, da so das Herz und die Muskeln gestärkt werden, der Sauerstoffgehalt im Körper ansteigt und die Kondition gesteigert wird. Körperliche Übungen haben auch den großen Vorteil, dass sie den Anteil an Serotonin, dem sogenannten Glückshormon, steigern.

Wenn man auf lange Zeit Bewegungen vermeidet, kann Fettleibigkeit und die damit verbundene Behinderung die Folge sein. Hier kommt es oft zu einer Art Teufelskreis, da sich die fettleibige Person nicht bewegen kann und durch den Mangel an Bewegung nimmt die Person immer mehr zu. Das ist ein ernstes Problem, da Übergewicht viele Nebenwirkungen hat – Herz-Kreislauf-Krankheiten, Verfettung und damit eine Überlastung der Organe, Überlastung und die daraus resultierenden Gelenkkrankheiten und Probleme mit der Wirbelsäule.  Wenn nun ein Senior übergewichtig ist, sollte man mit einer Diät beginnen, jedoch sollte man diese nie eigenmächtig durchführen, sondern die Hilfe von Spezialisten – Ärzten, die entsprechende Untersuchungen anordnen, ein Diätassistent, einen Personal-Trainer und einen Rehabilitanden  - zu Hilfe ziehen.

Das Sportprogramm von Senioren sollte drei Elemente beinhalten: Ausdauertraining, Krafttraining und Dehnungsübungen kombiniert mit verschiedenen Koordinationsübungen. Zu der ersten Übung zählt man das Marschieren, Laufen (dies wird bei Personen mit Bandscheibenvorfall nicht empfohlen), Schwimmen, Fahrradfahren, Langlaufski. Diese Übungen sollten zwei bis dreimal wöchentlich für mindestens 20 Minuten ausgeübt werden. Sie basieren auf der stufenweisen Erhöhung des Widerstandes, wodurch eine Großzahl an Muskeln arbeitet. Es wäre gut, wenn sich jede Kombination aus 8 bis 10 Übungen zusammensetzt und ca. 15-mal wiederholt wird. Die Dehnungs- und Koordinationsübungen wiederrum sollte man täglich 10-15 Minuten lang ausüben.

Wenn die Möglichkeit besteht, sollte man den Senior dazu animieren Bergsteigen zu gehen. Dies ist eine angenehme Sportart, die vor allem Hypokrisie, also Bewegungsmangel vorbeugt. Es beeinflusst die Gesundheit, indem es den Erneuerungsprozess fördert, regeneriert und manchmal auch die beschädigten Funktionen kompensiert.  Zudem hat es eine therapeutische Bedeutung, da es die Psyche beeinflusst und die Folgen einer Behinderung mildert, darunter auch das Gefühl, dass man in den eigenen Möglichkeiten eingeschränkt ist.

Kinesitherapie

Auf dem Weg wieder gesund zu werden und damit die Lebensqualität des Seniors zu verbessern, können therapeutische Übungen in Form von Bewegung helfen, die im Fachbereich als Kinesitherapie bezeichnet werden. Die Grundlage diese Form von Physiotherapie sind Bewegungsübungen, wobei die Bewegung allein der heilende Mittelpunkt ist und den ganzen Organismus beeinflusst. Die Aufgabe der Kinesitherapie ist die maximale Entfernung der physischen Behinderung und den Organismus des Patienten zu weiteren Rehabilitation vorzubereiten. Sie wird vor allem bei Erkrankungen und Funktionsstörungen im Bereich der Fortbewegungsorgane, bei Schmerzen in der Wirbelsäule, nach verschiedenen operativen Eingriffen, Schlaganfällen oder Herzinfarkten eingesetzt. Die genaueren Ziele sind die Aufrechterhaltung oder Verbesserung in den Gelenkbewegungen, eine Steigerung der Kraft und Muskeln sowie die Verbesserung der Koordination und der Gesamteffizienz des Organismus. Diese Übungen bewirken auch eine Erhöhung der Knochenmasse. Natürlich hängt der Umfang und die Form vom gesundheitlichen Zustand des Patienten ab, jedoch sollten sie immer die erwähnten Elemente beinhalten wie bei Aerobic-Übungen (Ausdauer), Kraftübungen (Widerstand) und Dehnungsübungen.

Es gibt zwei Formen der Kinesitherapie – die lokale und allgemeine Form. Die lokale Form wird direkt an der erkrankten Stelle angewandt und die allgemeine bezieht sich auf den restlichen Körper, also die Körperteile, die nicht von der Krankheit betroffen sind. Im Bereich der Kinesitherapie stehen dem Senior passive Übungen zur Verfügung – ohne die aktive Beteiligung des Patienten, des Physiotherapeuten oder des CMP Apparats (Continuous Passive Motion – kontinuierliche passive Bewegung), isometrische Übungen, aktiv-passiv (die Bewegung wird passiv ausgeführt, bei der aktiven Übung werden die Muskeln des Patienten gelockert), selbsthelfend (der Patient hilft mit der gesunden Muskelkraft die kranke zu heilen), Entlastungsübungen (Ausführung einer Übung, indem der Körperabschnitt durch den Physiotherapeuten entlastet wird), aktive, synergistische Übungen (der Patient unterstützt mit der Muskelkraft der gesunden Gliedmaßen die Arbeit der geschwächten Muskeln), Atemwegsübungen. Die allgemeine Kinesitherapie beschäftigt sich mit allgemeinen Konditionsübungen, Morgengymnastik, Wasserübungen, Sport für Invaliden.

Wie man sieht, gibt es ein ganzes Spektrum an Möglichkeiten, bei der ein Teil die Unterstützung einer weiteren Person erfordert, aber auch einen großen Teil an Übungen, vor allem im Bereich der allgemeinen Kinese, die man selbständig ausführen kann und so die Leistungsfähigkeit und Funktionalität des Körpers verbessert.

Es lohnt sich auch zu erwähnen, dass eine erfolgreiche Therapie, die aus einer Reihe von Methoden besteht, um die Leistungsfähigkeit des Seniors zu steigern und dessen Ziel die Verringerung oder vollständige Beseitigung von Schmerz ist. Die Tatsache, dass der Senior nun nicht mehr körperlich beeinträchtigt ist, lässt ihn gerne wieder in ein selbständiges, alltägliches Leben zurückkehren.    

Ähnliche Artikel

Bettlägerigkeit im Alter

Die Pflege von älteren Menschen kann eine echte Herausforderung sein. Der Aufgabenbereich kann sich drastisch erweitern, wenn der zu betreuende Senior plötzlich schwer erkrankt und bettlägerig wird.

Mehr lesen

Im Alter nach Polen – private Pflegeheime in Polen für deutsche Senioren

Die Zahl der deutschen Senioren, die sich im Alter für ein Pflegeheim in Polen entscheiden, steigt. Die Ursachen dafür sind vor allem die günstigeren Preise sowie komfortable Wohnbedingungen, die private moderne Pflegeeinrichtungen den Senioren anbieten.

Mehr lesen